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TV-Kritik/Review: "Mighty Ducks: Game Changer": Emilio Estevez ist erfolgreich zurück auf dem Eis

(26.03.2021)

In Zeiten der Krise blüht sie besonders gut, die Retromanie. Der Rückzug ins Heimelig-Altbekannte tröstet die vom chaotischen Jetzt Überforderten - und Produzenten der Kulturindustrie gefällt das, weil das Publikum auf diese Weise gar nicht erst mit mühsam neu Erfundenem angelockt werden muss, sondern bequem auf bewährtem Terrain abgeholt werden kann. Disney hat's dabei besonders leicht: Der Mäusekonzern kann sich nach Belieben aus seinem riesigen, in weiten Teilen zusammengekauften popkulturellen Fundus bedienen. Die zehnteilige Serie
Man kann natürlich nicht behaupten, dass die drei "Mighty Ducks"-Filme aus den 1990er-Jahren ähnlich einflussreich waren wie die "Karate Kid"-Filme, auf denen "Cobra Kai" aufbaut. Im deutschsprachigen Raum war das sogar definitiv nicht so: Der erste Teil von 1992 (
Interessanterweise bedient sich die Serie allerdings desselben Kniffs, mit dem "Cobra Kai" schon verblüfft hatte: der Umkehrung der Sympathieverhältnisse im Vergleich zur Vorlage. So wie das feindliche Karate-Dojo Cobra Kai aus den Filmen in der Serie nun das Herzensprojekt des Protagonisten ist, sind die "Mighty Ducks", mit denen die jungen Zuschauer damals mitfieberten, nun keine sympathischen Underdogs mehr, sondern arrogante Platzhirsche des Jugend-Eishockeys, die Titel um Titel gewinnen und weniger talentierte Spieler brutal aussieben. Die Mighty Ducks sind in der neuen Serie (konzipiert vom damaligen Autor Steven Brill zusammen mit den

Wie "Cobra Kai" bewegt sich "Game Changer" in derselben Timeline wie die zugrunde liegenden Filme. Das ermöglicht es den (realen) Darstellern von damals, ihre Rollen zu einem vorgerückten Zeitpunkt ihres (fiktiven) Lebens wiederaufzunehmen. Knapp dreißig Jahre nach dem Originalfilm geht Emilio Estevez inzwischen auf die sechzig zu, längst zählt der Bruder von Charlie Sheen nicht mehr zur ersten oder auch nur zweiten Star-Garde, was aber gut seiner Figur passt.
Gordon Bombay ist nämlich kein erfolgreicher Hockeytrainer mehr und auch nicht in seinen Beruf als Anwalt zurückgekehrt, stattdessen leitet er eine heruntergerockte Eishalle. Er hat Finanznöte, viel richtungslose Wut in sich, und in fast jeder Szene spachelt er Kuchen oder Pizza in sich hinein. Bombay ist Single, heißt das, und er steht kurz vor der Verwahrlosung. Vor allem aber hat er angeblich so wenig Lust auf Eishockey, dass ihm die Ausstatter ein aufdringliches "No Hockey!"-Schild vor die Bürotür genagelt haben (natürlich zieht er nachts trotzdem seine einsamen Kreise auf dem Eis).
Obgleich Bombay alle Bitten, er möge als Trainer tätig werden, im Minutentakt ausschlägt, ist sofort klar, worauf das hier hinausläuft: Der Mann wird auch in dieser "Mighty Ducks"-Version früher oder später wieder ein Team vermeintlich unfähiger Underdogs coachen und mit ihnen jenen prototypischen Handlungsbogen durchlaufen, den Sportkomödien wie
Doch Estevez taucht erst nach zwanzig Minuten auf - und darin liegt der zentrale Unterschied zu "Cobra Kai". Wo dort nämlich mit Johnny und Daniel die Gegenspieler von damals auch die neue Serie dominieren und ihre um dieselbe Anzahl von Jahren älter gewordenen Fans bei Laune halten, zielen die "Game Changer" ganz klar auf neue Zielgruppen ab. Emilio Estevez ist eher als eine Art (Dauer-)Gaststar mit dabei, und die herangewachsenen Mighty Ducks von damals sollen später nur mal kurz vorbeischauen (Joshua Jackson, der bekannteste von ihnen, ist aber wohl nicht dabei). In erster Linie ist "Game Changer" nämlich eine Kinder- und Jugendserie. Die große Bühne gehört hier einer neuen jungen Darstellerriege - und natürlich Lauren Graham.

