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TV-Kritik/Review: "Traum Studios": Neue Pixar-Serie für alle Fans von "Alles steht Kopf"

(13.12.2024)

Träume gehören wohl zu den faszinierendsten und rätselhaftesten Phänomenen im menschlichen Gehirn. Woher kommen Träume? Was verursacht sie? Und vor allem: Wie funktioniert das mit dem Kopfkino? Eine besonders kreative Antwort auf die letzte Frage liefern Disney und Pixar mit dem Spin-Off
Die Zukunft gehört denen, die an die Wahrhaftigkeit ihrer Träume glauben
, sagte wohl einst Eleanor Roosevelt. Und was, wenn die Träume versuchen, die Zukunft zu beeinflussen? Willkommen bei den Traum Studios! Hierbei handelt es sich um eine Art "Abteilung" im Kopf des jungen Mädchens Riley (im englischen Original von Kensington Tallman gesprochen). Diese ist bereits aus den
Als dann noch ihre treue Regieassistentin Janelle (Ally Maki) befördert wird und Paula mit dem arroganten "Tagtraum"-Regisseur Xeni (Richard Ayoade) zusammenarbeiten muss, ist das Chaos perfekt. Dabei beschäftigt Riley eine große Frage, die die fünf Emotionen Freude, Trauer, Wut, Ekel und Angst nicht beantworten können: Soll sie auf ihren ersten Schulball gehen?

In vier Folgen präsentiert Disney/Pixar mit "Traum Studios" ein kurzweiliges und kompaktes Spin-Off aus dem "Alles steht Kopf"-Universum. Was die Zeitlinie betrifft, ist die Mini-Serie zwischen Teil eins und zwei verortet. Sie kann sowohl davor, danach oder dazwischen angesehen werden. Allerdings ist es von Vorteil, den ersten "Alles steht Kopf"-Film bereits zu kennen.
Genau wie die Emotionen gibt es wohl auch die Traum Studios schon immer. Das zeigt die erste Szene der Mini-Serie: Eine viel jüngere Riley (im Kleinkind-Alter) muss Abschied nehmen. Zunächst befindet sich die Perspektive noch außerhalb von Rileys Innenleben, was einen langsamen Einstieg in die Handlung und die sicherlich gewöhnungsbedürftige "Alles steht Kopf"-Welt erlaubt. Erst als sich Riley von niemand anderem als ihren Schnuller verabschieden muss, ist klar: Das ist ein Traum!
Nun wechselt die Perspektive ins Innere von Riley: Die wie eine lila Bohne aussehende Regisseurin Paula gibt Regieanweisungen und dabei werden Einblicke in das Traum-Set gewährt. Nach "Drehschluss" spricht Paula wortwörtlich ihren eigenen, zukünftigen Konflikt aus: "Hoffentlich ändert sie (Riley) sich nie." Und schon wird auf die präpubertierende Riley geschnitten, deren Handy beim Scrollen und Einschlafen auf das Gesicht fällt.
Der Einstieg wirkt auf den ersten Blick fast kindisch - insbesondere dafür, dass der Rest der Serie es trotz der jungen Hauptfigur (Riley) kaum ist. Das mag vor allem an der besonderen Machart liegen: Mockumentary (wie

Geschickt werden daraufhin die Figuren und ihre Beziehungen zueinander durch Interviews näher vorgestellt - natürlich samt Bauchbinden, die ihre Namen und Positionen tragen. Mit dem Mockumentary-Stil wird vorerst nur gebrochen, wenn die Perspektive wieder in die Außenwelt wechselt. Das schafft Kontext, der auch unverzichtbar ist, um zu verstehen, wieso Paulas Vorstellungen nicht mehr zeitgemäß sind: Während sie Rileys Lieblingsspielzeug aus der Kindheit wieder auferstehen lassen will, sorgt es in Rileys echtem Leben für Schamgefühl. Paula sieht nicht, dass Riley groß wird und damit zunehmend komplexer - und das wortwörtlich.
Denn sie überrennt Xeni, Regisseur für Tagträume - eine Fähigkeit, die für Rileys Erwachsenwerden spricht. Hier sind den Machern von "Traum Studios" zwei sehr humorvolle und gegensätzliche Charaktere gelungen: Xeni und Paula vertreten mit ihren jeweiligen Abteilungen die endlose Fehde zwischen "Kunst" und "Unterhaltung". Gerade im letzteren Bereich muss Paula aber dringend einen "Hit-Traum" landen - besonders, als ihre Assistentin Janelle als Nachwuchsregisseurin nachrückt.
Immer wieder zeigt sich Paula einsichtig - sie erkennt ihr eigenes Problem recht früh, klammert sich jedoch weiterhin an ihre Vorstellung von Riley fest, statt sich mit der Realität auseinanderzusetzen. Die Parallelen zum Elternsein sind subtil, aber durchaus ersichtlich. So geht es mit ihrem Ansehen und ihrer Karriere schnell bergab, wobei ihr der überhebliche Xeni erstmal keine Unterstützung ist. Bis er ihr dabei hilft, nicht zurück, sondern nach vorne zu blicken: Sie widmen sich einem für Tweens sicher nicht ganz unwichtigen Thema - der Liebe.

