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Wer hätte vor einiger Zeit wirklich daran geglaubt, im Jahr 2018 ein Review zu neuen Folgen von
Nun, ziemlich genau 20 Jahre nach dem Serienende, kehren wir zurück in das Haus an der Kreuzung Third Avenue und Delaware Street in Lanford, Illinois. Im Zuge der allgemeinen Retro- und Reboot-Serienwelle bedurfte es laut Roseanne Barr überhaupt nicht viel Überzeugungskraft, um vom US-Network ABC grünes Licht für die Neuauflage zu erhalten. Neben der Frage, ob die damals so perfekte Widerspiegelung des Zeitgeistes noch in die Gegenwart des Jahres 2018 passt, ist natürlich spannend, auf welche Weise auf das kontroverse Serienfinale reagiert wird, mit dem sich "Roseanne" im Mai 1997 verabschiedet hatte. Zur Erinnerung: In der letzten Szene wurde offenbart, dass die gesamte Handlung der surrealen neunten Staffel rund um den Lottogewinn lediglich Roseannes Fantasie entsprungen war. Roseanne gibt sich aus dem Off als Autorin zu erkennen. Sie schrieb die wirren Handlungsstränge, um damit den Tod ihres Ehemanns Dan zu verarbeiten, der in der achten Staffel einen Herzinfarkt erlitten hatte.

Es folgt der Vorspann zur ersten neuen Episode, bei dem man sich direkt in die Zeit zurückversetzt fühlt. Es ertönt der altbekannte Saxophon-Titelsong und die Familie Conner ist wieder rund um den Esszimmertisch versammelt, während die Kamera rotiert. Und alle sind wieder mit dabei: Laurie Metcalf als Roseannes Schwester Jackie, Sara Gilbert als Tochter Darlene, Alicia Goranson als Tochter Becky und Michael Fishman als Sohn D.J.. Darüber hinaus ist auch Sarah Chalke wieder an Bord, die in den späteren Staffeln als alternative Becky-Darstellerin zu sehen war. In der Neuauflage spielt sie eine neue Rolle. Darüber hinaus ist die Conner-Familie um eine Generation gewachsen: Neu dabei ist Jayden Rey als D.J.s Tochter Mary. Die aus
Auf den ersten Blick scheint die Zeit bei "Roseanne" stehengeblieben zu sein. Die Einrichtung des Häuschens ist nahezu unverändert - inklusive des alten Wandtelefons, des Spielzeug-Dinos und der Häkeldecke auf dem Wohnzimmersofa. Roseanne und Dan liefern sich amüsante Wortgefechte, während sich Tochter Darlene um deren Gesundheitszustand sorgt, weil ihre Eltern schon am frühen Morgen ungesunde Marshmallows zu sich nehmen - zusammen mit Medikamenten gegen Bluthochdruck.
Mit Darlenes Sohn Mark spricht die Serie vor allem in der zweiten Folge das Thema Geschlechtsidentität und die Gender-Debatte an. Der neunjährige Junge trägt schrille bunte Klamotten, lackiert sich die Fingernägel und legt ein eher weibliches Verhalten an den Tag - was vor allem bei Dan für Stirnrunzeln sorgt. Entgegen des Willens von Darlene versucht ihr Vater immer wieder, Mark "männlicher" zu machen. Roseanne hingegen setzt sich für Marks individuelle Persönlichkeit ein - wenn auch auf eigenwillige Weise. Darlenes 14-jährige Tochter Harris entspricht eher dem typischen pubertären Mädchen - und erinnert Roseanne und Dan an ihre eigenen Erfahrungen mit Darlene, als sie in dem Alter war. D.J.s Tochter Mary ist dunkelhäutig - ihre Mutter Gina befindet sich gerade auf einem Kriegseinsatz als Soldatin in Syrien.
Noch mehr als zuvor spricht "Roseanne" aktuelle gesellschaftliche und politische Themen an, ohne dabei den Fokus auf allzu familiäre Probleme zu vernachlässigen. Darlene hat ihren Job verloren, ist alleinerziehende Mutter von zwei Kindern und wieder bei ihren Eltern eingezogen, weil sie mit der Situation überfordert war. Ihre Schwester Becky sorgt für den nächsten Unfrieden innerhalb der Familie, als sie verkündet, sich als Leihmutter für eine wohlhabende Frau zur Verfügung zu stellen, um dadurch an 50.000 Dollar zu kommen. Es handelt sich um eine Person, die "Roseanne"-Zuschauer bereits kennen - allerdings in anderer Funktion... Dan hält Beckys Vorhaben jedenfalls für unmoralisch und zieht sich wütend - wie früher - in die Garage zurück.
Trotz der ganzen Reihe an ernsten Themen, die allein in den ersten beiden neuen Episoden angesprochen werden, kommt natürlich der Humor nicht zu kurz. Obwohl der Cast seit 20 Jahren keine neue Folge mehr gedreht hat, merkt man sofort, wie eingespielt das Team ist. Vor allem Roseanne und Darlene schießen wieder unverblümt freche Sprüche aus der Hüfte. Ganz typisch für eine Familien-Sitcom spielt sich die Handlung zu 90 Prozent in den eigenen vier Wänden der Conners ab. Den Machern ist der Spagat zwischen Nostalgie und Gegenwart gelungen. Altmodisch ist in Wirklichkeit nur die Einrichtung und der Kleidungsstil der Familie Conner - die Serie selbst hingegen ist brandaktuell. "Roseanne"-Fans dürften sich sofort wieder wohlfühlen und es kaum erwarten können, den Rest der Staffel zu sehen.
Die neue "Roseanne"-Staffel umfasst insgesamt neun Folgen, die wöchentlich am Dienstagabend auf ABC ausgestrahlt werden. Quotentechnisch sind die ersten beiden Episoden durch die Decke gegangen: Die erste Folge sahen 17,7 Millionen Zuschauer bei einem Zielgruppen-Rating von 4.9, die unmittelbar im Anschluss gezeigte zweite Folge konnte sich sogar auf 18,6 Millionen und ein Rating von 5.3 steigern. Noch ist nicht bekannt, wann und auf welchem Sender die neue Staffel in Deutschland zu sehen sein wird.
Dieser Text basiert auf Sichtung der ersten beiden neuen Folgen des "Roseanne"-Revivals.
Glenn Riedmeier

© Alle Bilder: ABC
Über den Autor
Schon seit frühester Kindheit war der 1985 geborene Münchner vom Fernsehen fasziniert. Am Wochenende stand er freiwillig früh auf, um stundenlang die Cartoonblöcke der Privatsender zu gucken. "Bim Bam Bino", "Vampy" und der "Li-La-Launebär" waren ständige Begleiter zwischen den "Schlümpfen", "Familie Feuerstein" und "Bugs Bunny". Seine Leidenschaft für animierte Serien ist bis heute erhalten geblieben. Darüber hinaus begeistert er sich für Gameshows wie "Ruck Zuck" oder "Kaum zu glauben!" und ist mit hoher Expertise gleichzeitig Fan und kritischer Beobachter der deutschen Schlagerwelt. Auch für Realityformate wie "Big Brother" und "Die Verräter" hat er eine Ader - auf rein krawalliges Trash-TV kann er dagegen verzichten. Im Comedy-Bereich begeistert er sich vor allem für Sitcoms, Stand-up-Comedy und Late-Night und hält diesbezüglich auch die Augen in Österreich, Großbritannien und den USA offen.
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