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TV-Kritik/Review: "The Son": Pierce Brosnans Western-Serie fehlt das gewisse Etwas

(13.04.2017)

Die sogenannten Serienevents der US-amerikanischen Kabelsender werden auch nicht mehr origineller. Auf dem ehemaligen
Im Mittelpunkt der Verfilmung von Philip Meyers gleichnamigem Bestsellerroman, der auf Deutsch als "Der erste Sohn" erschienen ist, stehen drei Generationen der Familie McCullough: der Patriarch Eli (Pierce Brosnan), sein Sohn Pete (Garrett Droege) und dessen heranwachsende Tochter Jeannie (Sidney Lucas). Eli ist das, was man einen harten Hund nennt: Mit eiserner Hand führt er seine Farm und seine Familie. Wenig Respekt zeigt er für seinen Nachbarn, den mexikanischstämmigen Don Pedro Garcia (Carlos Bardem) und für Mexikaner im Allgemeinen. Als sein Ölförderturm niederbrennt, lässt er kurzerhand Garcias der Tat bezichtigten Schwiegersohn entführen und foltert ihn später eigenhändig. Mehr auf Diplomatie und Vernunft aus ist Pete, der jedoch auch nicht lange fackelt, als der Entführte ihn angreift. Enkelin Jeannie tritt in den ersten Folgen nur kurz als intelligentes, aber auch auf großmäulige Art selbstbewusstes Mädchen in Erscheinung, das Arbeiter von oben herab behandelt. Richtig sympathisch ist einem jedenfalls niemand aus dieser reichen Familie.
Parallel zur im Jahr 1915 angesiedelten Haupthandlung wird in Rückblenden erzählt, wie der junge Eli (jetzt: Jacob Lofland) von einem Comanchenstamm entführt wurde. Während sein Bruder sich den Indianern widersetzt und deshalb schon bald getötet wird, versklaven die Indianer Eli, der zunächst versucht, die Situation durch Passivität zu überstehen. Von den Frauen des Stamms verspottet und ausgepeitscht, wächst in ihm die Wut, bis er sich gegen eine Sioux auflehnt. Dadurch verstärkt sich der schon vorher langsam gewachsene Respekt des Häuptlings Toshaway (Zahn McClarnon, bekannt als Killer aus der zweiten
Thematisch gäbe das Setting durchaus einiges her: Der Konflikt zwischen mexikanisch- und europäischstämmigen Texanern spielt eine Rolle, Pedro Garcias Schwiegersohn entpuppt sich als Nationalist, der einer Bewegung angehört, die die Weißen aus Südtexas vertreiben will. Dazu kommt die Auseinandersetzung zwischen den weißen Siedlern und den Ureinwohnern, die wohl in keiner Westernserie fehlen darf. Dabei wirken die nichtweißen Figuren bisher allerdings arg stereotyp. Die Indianer agieren brutal und ohne Mitgefühl (vor allem die Frauen), ohne dass dieses Verhalten begründet würde. Auch in dieser Hinsicht erinnert die Art der Erzählung leider an den schon oben genannten Klassiker mit John Wayne. Dass die Ureinwohner ja allen Grund hatten, Weiße zu hassen, da die Siedler und deren Armee ihnen das Land raubten und ihr Volk fast ausrotteten, wird jedenfalls nicht thematisiert. Auch die Mexikaner erscheinen bislang entweder als naiv (Pedro, der versucht, mit Eli zu verhandeln) oder als verzweifelt (seine Tochter, die über das Verschwinden ihres Gatten weint). Vielleicht entwickeln sich all diese Figuren im weiteren Verlauf der Serie ja noch in andere, ambivalentere Richtungen. Die Frage ist allerdings, wie viele Zuschauer nach diesem zähen Auftakt noch bereit sind, so lange am Ball zu bleiben. Die Funktion einer Pilotfolge, auf den Rest der Serie neugierig zu machen, erfüllt sie jedenfalls überhaupt nicht.
Dabei ist das Ganze durchaus aufwändig in Szene gesetzt, mit dem Briten Tom Harper (
Dieser Text basiert auf Sichtung der ersten beiden Episoden der Serie.
Marcus Kirzynowski
© Alle Bilder: AMC Film Holdings LLC. All Rights Reserved.
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Leserkommentare
Rudison schrieb am 22.04.2017, 02.15 Uhr:
"Auch in dieser Hinsicht erinnert die Art der Erzählung leider an den schon oben genannten Klassiker mit John Wayne."Was heißt denn hier "leider", eine bessere Referenz kann es eigentlich kaum geben und was das Verhalten der Indianer und speziell der Frauen zu jungen Gefangenen betrifft, gibt es da genügen Literatur (z.B. Der weiße Apache etc.) die dieses zum einen bestätigt und zum anderen erklärt und nicht zuletzt beruht Philip Meyers Roman auf eingehender Recherche. Also einfach mal so einen Spruch raushauen wie "Streotypen" ohne mit der Materie vertraut zu sein erweist sich oft als kontraproduktiv. Darüberhinaus stimme ich aber zu, der Pilot blieb rel. blass, hoffen wir mal, dass sich das noch steigert.
faxe61 schrieb via tvforen.de am 16.04.2017, 00.29 Uhr:
Danke für die, doch sehr positive Kritik, Marcus.Nein, da fehlt zu viel, auch für mich, als hart gesottener Westernfan.
Die Dekowaffen am Anfang, etc..
Nein, Soaps/Dallas magt ich nicht so sehr.Mal schauen, der nächste Winter kommt bestimmt.
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