Registrierung zur E-Mail-Benachrichtigung
Anmeldung zur kostenlosen Serienstart-Benachrichtigung für
- E-Mail-Adresse
- Für eine vollständige und rechtzeitige Benachrichtigung übernehmen wir keine Garantie.
- Fragen & Antworten
TV-Kritik/Review: "Operation Omerta" ermüdet trotz russischer Gefahr
(24.11.2024)
Finnen, Kriminelle, Politiker, Polizisten, Russen und Spione - bis zum Schluss bleibt unklar, wer mit wem kungelt und wer wen betrügt. Immerhin bietet
Europäische Spezialeinheit erobert Laptop
Ermittlungsbeamte der europäischen Sondereinheit EJPO befragen Max über eine Geheimoperation: Zusammen mit seiner Partnerin Sylvia besorgte er einen wichtigen Laptop in der estnischen Hauptstadt Tallinn - ohne Durchsuchungsbefehl für das Haus des Hackers Leonid Titov (Juhan Ulfsak). Auch Sylvia muss aussagen, zumal sie den heranwachsenden Sohn des Cyber-Kriminellen erschoss. Der finnische Rabauke und die schwedische Rebellin stolpern erst, als sie die Art ihrer Beziehung erklären sollen. Wenn dieser Kerl und seine Kollegin selber wüssten, was sie privat voneinander erwarten...
Derweil spricht Vasa Jankovic (Sverrir Gudnason) mit seinem Vater Borislav (Miodrag Stojanovic). Doch der serbische Kriegsverbrecher freut sich nicht über den Besuch im Knast: Sein Lieblingskind Radovan starb bei einem Befreiungsversuch, bei dem Vasa nach Meinung des alten Fieslings versagte. Ferner leidet der junge Bursche an Geldmangel.Polizistin schlägt Ehemann und spioniert General aus
EJPO-Leiterin Marie Leclair (Cathy Belton) lobt Max, dass er zusammen mit Sylvia die Beweise über Geldwäsche und Fehlinformationen erbeutet hat. Der Draufgänger trägt seine Zweifel in die Kirche, denn dort wirkt seine Mutter als Pastorin. Sylvia schlägt hingegen Stefan (Dennis Nylund) zu Boden, als der Ehegatte über ihren Job motzt. Sylvia begleitet Jean Morel als Leibwächterin zur Feier der Unabhängigkeit Finnlands. Zudem soll sie den General beobachten und aushorchen, denn er steckt in schmutzigen Geschäften. Leonid Titovs Abgesandte Anya (Nika Savolainen) lockt Vasa, eine waghalsige Aktion durchzuziehen. Ihre Gehilfin Raisa (Mirtel Pohla) gelangt als Serviererin in den Präsidentenpalast, wo sie durch Pfefferspray und gezielte Hiebe die Geiselnahme startet.
Vasa und vier Getreue bedrohen den Präsidenten. Deshalb wagt niemand, die Bande zu stören. Mit erpressten Bitcoins und einigen Gefangenen steigen die Terroristen in einen Privat-Jet. Sie nehmen Kurs auf Belarus. In seiner sogenannten Troll-Fabrik begrüßt Leonid Titov die Spießgesellen mit üblen Überraschungen. Sylvia will zusammen mit General Morel entkommen, während Max zu Hilfe eilt. Am Ende der Geschichte liegen unzählige Leichen herum. Nicht zuletzt treiben russische Dunkelmänner ihr Unwesen.
Gequatsche begleitet Action
Der Abspann beeindruckt mit einer Fülle von Namen, die zum Team für die Stunts gehören. In den Action-Szenen ist die Qualität kaum zu leugnen. Daher erstaunt der Eindruck, dass anfangs zu viel gelabert wird. Die Buchvorlage führt uns vor Augen, wie Vasa und Radovan die Ehre ihres Vaters verteidigen. Die Brüder gefährden sogar die schwangere Frau eines Gefängniswärters. Die Auseinandersetzungen mit den Kriegsverbrechen verschwinden in der Miniserie. Borislav demütigt Vasa. Aber nirgendwo ist zu sehen, woher die Motive für ihre Handlungen stammen. Einem dürren Dialog ist zu entnehmen, dass Vasa irgendwie den Tod von Radovan verschuldet. Abgesehen vom Chaos in Tallinn zieht sich die erste Folge in die Länge.
Verweise auf Cyper-Angriffe, russische Aggressionen und Finnlands Beitritt zur NATO ersetzen Ilkka Remes' Anmerkungen zum Kosovokrieg. Diese Aktualisierung ist leicht zu rechtfertigen. Aber hier fehlen glaubwürdige Details. Begriffe aus den Nachrichten fallen, ohne das TV-Publikum zu bewegen oder die Handlung voranzutreiben. Jari Olavi Rantala, Antti J. Jokinen und Mika Karttunen haben ihr Drehbuch mit Binsenweisheiten und Worthülsen angereichert. Die Macher von
Sylvia und Max knüpfen seltsame Netzwerke
Als Agent im Auftrag der EU behandelt Max Tanner seine Gegner auf die harte Tour: Sein Darsteller Jasper Pääkkönen kämpft heftig bereits in
Juhan Ulfsak (
Sicherheitskräfte im Präsidentenpalast wirken wie Taugenichtse
Schon der Roman lässt Glaubwürdigkeit beim Jubiläum vermissen: Kein verlorener Haufen überwindet so leicht das riesige Aufgebot an Sicherheitskräften. Und was ist aus dem hehren Grundsatz geworden, Terroristen nicht nachzugeben? Natürlich unterlaufen sogar Spezialkräften fürchterliche oder banale Pannen. Indes kann man es mit einfachen Zusammenhängen übertreiben. Oder sie verlangen geschickte Präsentationen wie in
Dennoch reicht die Miniserie zur Unterhaltung kurz vor der Nachtruhe: Zu viel Aufregung würde den Schlaf vertreiben.
