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TV-Kritik/Review: "Reboot": Verschenkte Chance auf eine große Serie
(02.11.2022)
Als Hulu die Serie
Letztendlich muss man allerdings leider resümieren, dass "Reboot" mit der achtteiligen Auftaktstaffel deutlich hinter den großen Erwartungen zurückgeblieben ist. Zwar liefert das Format liebenswerte Charaktere von schräg bis schrullig und weiß durchaus zu unterhalten, aber es handelt sich nicht um eine von den Comedyserien, bei der man häufiger laut lacht. Statt eine organische Geschichte zu schaffen, fügt "Reboot" eher eine lose Reihe von Hollywood-Anekdoten aneinander und erscheint so eher als selbstgerechte Abrechnung eines Veteranen mit Personen aus seiner Vergangenheit, die dem Zuschauer unbekannt bleiben. Auch macht die Serie aus ihrer exzellenten Darstellerriege zu wenig.
Rachel Bloom (Step Right Up
machen zu wollen - in der eine Mutter und ihr zweiter Ehemann gemeinsam mit ihrem nie erwachsen gewordenen Ex den gemeinsamen Sohn erziehen (der Titel bezieht sich auf den zweiten Ehemann, der der Stiefvater - Stepfather - ist). Bei Hulu ist man überrascht über den Plan der avantgardistischen Künstlerin, ein altbackenes Projekt wiederbeleben zu wollen - doch die Abrufzahlen der Sitcom auf Hulu stimmen und so erhält das Projekt grünes Licht.
Womit die Probleme beginnen: Der alte Cast soll auch die Fortsetzung stemmen. Deren interne Streitereien hatten allerdings dazu geführt, dass die Serie damals abgesetzt wurde. "Stiefvater"-Darsteller Reed (Keegan-Michael Key) hatte sich nach "echten" schauspielerischen Herausforderungen gesehnt und wollte nicht länger den Sitcom-Hampelmann machen. Mit seiner Co-Darstellerin Bree (Judy Greer) verband ihn eine explosive On-Off-Beziehung - nach der Serie stürzte Bree in B-Rollen ab und hatte mittlerweile einen europäischen Adligen geheiratet. Der ehemalige Kinderdarsteller Zack (Calum Worthy) ist der Einzige, der sich wirklich auf das Wiedersehen freut, denn er hofft, dass ihn die Erwachsenen nun endlich als ihresgleichen ansehen. Allerdings ist Zack in der Entertainment-Branche aufgewachsen und daher nie wirklich erwachsen geworden und wirkt peinlich - seine Mutter sitzt an jedem Drehtag am Set. Der Part mit nie erwachsen geworden
gilt auch für den "Ex-Ehemann"-Darsteller Clay (
Aus den verschiedensten Gründen lassen sich alle Alt-Stars wieder zusammentrommeln - man braucht Geld, Stabilität oder hat die Hoffnung, dass Hannah als Produzentin dem Setup mehr Tiefe geben kann. Die erste große Hürde ergibt sich, als sich auch ein unerwünschter Gast hinzugesellt: Gordon (Paul Reiser;
Aus dieser Ausgangslage wird über acht Episoden die Geschichte erzählt, wie die Serie sich trotzdem langsam voran bewegt. Wie gesagt, wird dabei aus dem eigentlich sehr renommierten Cast zu wenig gemacht. Die Figurengeschichten können nur wenig überraschen und fallen häufig in alte Klischees.
Stattdessen wird eine Aneinanderreihung von Skurrilitäten präsentiert, die vermutlich vor allem jene witzig finden, die in Hollywood ihren Lebensunterhalt verdienen. So wird schnell enthüllt, warum Hannah sich in die Idee der Fortsetzung der Serie aus der Mottenkiste verbissen hat und dass das Projekt für sie eine Art Selbst-Therapie ist. Da wird die clevere Elaine Kim (Krista Marie Yu,
Und vor allem gibt es immer wieder Situationen, in denen die Produzenten (das ist nun einmal Levitans Blickwinkel) sich ein Bein ausreißen, eine gute und stimmige Serie auf die Beine zu stellen - und dann von irgendwelchen übergeordneten Managern Sachzwänge aufgedrückt bekommen, die alles zu torpedieren drohen. In der Serie ist das unter anderem, dass Hulu darauf besteht, eine bestimmte junge Schauspielerin-Slash-Realitystar (Alyah Chanelle Scott aus
"Reboot" ist bei weitem nicht per se schlecht
. Wie gesagt, die Darsteller beherrschen ihr Fach. Und aus den anfänglichen Gegensätzen an den verschiedenen Brennpunkten - das Ex-Paar Reed und Bree, die gegensätzlichen Showrunner Hannah und Gordon, der Writers' Room - erwachsen immer wieder Wohlfühlmomente, auch verschiedene Running Gags funktionieren. Aber bei den hochwertigen Zutaten hätte das Endergebnis halt ein Hochgenuss werden sollen, keine Durchschnittskost.
Dieser Text beruht auf Sichtung der gesamten Auftaktstaffel von "Reboot".
"Reboot" hatte im September und Oktober bei Hulu Premiere und ist seit dem 2. November in Deutschland bei Disney+ abrufbar. Ob es nach der achtteiligen Auftaktstaffel eine Fortsetzung geben wird, ist noch nicht entschieden.
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