Nouadhibou ist eine Stadt im westafrikanischen Land Mauretanien, begrenzt vom Meer auf der einen und von der Sahara auf der anderen Seite. Von hier aus versuchen unzählige Menschen aus verschiedenen Ländern Afrikas, per Boot Europa zu erreichen. Die ersten Bilder des Dokumentarfilms - Material von der spanischen Grenzpolizei Guardia Civil - sind bekannt: Flüchtlinge, die in ihrem Boot durch die hohen Wellen treiben und dabei so klein, so gefährdet aussehen. Ihre Boote können jederzeit kentern. In den abendlichen Nachrichtensendungen europäischer Fernsehsender werden diese Menschen häufig nur noch als Zahlen behandelt. Viele können nur noch tot geborgen werden. Was treibt die Menschen - Männer wie Frauen samt ihrer Kinder - dazu, diese Gefahr auf sich zu nehmen? Woher kommen sie und wohin wollen sie? Filmemacherin Bettina Haasen hat sich auf die Suche gemacht und in Nouadhibou Menschen kennengelernt, die von ihrem Plan erzählen, mit dem Boot nach Europa zu gelangen und dort ein neues, besseres Leben zu finden. Schnell zeigt sich, dass sie in Nouadhibou ein Leben im Wartezustand führen. Die Stadt bildet einen Transitraum, aus dem ein Vor oder Zurück nahezu unmöglich ist. Die Flüchtlinge geraten in Abhängigkeiten von Fluchthelfern, von der Grenzüberwachung, vom Wetter, vom Geld. Sie wirken ebenso gestrandet wie die riesigen Schiffswracks, die vor der Küste der Stadt auf Grund liegen.
(arte)
Länge: ca. 85 min.
Deutscher Kinostart: 12.10.1951
Deutsche TV-Premiere: 08.11.2011 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Bettina Haasen