Der
Alex überredet ihren enttäuschten Sohn bald dazu, selbst ein Team zusammenzustellen, in dem sich Kinder versammeln sollen, die von den Mighty Ducks nicht aufgenommen werden würden. Der Name des divers besetzten und gemischtgeschlechtlichen Teams: "The Don't Bothers"! Gemeinsam ist den Mitgliedern, dass sie gängigen Schönheits- und Coolness-Normen nicht entsprechen und in der Regel nicht mal die Grundlagen des Eishockeyspiels beherrschen.
Da wären also: Hockey-Podcaster Nick (Maxwell Simkins aus
Zu den größeren Konstruktion der Serie gehört es, dass das Team, weil es einen eigenen ice rink zur Austragung der Heimspiele benötigt, ausgerechnet in Gordon Bombays Eishalle landet. Und dass Alex in derselben Kanzlei arbeitet, in der auch Gordon weiland wirkte, dürfte ebenfalls noch für Komplikationen sorgen.

Wenn ein Plot auf derart gängigen Pfaden wandelt, hängt alles an den Charakteren. Die aber sind zum Glück so vielversprechend angelegt, dass man ihnen zutraut, eine ganze Staffel oder sogar mehr tragen zu können. Simkins tut sich dabei besonders hervor: Als trockenhumorig-frühweiser Dauerquassler mit einem hoffnungslosen Crush auf Imbissbedienung Winnie (Emily Haine,
Doch auch Noon und Bhatia, die im emotionalen Mittelpunkt der Erzählung (als Captain und Star-Spielerin des Teams) platziert werden, überzeugen. Clever und liebevoll wird mit den Schwächen der Kids gespielt: Der smarte Logan etwa sieht aus wie der typische Herzensbrecher und Supersportler, erweist sich dann aber als schlechtester Spieler von allen. Und Koob, der an der Spielkonsole ein spektakuläres Reaktionsvermögen zeigt, versagt als Goalie auf dem Eis, weil sein Körper nicht weiß, wie er den Puck abwehren soll - so ganz ohne "x"-Taste.
In der dritten Folge, nach den ersten heftigen Niederlagen der "Don't Bothers", wird das Unvermeidliche schließlich konkreter: Bombay dürfte das Team bald als Trainer übernehmen, am Horizont schimmert zudem, na klar, eine mögliche Liebelei zwischen ihm und Alex. Das Überraschende: Es gelingt den Autoren sowie den Regisseuren um Comedy-Veteran Michael Spiller (
Dieser Text basiert auf der Sichtung der ersten drei Episoden der Serie "Mighty Ducks: Game Changer".
Die Serie "Mighty Ducks: Game Changer" wird beim Streamingdienst Disney+ ab dem 26. März 2021 mit wöchentlich neuen Episoden veröffentlicht.
Über den Autor
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Leserkommentare
Spenser schrieb via tvforen.de am 04.04.2021, 04.25 Uhr:
Nach "Karate Kid" kehren auch die "Mighty Ducks" zurück - wenngleich letzterer zumindest bei uns in Deutschland nie den Kult erreicht, wie "Karate Kid". Aber schön, Emilio Estevez mal wieder VOR der Kamera zu sehen :)
pat94 schrieb am 28.03.2021, 18.50 Uhr:
Fand die erste Folge sehr stark vorallem Lauren Graham in Best Form!
Die Serie kann man echt mit Cobra Kai vergleichen.
Denke auch, dass Bombay Trainer wird denke ihn Folge 2 übernimmt da Alex es nicht hin bekommt!
Ein guter Mix aus Comedy und ernsten Tönen!pat94 schrieb am 12.04.2021, 07.20 Uhr:
Nach 3 Folgen finde ich kann man die Serie gut mit Original Film vergleichen!
Da hatte Bombay zunächst auch keinen Bock auf Eishockey zu Beginn!
Nur da war er ein überheblich Anwalt nun ist er ein abgestürzter Held!
Die neuen Ducks sind wie die Hawks damals und die beiden Trainer sind ähnlich!
Bin gespannt ob Bombay selbst übernimmt oder Alex nur hilft!
Bin gespannt ob vl ein kleines Cameo von Josuha Jackson drinnen ist!mynameistv schrieb am 28.03.2021, 21.00 Uhr:
Hätte am liebsten gleich danach die zweite Folge gesehen.
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