Rachel heiratet Sidney im Haus ihres Vaters Paul und dessen zweiter Frau Carol . Die Liste der Gäste ist lang. Viele sind eingeladen, auch Rachels Schwester Kym , die aus diesem Anlass sogar ihre Suchtklinik für einige Tage verlassen darf. Kym ist das schwarze Schaf der Familie und das Sorgenkind ihres Vaters. Ihre Ankunft inmitten der hektischen Hochzeitsvorbereitungen sorgt sofort für Spannungen. Ihr Wunsch, Trauzeugin zu werden, brüskiert Rachels beste Freundin Emma , die dafür vorgesehen war. Die zärtliche Aufmerksamkeit, mit der Vater Paul Kym auf Schritt und Tritt verfolgt - nicht zuletzt aus Angst, die labile Tochter könnte im unüberschaubaren Trubel rückfällig werden - weckt in Rachel die altbekannte Eifersucht aus ihrer Jugendzeit. Es ist zwar ihr grosser Tag, aber es ist ihre Schwester, die plötzlich im Zentrum des Interesses steht.
Kym entzieht sich dem Stress, indem sie ein AA-Meeting besucht. Hier trifft sie auf den sympathischen Kieran , der sich später als Trauzeuge von Sidney entpuppt. Kieran ist neben den Familienangehörigen wohl der einzige, der bei Kyms Tischrede beim festlichen Dinner nicht peinlich berührt zusammenzuckt. Denn statt über Rachel zu sprechen, wie es ihre Vorredner getan haben, benützt sie die Gelegenheit, eine Beichte über ihre eigene Drogenvergangenheit abzulegen. Es bleibt nicht der einzige Moment, in dem Kym die fröhliche Partystimmung stört und die Erinnerung an die Tragödie wachruft, die ihr Leben und das ihrer Familie zerstört hat.
Jonathan Demme («Silence of the Lambs», «Philadelphia») hat in den letzten Jahren diverse Dokumentarfilme realisiert: Politikerporträts wie «Jimmy Carter Man from Plains» oder Konzertfilme wie «Neil Young: Heart of Gold». Die Musik nimmt auch in «Rachel Getting Married» einen grossen Platz ein. Die mehrtägige Hochzeitsfeier wird live von einer multikulturellen Musikerschar begleitet. Nicht mit Bibelzitaten, sondern mit Neil Youngs «Unknown Legend» nimmt Sidney in der unkonventionellen Trauungszeremonie Rachel zur Frau. Von der Machart her erinnert «Rachels Hochzeit» ebenfalls stark an einen Dokumentarfilm.
Auch wenn Anne Hathaway neben der Oscar-Nomination an verschiedenen US-Festivals Darstellerpreise gewann, ist der Film in erster Linie eine starke Ensembleleistung. Der «Film-Dienst» schreibt dazu: «Wir haben es hier mit dem seltenen Fall eines völlige homogenen Zusammenspiels aller am Entstehen des Films Beteiligten zu tun. Die Intelligenz des Drehbuchs vermag mit knappen Strichen Personen herauszukristallisieren, die den Darstellern Futter für eine individuelle Gestaltung bieten; die Regie lässt der Interaktion genügend Freiraum, um Spontaneität zu erzeugen; und die Kamera fängt nicht bloss eingeübte Szenen im Bild ein, sondern mischt sich wie selbstverständlich 'unters Volk'. Nur ein Regisseur von grossem Format kann all die divergenten Gruppen und Episoden so zusammenhalten, dass sie wie zufällig aussehen, obwohl sie genau das gerade nicht sind. Ein kleiner, aber meisterhafter Film.»
Kym entzieht sich dem Stress, indem sie ein AA-Meeting besucht. Hier trifft sie auf den sympathischen Kieran , der sich später als Trauzeuge von Sidney entpuppt. Kieran ist neben den Familienangehörigen wohl der einzige, der bei Kyms Tischrede beim festlichen Dinner nicht peinlich berührt zusammenzuckt. Denn statt über Rachel zu sprechen, wie es ihre Vorredner getan haben, benützt sie die Gelegenheit, eine Beichte über ihre eigene Drogenvergangenheit abzulegen. Es bleibt nicht der einzige Moment, in dem Kym die fröhliche Partystimmung stört und die Erinnerung an die Tragödie wachruft, die ihr Leben und das ihrer Familie zerstört hat.
