Originalpremiere: 30.08.2008
19.03.2009
Deutsche TV-Premiere: 05.09.2010 (Sky Cinema)
FSK 12
Glauben Sie an das Schicksal? Für Jamal Malik ist es der größte Tag seines bisherigen Lebens. Nur noch eine Frage trennt ihn vom 20-Millionen-Rupien-Hauptgewinnin der indischen TV-Show "Wer wird Millionär?". Doch was in aller Welt hat ein mittelloser Youngster aus den Slums von Mumbai in dieser Sendung verloren? Und wie kommt es, dass er auf alle Fragen eine Antwort weiß? Dabei geht es Jamal nicht um das Geld, sondern einzig und allein um die Liebe. Für ihn ist die Sendung nur ein Mittel zum Zweck, eine letzte Chance, gegen alle Widerstände seine verlorene, große Liebe Latika in der flirrenden Millionenmetropole Mumbai wiederzufinden. Doch Kumar Prem, der Gastgeber der Show, hegt keine Sympathien für seinen Vom-Tellerwäscher-zum-Millionär-Kandidaten. Gerade weil er sich selbst mühsam aus den Straßen hochgekämpft hat, hat er keine Lust, seinen Platz im Millionärs-Rampenlicht zu teilen. Dass ein Slumkind wie Jamal wirklich fähig sein soll, alle Fragen zu beantworten, kann er ohnehin nicht glauben. Als sich die Sendezeit dem Ende nähert und die Entscheidung auf den nächsten Tag vertagt werden muss, wartet vor den Studiotüren bereits die Polizei auf Jamal, den Prem für einen schamlosen Betrüger hält. Der Inspektor, der den Kandidaten die ganze Nacht lang verhört, muss allerdings feststellen, dass Jamal selbst mindestens genauso überrascht ist, so weit gekommen zu sein. Gemeinsam gehen sie die Fragen einzeln durch, und während Jamal erzählt, weshalb er die jeweilige Antwort wusste, entfaltet sich sein ganzes junges, bewegtes Leben. "Slumdog Millionär" erzählt in kraftvollen, atemberaubenden Bildern eine außergewöhnliche, berührende Liebesgeschichte und ein mitreißend faszinierendes Lebensabenteuer. Danny Boyle kreierte in unnachahmlicher Weise die Elemente des Abenteuer-, Liebes- und Gangsterfilms zu einem berauschenden Mix und verlor dabei niemals den Blick für die humorvollen Seiten, die das Leben zu bieten hat. Nach "Trainspotting" (1996) und "The Beach" (2000) entführt Boyle den Zuschauer abermals in eine faszinierende und exotische Welt - schillernd, magisch, berührend und authentisch entfaltet sich das bisherige Leben von Jamal vor der bildgewaltigen Kulisse des zeitgenössischen Indiens. "Slumdog Millionär" basiert auf dem ergreifenden Roman "Rupien! Rupien!" von Vikas Swarup. Das Drehbuch stammt aus der Feder von Simon Beaufoy, der für das Skript zu "Ganz oder gar nicht" ("The Full Monty", 1997) für den Oscar nominiert war. Der preisgekrönte Kameramann Anthony Dod Mantle - unter anderem gewann er den British Independent Film Award für seine Arbeit bei "Der letzte König von Schottland" ("The Last King of Scotland", 2006) und den Europäischen Filmpreis für "Antichrist" (2009) - ließ das schwere Equipment stehen und mischte sich mit einer kleinen Digitalkamera mitten in die Gassen von Mumbai. Vor Ort in Indien bewies die Casting-Agentin Loveleen Tandan nicht nur das richtige Gespür für die Besetzung der Rollen, sie führte Danny Boyle auch in das vielschichtige kulturelle Leben ein, übersetzte Regieanweisungen und übernahm zuweilen die Regie der Second Unit. Ihre Arbeit bei der Entstehung des Films war so elementar, dass Danny Boyles sie zu seiner Co-Regisseurin machte. Der Aufwand und die Mühen wurden schließlich 2009 bei der 81. Oscar-Verleihung belohnt. Das Team um Danny Boyle dürfte acht der begehrten Trophäen entgegennehmen. Damit war "Slumdog Millionär" der Abräumer des Abends.
(rbb)
Regie-Ikone Danny Boyle kombiniert in unnachahmlicher Weise die Elemente des Abenteuer-, Liebes- und Gangsterfilms zu einem berauschenden Mix und verliert dabei niemals die humorvollen Seiten, die das Leben zu bieten hat, aus dem Blick. Mit "Slumdog Millionär" entführt er die Zuschauer nach "Trainspotting" (1996) und "The Beach" (2000) erneut in eine faszinierende und exotische Welt. Der Film wurde 2009 mit acht Oscars ausgezeichnet sowie mit vier Golden Globes und dem BAFTA.
(arte)
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