Pixar
Das rückt auch Xeni in ein besseres Licht. Denn bis zur dritten Folge wirkt seine Figur mehr schlecht als recht - seine permanente Arroganz macht ihn unsympathisch und lässt ihn wie einen Antagonisten herüberkommen. Dadurch wird aber seine Entwicklung wohl zur markantesten, womit er das Potenzial zum Fan-Liebling birgt.
Paula hingegen scheint sich im Kreis zu drehen, sodass die finale Erkenntnis, ihr eigenes Bild von Riley loslassen zu müssen, um die jetzige Riley wirklich zu sehen, zu überstürzt und unvermittelt daherkommt. Janelle erschien zu Beginn relevant und auch interessant - wie eine Personifizierung des jugendlichen Fortschritts -, doch rückt im Laufe der Episoden komplett in den Hintergrund. Demnach hätte eine zusätzlich Folge allen Charakteren womöglich etwas mehr Spielraum erlaubt - und es ermöglicht, noch ein bisschen länger die fantastische Welt der Traum Studios zu erkunden.
Denn diese hat viel zu bieten. "Traum Studios" enthält unglaublich viele Details, die zeigen, wie viel Arbeit und Präzision in die Animationen eingeflossen ist. Die Mockumentary-Machart weicht zwischendurch dem klassischen Erzählstil - was auch stimmig ist. Nur so wird erlebbar, wie beispielsweise Rileys Realität und Träume tatsächlich aussehen. In Kombination mit den klugen, mehrdeutigen Dialogen spricht das animierte Format fast Erwachsene als Kinder an. Letztere laufen Gefahr, die Gags und Seitenhiebe (noch) nicht vollständig zu begreifen und die Serie gar nicht vollkommen schätzen zu können.

Nichtsdestotrotz: Ob groß oder klein, jung oder alt - wer die "Alles steht Kopf"-Filme gesehen und geliebt hat, wird auch an "Traum Studios" großen Gefallen finden. Zwar fehlt an der einen oder anderen Stelle die emotionale Tiefgründigkeit der Filme, womöglich den kurzen Folgen und der eher simplen Handlung geschuldet. Doch das Spin-Off ordnet sich hervorragend in das übergeordnete Thema der gesamten "Alles steht Kopf"-Reihe ein: Veränderung. Und wenn es nach den Traum Studios geht, gibt es nur einen Weg, damit umzugehen: mit einem Traum, den man so schnell nicht mehr vergisst.
Dieser Text basiert auf Sichtung der kompletten Miniserie "Traum Studios".
"Traum Studios" ist am 11. Dezember 2024 auf Disney+ gestartet. Die Miniserie umfasst vier Folgen à etwa 20 Minuten. Regie und Idee stammen von Mike Jones ("Luca", "Soul").
Über die Autorin
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Leserkommentare
Ich-bin-ich schrieb am 14.12.2024, 16.53 Uhr:
Riley wird ja wohl noch kein tween sie wird Teenager… beim Ersteren wäre sie ja über 20…
SerienFan_92 schrieb am 15.12.2024, 04.01 Uhr:
Teen und Tween - Da macht ein Buchstabe viel aus.
Alienhiro5 schrieb am 14.12.2024, 14.17 Uhr:
Also ich finde die Serie gut aber ich hab keine Disney kann mann bald die Serie auf Youtube sehen
User 1523080 schrieb am 08.06.2025, 13.35 Uhr:
vielleicht eines tages auf den disney channel
SerienFan_92 schrieb am 15.12.2024, 04.01 Uhr:
Sicher nicht.
Disney Plus will ja, dass du die Serie bei Ihnen im Abo anguckst.
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