Unzählige Menschen der westlichen Wohlstandsgesellschaft - und zwar nicht nur Frauen - sind besessen von ihrem Körper. Er soll immer schlanker, schöner, besser sein. Jeder kennt jemanden, der eine Diät macht oder gemacht hat, und jeder kennt jemanden, der unglücklich mit seinem Körper ist. Und wer dann dünn genug ist, lässt sich Botox spritzen, die Nase richten, den Busen vergrößern - oder denkt zumindest darüber nach. Seit Jahren machen die Nahrungsmittelindustrie, entsprechend spezialisierte Printmedien und selbst ernannte Gurus mit dem Traum der Übergewichtigen, ihr Idealgewicht zu erreichen und zu halten, ein Milliardengeschäft. Doch im krassen Widerspruch zu allen Bemühungen werden die Menschen eher dicker. Und als ob das nicht reichte, wurde der Body-Mass-Index noch einmal gesenkt. Wer also vorher noch im Normbereich lag, musste lernen, dass er oder sie nunmehr übergewichtig ist. Gegen das Diktat der Idealfigur wird allerdings inzwischen vielerorts aufbegehrt. Die deutsche Frauenzeitschrift "Brigitte" beschloss im vergangenen Jahr medienwirksam, dass man in der Zukunft auf Profimodels verzichten wolle. Und die Kosmetikserie "Dove" machte schon vor Jahren ganz gewöhnliche Frauen zu ihren Werbeträgern. Der Themenabend lässt in dem Dokumentarfilm "Operation Bikini - Schlachtfelder der Schönheit" neben betroffenen Mädchen und Frauen auch Psychologen und Psychotherapeuten, Ernährungswissenschaftler und andere Experten zu Wort kommen, die sich mit dem Körperfetischismus in der industrialisierten Welt auseinandersetzen. Doch zu Beginn gibt es die australische Tragikomödie "Muriels Hochzeit", in der ein Mauerblümchen sich erfolgreich gegen den Schönheitswahn ihrer Umgebung durchsetzt.
(arte)
Länge: ca. 101 min.
Deutscher Kinostart: 19.01.1995
Original-Kinostart: 29.09.1994 (AUS)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: P. J. Hogan
- Drehbuch: P. J. Hogan
- Produktion: Jocelyn Moorhouse, Lynda House, Michael D. Aglion, Catherine Bishop, Nick Fenby, Simon Hawkins
- Musik: Peter Best
- Kamera: Martin McGrath, Hugh Bateup
- Schnitt: Jill Bilcock
- Szenenbild: Glen W. Johnson, Jane Murphy
- Regieassistenz: Karen Mahood, Tony Mahood, John Martin, Angela McPherson