Jonathan Demme («Silence of the Lambs», «Philadelphia») hat in den letzten Jahren diverse Dokumentarfilme realisiert: Politikerporträts wie «Jimmy Carter Man from Plains» oder Konzertfilme wie «Neil Young: Heart of Gold». Die Musik nimmt auch in «Rachel Getting Married» einen grossen Platz ein. Die mehrtägige Hochzeitsfeier wird live von einer multikulturellen Musikerschar begleitet. Nicht mit Bibelzitaten, sondern mit Neil Youngs «Unknown Legend» nimmt Sidney in der unkonventionellen Trauungszeremonie Rachel zur Frau. Von der Machart her erinnert «Rachels Hochzeit» ebenfalls stark an einen Dokumentarfilm.
Auch wenn Anne Hathaway neben der Oscar-Nomination an verschiedenen US-Festivals Darstellerpreise gewann, ist der Film in erster Linie eine starke Ensembleleistung. Der «Film-Dienst» schreibt dazu: «Wir haben es hier mit dem seltenen Fall eines völlige homogenen Zusammenspiels aller am Entstehen des Films Beteiligten zu tun. Die Intelligenz des Drehbuchs vermag mit knappen Strichen Personen herauszukristallisieren, die den Darstellern Futter für eine individuelle Gestaltung bieten; die Regie lässt der Interaktion genügend Freiraum, um Spontaneität zu erzeugen; und die Kamera fängt nicht bloss eingeübte Szenen im Bild ein, sondern mischt sich wie selbstverständlich 'unters Volk'. Nur ein Regisseur von grossem Format kann all die divergenten Gruppen und Episoden so zusammenhalten, dass sie wie zufällig aussehen, obwohl sie genau das gerade nicht sind. Ein kleiner, aber meisterhafter Film.»
(SRF)
Ihre frisch-fröhliche Art bescherte Anne Hathaway vor allem Rollen in leichten Komödien und Romanzen. In "Rachels Hochzeit" zeigt sie auf beinahe gespenstisch gute Weise, dass sie sehr wohl auch Psychodrama beherrscht. Regisseur Jonathan Demme, der die Welt bereits mit "Das Schweigen der Lämmer" schockierte, gewährt mit diesem Streifen einen tiefen Einblick in die intimste Einheit einer Gesellschaft, die Familie. Die Intensität der Gefühle, die die Charaktere im Laufe der Zeit an die Oberfläche bringen, fesselt den Zuschauer förmlich an den Bildschirm.
(Sat.1 Emotions)
Länge: ca. 114 min.
Deutscher Kinostart: 02.04.2009
Original-Kinostart: 03.10.2008 (USA)
Deutsche TV-Premiere: 17.03.2010 (Sky Cinema)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Jonathan Demme
- Drehbuch: Jenny Lumet
- Produktion: Marc Platt, Neda Armian, Jonathan Demme, Ilona Herzberg, H.H. Cooper, Carol Cuddy, Emily Woodburne, Alyssa St. Vincent, Innbo Shim, Elizabeth Hayes, Mark Kamine, Kendall McCarthy, Armian Pictures, Marc Platt Productions, Clinica Estetico
- Musik: Donald Harrison Jr., Zafer Tawil
- Kamera: Declan Quinn, Kim Jennings
- Schnitt: Tim Squyres
- Szenenbild: Chryss Hionis
- Maske: Frank Barbosa, Sunday Englis, Louise Mccarthy, Dina Sliwak
- Kostüme: Susan Lyall
- Regieassistenz: H.H. Cooper, Nate Grubb, Jennifer Truelove
- Ton: Marko A. Costanzo
- Spezialeffekte: Glenn Allen
- Stunts: Jill Brown
- Distribution: Sony Pictures Germany, Sony Pictures Home Entertainment
- Choreographie: Annie-B. Parson