Originalpremiere: 04.06.1999
Jeden Freitag zieht sich Oberst Fernando Lujan den einzigen Anzug an, den er besitzt, und macht sich stoisch auf den Weg zum Hafen, um dort auf den Brief zu warten, der ihm seine Rente bringen wird. Jeden Freitag beobachtet ihn seine kranke Frau Lola beim Anziehen und weiß, dass er vergeblich warten wird. Jeder in der kleinen Stadt ahnt, dass die Rente niemals kommen wird, und der Oberst weiß es auch. Aber er wartet dennoch, denn die Hoffnung ist das einzige, was ihn am Leben erhält. Denn seitdem ihr einziger Sohn gestorben ist, haben Oberst Lujan und seine Frau Hunger, und der Oberst schämt sich der Armut. Und dann spricht der Oberst mit dem Kampfhahn, der seinem toten Sohn gehörte, als wäre der Hahn sein Kind. Denn dieser Hahn ist vielleicht ihr Ausweg aus der Misere.
(arte)