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TV-Kritik/Review: ZDFneo-Dramedy über "Bestseller Boy" hat selbst wenig Hitpotential

(24.06.2024)

Der ambitionierte junge Autor Mohamed "Momo" Zebbi (Shahine El-Hamus) träumt davon, dass sein erster Roman ein Bestseller wird und er vielen Menschen - in fiktionalisierter Form - von seinem Leben erzählen kann. Bis dahin ist er auf einen Job als Essenskurier angewiesen. Als er einmal mit seinem Motorroller zu einem Kunden fährt und an dessen Haustür klingelt, kommt es zu einer peinlichen Begegnung: Es ist ein ehemaliger schnöselig wirkender Mitschüler, der von seinen beruflichen Erfolgen berichtet und Momo sehr von oben herab behandelt. Ein Grund mehr für Momo, seinen Traum weiter zu verfolgen.
Bis er eventuell zum titelgebenden

Der nächste Schritt für Momo ist, einen Verlag für sein Werk zu finden. Aber wer interessiert sich schon für das Debüt eines völlig unbekannten Schriftstellers? Der renommierte Verleger Vlasblom (Theo Maassen) jedenfalls nicht. Er entscheidet schon nach dem Überfliegen der ersten Seiten, dass Momos Schreibstil kein Potential habe. Anders sieht das die junge Assistentin Fina (Frieda Barnhard,
"Bestseller Boy" beginnt wie eine schon oft gesehene Cultural-Clash-Geschichte über das Leben eines Menschen mit Migrationsgeschichte. Alle typischen Elemente sind vorhanden: die konservativ-traditionellen Eltern, der rebellische Sohn, die aus dem gleichen kulturellen Umfeld kommenden Cousins, Kumpel, aber auch Feinde (hier: einige auf der Straße herumlungernde junge Männer), die arroganten VertreterInnen der Mehrheitsgesellschaft. Mit der zweiten Episode nimmt die Serie etwas an Fahrt auf. Dabei hilft, dass Robert Alberdingk Thijm und Mano Bouzamour (basierend auf dem Roman des Letzteren) die Handlung nicht durchgehend linear erzählen.

Wichtige Stationen in Momos Leben sehen wir in Rückblenden. So werden wir Zeugen, wie er seine große Liebe Evelien kennengelernt hat - passenderweise in einer Buchhandlung. Hier zitiert er auswendig eine ebenso erotische wie poetische Passage aus einem Roman, den er der woman of color ans Herz legen möchte. Diese schöne Szene beweist nicht nur, dass Momo die Literatur wirklich liebt, sondern auch welche Kraft sie allgemein auf Menschen ausüben kann.
Die dritte Folge stellt dann die Marketingbemühungen des Autors und seines Kleinverlags in den Mittelpunkt, um die viel zu hoch angesetzte Auflage an Mann und Frau zu bringen. Hier wird die Serie erstmals richtig bissig, wenn sie die Mechanismen des Buchmarkts aufs Korn nimmt, die sich in Deutschland nicht wesentlich unterscheiden dürften. Es gibt die Starkritikerin der großen Tageszeitung Het Parool, die Momo zum Interview trifft, ohne sein Buch überhaupt zu Ende gelesen zu haben. Ihr Artikel dreht sich dann auch mehr um die aufmüpfige Haltung des Schriftstellers als um dessen Werk. Für noch mehr Publicity sorgt schließlich ein viral gehendes Video der muslimischen Straßengang, die Momos Bücher verbrennt - ohne Skandal kein Bestseller und Romane von Migranten werden für die Weiße Mehrheit nur dann interessant, wenn vermeintlich radikale Islamisten Werk und Autor attackieren.

"Bestseller Boy" kann mit sympathischen DarstellerInnen punkten, bleibt aber inhaltlich und erzählerisch letztlich zu sehr in vertrauten Bahnen, als dass es aus dem riesigen aktuellen Serienangebot herausstechen könnte. Gute Ansätze sind vorhanden und die satirischen Elemente steigern sich von Folge zu Folge, aber insgesamt hat man das alles schon zu oft gesehen. Bezeichnend ist, dass arte fast zeitgleich die norwegische Serie
Dieser Text basiert auf der Sichtung der ersten drei Episoden von "Bestseller Boy".
Die achtteilige Miniserie läuft am Dienstag, den 25. Juni ab 23.15 Uhr mit sämtlichen Folgen am Stück in ZDFneo. Einen Tag später steht die komplette Serie in der ZDFmediathek zur Verfügung.
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