Dieser Text beruht auf der Sichtung des gesamten Vierteilers "Operation Omerta".
Zum Auftakt von "Operation Omerta" zeigt das ZDF "Wochenend-Einbruch" und "Herr Präsident" - am Montag, dem 25. November ab 22.15 Uhr. Die Wiederholung läuft voraussichtlich ab 0.45 Uhr. Am 2. Dezember kann das TV-Publikum ab 22.15 Uhr erleben, wie "Staatsdiener" und "Tweetet das" die Miniserie abschließen. Schon eine Viertelstunde nach Mitternacht stehen beide Episoden erneut im Programm. Streamen Sie alle Folgen in der ZDFmediathek - jeweils bis 30 Tage nach der Ausstrahlung. Zudem präsentiert das ZDF die komplette Staffel - in der Nacht von Sonntag (22.) auf Montag (23. Dezember) ab 1.45 Uhr.
Über den Autor
auch interessant
Leserkommentare
Flapwazzle schrieb am 25.11.2024, 09.28 Uhr:
Ich bin erstaunt, dass es nach dieser Kritik, überhaupt noch 3 von 5 Sternen gibt. Zumindest hat mich der Beitrag tatsächlich dazu bewegt, die Serie von meiner Watchlist zu nehmen. Mir fehlt einfach die Zeit für schlecht umgesetzte Produktionen.Sentinel2003 schrieb am 25.11.2024, 11.46 Uhr:
DAS stimmt! Nach dieser, schon sehr krassen Kritik erstaunen mich die 3 Sterne ebenso!BigApple schrieb am 25.11.2024, 03.40 Uhr:
Man sollte bei dem Projekt "Operation Omerta" noch die komplizierte Entstehungsgeschichte berücksichtigen.
Die Story basiert auf dem finnischen Roman "6/12" von Ilkka Remes aus dem Jahr 2006.
Mit 6/12 ist der finnische Unabhängigkeitstag am 6. Dezember gemeint (Unabhängigkeiterklärung von Russland am 6.12.1917).
Die Verfilmung war zunächst als 2-teiliger Spielfilm ("6/12" und "7/12") mit nachfolgender Miniserie geplant. Nach vielen personellen und produktionsbedingten Problemen blieb von den Plänen nur "6/12" übrig, den es als 4-teilige Serie (4x 40 min) und als Spielfilm (114 min) gibt.
Beide Versionen sind abseits vom ZDF bei Streaminganbietern (gegen €) verfügbar.Sentinel2003 schrieb am 25.11.2024, 11.47 Uhr:
Oh, da weiß aber einer sehr genau Bescheid über die Hintergründe der Produktion! Zumindest ist die Hauptdarstellerin ein absoluter Blickfang! :-)
Meistgelesen
- "Reacher" und "Das Rad der Zeit": Starttermine für neue Staffeln verkündet
- "Chicago Fire", "Chicago Med" und "Chicago P.D.": Termin für dreiteiliges Crossover verkündet
- "The Rookie": So schnell kommt Staffel 7 nach Deutschland
- "Die Helene Fischer Show" 2024 mit Robbie Williams, Reinhard Mey, Ayliva und Hape Kerkeling
- "Beyond Paradise": Beliebter "Death in Paradise"-Ableger erhält nächstes Weihnachtsspecial
Neueste Meldungen
Specials
- "Zorro" mit Jean Dujardin: eine Legende mit Fehlern?
- 40 Jahre 3sat: Ein persönlicher Rückblick auf das ehemalige Kinderprogramm des Kultursenders
- "The Franchise": Alles super? Zu selten!
- Weihnachten, Silvester und Neujahr 2024/25 im Ersten: Ronja Räubertochter, Aschenbrödel und Sissi
- "Operation Omerta" ermüdet trotz russischer Gefahr
- Matthias Distel alias Ikke Hüftgold über Partyschlager: "Wer glaubt, dass es so einfach ist, der hat es noch nicht versucht"
- "The Decameron" begeistert mit Intrigen, Komik, Pest und Sex
Neue Trailer
- Update "SAS: Rogue Heroes": Trailer und Starttermin zu Staffel 2 von "Peaky Blinders"-Schöpfer
- Update "Invincible": An diesem Tag kehrt der animierte Superheld zurück
- Update "Severance": Frischer Trailer kündigt zweite Staffel der dystopischen Thrillerserie an
- "The Rig": Trailer kündigt Staffel 2 der Horror-Serie mit Martin Compston ("Line of Duty") an
- "Doc Martin"-Star Martin Clunes im ersten Trailer zum Drogendrama "Out There"