Die 30-jährige Alba, vom Gefängnis spürbar gezeichnet, holt völlig überraschend ihren Sohn Inti von seiner Großmutter ab, wo er während Albas Haft wohlbehütet aufwuchs. Mutter und Sohn, die sich noch nie gesehen haben, gelangen per Autostopp nach El Bolsón, in einem abgeschiedenen Landstrich in den patagonischen Anden gelegen und Zufluchtsort für Aussteiger aus allen Teilen der Welt. Dort finden sie Unterschlupf im Haus eines verstorbenen Arztes, in dem sich eine Hippiekommune unter katastrophalen hygienischen Bedingungen eingenistet hat. Die Welt zwischen Marihuana und freier Liebe gefällt Alba zunächst, sie genießt das Leben als nicht enden wollende Party, hat einen Geliebten. Der Halt suchende Inti bleibt aber, wie die anderen Kinder in der Kommune, sich selbst überlassen. Schließlich erträgt Alba das wilde, chaotische Kommunenleben nicht mehr. Sie ersteht eine kleine Hütte, ohne Wasser und Strom. Bedroht und gedemütigt von einheimischen Bauernkindern versuchen sich Mutter und Sohn in den einfachen Verhältnissen einzurichten und eine neue Existenz aufzubauen ... Durch die einmalige Kameraführung folgt der Zuschauer der bruchstückhaften Wahrnehmung des verängstigten und verwirrten Inti und taucht in seine Welt ein. Die sensible Darstellung der emotionalen Gräben, die zwischen Mutter und Sohn stehen, entfaltet dadurch ihre besonders authentische Wirkung. Wegen seiner ergreifend schonungs-, jedoch nie hoffnungslosen Atmosphäre und der psychologischen Tiefe der Charaktere zog "Salamandra" das Publikum der Filmfestspiele von Cannes und Toronto in seinen Bann.
(arte)
Länge: ca. 87 min.
Deutsche TV-Premiere: 01.09.2009 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Pablo Agüero
- Drehbuch: Pablo Agüero
- Produktion: Jacques Bidou, Marianne Dumoulin, Benny Drechsel, Hernán Musaluppi, Karsten Stöter, Anne Tetzlaff, Bárbara Francisco, Lilia Scenna
- Musik: Jean-Guy Véran
- Kamera: Hélène Louvart
- Schnitt: Daniel Fanego
- Regieassistenz: Luis Bernardez, Nicolás Giussani
- Ton: Anja Bause, Emiliano Biaiñ, Federico Billordo, Benoit Gargonne, Daniel Iribarren