Die Geschichte der Hohenzollern ist die Erfolgsgeschichte vom Aufstieg Preußens bis zum Deutschen Kaiserreich. Sie ist aber auch die Geschichte eines tiefen Falls nach der Revolution von 1918. Die Preußen-Dynastie hat im 20. Jahrhundert alle Macht und einen Großteil ihres Vermögens verloren. Die brandenburgisch-preußischen Hohenzollern sind, ihrem Ruf entsprechend, bescheiden und zurückhaltend. Für diesen Dokumentarfilm haben sie erstmals Einblick in ihre Familiengeschichte erlaubt. An der Spitze des Hauses steht Georg Friedrich Prinz von Preußen, ein 35 Jahre alter Betriebswirt, der mit viel Schwung einen eleganten Internetauftritt für das traditionsreiche Preußen organisiert hat. Er hat sich vor kurzem mit Prinzessin Sophie von Isenburg verlobt. Doch nicht alles ist modern im Hause Preußen. Wer Chef wird - früher Thronfolger - regelt ein Familiengesetz, das noch der alte Kaiser Wilhelm erlassen hat: Es erbt der männliche Erstgeborene, aber nur dann, wenn er eine ebenbürtige Prinzessin heiratet. So wurde Friedrich Wilhelm, Prinz von Preußen, enterbt, weil er nicht standesgemäß geheiratet hatte. Der Dokumentarfilm porträtiert eine Familie, deren Mitglieder einerseits moderne Bürger sind, sich andererseits aber einer jahrhundertealten Tradition verpflichtet fühlen. So repräsentiert Oskar Prinz von Preußen als "Herrenmeister" den Johanniterorden, weil seine Familie seit 400 Jahren diese Aufgabe erfüllt. Das zeigt, dass die Preußen-Dynastie nicht nur für Militarismus und Großmachtfantasien steht, sondern auch für christliche Nächstenliebe.
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Länge: ca. 90 min.
Deutsche TV-Premiere: 27.12.2006 (arte)