Originalpremiere: 1985
24.FSK 16
Der skrupellose Minenbesitzer Coy LaHood terrorisiert eine kleine Goldgräbersiedlung, deren Claims er sich mit Waffengewalt aneignen will. In größter Not erscheint ein namenloser Prediger, um den tapferen Schürfern beizustehen. Zunächst mit dem Gebetsbuch, dann mit Fäusten, dem Revolver und Dynamit entfacht der schweigsame Fremde einen apokalyptischen Feuersturm, der LaHood und dessen Schergen hinwegfegt. Kalifornien, zur Zeit des Goldrauschs. Coy LaHood (Richard Dysart), ein habgieriger Minenbesitzer, der die Goldsuche im industriellen Stil betreibt, will mit Gewalt expandieren. Zum wiederholten Mal überfallen seine bewaffneten Männer eine kleine Goldgräbersiedlung, in der Hull Barrett (Michael Moriarty) und dessen Freundin Sarah (Carrie Snodgress) sich neben anderen Schürfern eine bescheidene Existenz aufgebaut haben. Vorerst erschießen LaHoods Männer nur Tiere, so den kleinen Hund von Sarahs Tochter Megan (Sydney Penny). In einem Stoßgebet bittet das Mädchen um Hilfe, die nicht lange auf sich warten lässt. Während Hull Tags darauf wieder einmal von LaHoods Männern schikaniert wird, erhält er schlagkräftige Unterstützung von einem schweigsamen Mann (Clint Eastwood), dem er zum Dank eine Unterkunft anbietet. Die misstrauische Sarah hält den mysteriösen Fremden für einen Mörder, doch bei Tisch gibt der Unbekannte sich überraschend als Prediger zu erkennen. Er verteidigt die Siedler gegen einen von LaHood geschickten, hünenhaften Schläger (Richard Kiel), worauf die verängstigten Frauen und Männer neuen Mut schöpfen. Als Vermittler bringt der Prediger LaHood dazu, den Goldgräbern mit 1.000 Dollar pro Kopf ein faires Kaufangebot für ihre Claims zu unterbreiten. Doch die Siedler lehnen ab und bieten dem übermächtigen Minenbesitzer die Stirn. Der engagiert mit Marshall Stockburn (John Russell) und dessen Deputys sieben berüchtigte Revolverhelden, die für ihn die schmutzige Arbeit erledigen sollen. LaHood ahnt nicht, dass der Prediger mit diesem Marshall noch eine Rechnung zu begleichen hat.
(MDR)
"Da sah ich ein fahles Pferd; und der, der auf ihm sass, heisst Tod; und die Unterwelt zog hinter ihm her". Diesen Satz aus dem sechsten Kapitel der Offenbarung des Johannes-Evangeliums stellte Clint Eastwood 1985 seinem Endzeitwestern "Pale Rider - der namenlose Reiter" als Motto voran. Damit wies Eastwood auf die mythisch-allegorische Dimension hin, die er seiner Rachestory zugedacht hatte. Ähnlich unfassbar hatte bereits sein Lehrmeister Sergio Leone die Rolle jenes namenlosen Pistoleros gestaltet, als der Schauspieler Eastwood in den 1960er-Jahren weltweit Furore machte. Zurück in den USA wollte Eastwood aber weg vom beherrschenden Zynismus der Italowesterns und versah deshalb diese frühe Regiearbeit zusätzlich mit einer religiösen wie auch einer ökologischen Botschaft. "Pale Rider - der namenlose Reiter" gilt deshalb als einer der ersten Öko-Western, der die Zerstörung der Lebensgrundlage durch ruchlose Kapitalisten anprangert. Eastwood hat sich zwischenzeitlich als einer der eigenwilligsten US-Regisseure etabliert und mit seinen Filmen mehrerer Oscars gewonnen. Zuletzt brachte er "Gran Torino" ins Kino, in dem der alte Haudegen auch die Hauptrolle verkörpert. Neben Eastwood spielen in "Pale Rider" Chris Penn (der 2006 verstorbene Bruder von Sean Penn) sowie der als "Beisser" aus zwei James-Bond-Filmen bekannte Richard Keel weitere Hauptrollen. Das Schweizer Fernsehen zeigt "Pale Rider" exklusiv in Zweikanalton auf Deutsch und Englisch.
(ServusTV)
