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TV-Kritik/Review: "Carl Hiaasen's Bad Monkey": Schwadroneur im Sunshine State
(13.08.2024)
Die Sommerurlaubszeit neigt sich dem Ende entgegen - warum also nicht noch einen schnellen Trip nach Florida einschieben, mit Bahamas-Bonus? Zugestanden, diese Reise findet ausschließlich vor dem Fernseher statt, sorgt aber dafür, dass sich die tropische Lässigkeit eines Urlaubs im Sunshine State auch zu Hause einstellt - und den kühlen Drink dazu kann man sich ja selbst servieren. Sonderlich viel Substanz und Plot-Tiefe ist der zehnteiligen Krimikomödie nach einem Roman von Carl Hiaasen eher nicht zu attestieren, doch die unaufgeregt zwischen Blut und Blödigkeit herumwitzelnde AppleTV+-Produktion mit Vince Vaughn als Cop im ungebremsten Schwafel-Modus lässt sich ohnehin am besten ganz entspannt als unbekümmertes Sommervergnügen wegschauen, am besten im Hawaiihemd.
Die locker-satirisch aus der Hüfte geschossenen Korruptionskrimis des in Florida lebenden Schriftstellers Carl Hiaasen gelten nicht unbedingt als Hochliteratur, sind aber seit Jahrzehnten ziemlich erfolgreich. Zweimal wurden sie auch schon verfilmt, beide Male ging das krachend schief:
Der Plot folgt dem 2013 erschienenen Roman ziemlich getreulich, Hiaasen fungierte auch selbst als Berater. Vince Vaughn spielt mit großer Lust den kunstvoll abgehalfterten Polizisten Andrew Yancy, der eigentlich in der Mordkommission von Miami seinen Dienst tut, wegen eines Racheaktes am übergriffigen Ehemann seiner derzeitigen Geliebten aber suspendiert wurde. Seither will er eigentlich einfach nur am Strand vor seiner Hütte auf den Florida Keys sitzen und beim Kaltgetränk aufs Meer hinausschauen, doch zwei Dinge sorgen dafür, dass die Sand-Idylle schon im Vorspann zerrieselt: Erstens wird Yancy vom opportunistischen Sheriff (Todd Allen Durkin,
Yancy soll besagten Arm nach Miami in die Pathologie überführen, was er vor allem genervt in Angriff nimmt, ehe dann doch sein kriminologisches Interesse übernimmt. Gemeinsam mit der attraktiven und von Yancy bald umschwärmten Rechtsmedizinerin Rosa Campesino (Natalie Martinez,
Dort, auf der ca. 250 Kilometer östlich von Miami gelegenen Insel Andros, findet sich der zweite Schauplatz von "Bad Monkey" - und übrigens auch der titelgebende Affe. Das trainierte Haubenkapuzineräffchen Driggs (gespielt von der 30-jährigen Leinwandveteranin Crystal the Monkey, die sich schon durch die
Dass die Bahamas-Story mit der Florida-Story verbunden ist, weiß man als Zuschauer (wegen Eve und Christopher) schon ganz früh, dennoch macht die Serie einen Running Gag daraus, dass der Off-Erzähler immer wieder auf diese Verbundenheit zu sprechen kommt. Dieser ist übrigens selbst ein Running Gag: Mit vom Rum geschmirgelter Reibeisenstimme wird die ganze Geschichte vom weißhaarig-wettergegerbten Kapitän jenes Ausflugsboots erzählt, von dem aus der Tourist anfangs den abgerissenen Arm erangelte. Mit dem eigentlichen Plot hat dieser Käpt'n sonst kaum etwas zu tun, aber die lässig-augenzwinkernde Art des Veterans, dem man nichts mehr vormachen kann, bringt die Haltung der gesamten Serie ziemlich genau auf den Punkt.
Denn eins wird schnell klar: Um den Krimiplot geht es hier nur am Rande, um so etwas Banales wie Thriller-Spannung schon gleich gar nicht. Wer hier warum mit irgendwem anderen zu tun hat, ist nicht so wichtig, schließlich geht es hier vorrangig darum, Andrew Yancy mit einer ganzen Armada sonderbarer Figuren reihum in Kontakt treten zu lassen und zu gucken, was dabei alles Absurdes, Albernes, Slapstickhaftes oder auch mal erotisch Prickelndes passieren kann.
Vince Vaughn, dessen große Komödien-Hits wie
Mit den eingangs skizzierten Handlungslinien ist es allerdings noch längst nicht getan. Immer neue Figuren betreten die Szenerie, immer neue Subplots tun sich auf. Handlanger, Schergen und Anwälte marschieren auf, taffe Ladys und naive Lieseln flanieren durch die Story. Dazwischen finden sich immer wieder Showcases für eine ganze Riege liebgewonnener Darsteller, von L. Scott Caldwell (Rose aus
Sind wir damit endlich durch? Nein, denn da ist noch Michelle Monaghan (
Dieser Handlungsstrang hat mit der eigentlichen Hauptgeschichte allerdings ebenso wenig zu tun wie vieles andere hier oder gar der (überhaupt nicht böse) Affe, aber die Serie tut zum Glück auch nie so, dass das eigentlich so sein müsste. Alle paar Minuten zappen die Autoren mal hierhin, mal dorthin, immer ist was los und langweilig wird es nie. Fast immer glitzert dazu das Meer unter tropischer Sonne, irgendjemand mampft Shrimps, jemand anderes schenkt den Rum nach: Tiefschürfen können gerne andere, hier regiert Quatsch unter Palmen. "Bad Monkey" ist ein Guilty Pleasure für den Spätsommer, in seiner Selbstgenügsamkeit je nach Erwartungshaltung sympathisch oder sehr enttäuschend. Prestigepreise wird das Ganze eher nicht gewinnen, aber ich persönlich gestehe gern: Das gucke ich noch zu Ende.
Edit: Inzwischen habe ich die restlichen Episoden gesehen und kann den Ersteindruck bestätigen. "Bad Monkey" bleibt bis zum Schluss ein herrlich unbekümmert vor sich hinmäanderndes Krimikomödienspektakel. Die Auflösung des "Falls" zeigt sich genauso angenehm dusselig wie der Rest. Weil das Ganze dabei ununterbrochen unterhaltsam bleibt und gute Laune macht, setzen wir die Wertung von 3,5 auf 4 hoch. Ehre, wem Ehre gebührt!
Dieser Text basiert auf der Sichtung der ersten fünf (von zehn) Episoden von "Bad Monkey".
Die ersten zwei Folgen von "Carl Hiaasen's Bad Monkey" werden am 14. August bei Apple TV+ veröffentlicht, danach geht es im wöchentlichen Rhythmus weiter.
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