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TV-Kritik/Review: "The Boys": Wenn Superman & Co. Soziopathen wären
(25.07.2019)
Die erste Folge von
Die Serie der Amazon Studios spielt in einer Welt, in der Superhelden wirklich existieren. Das ist nun wahrlich keine neue Idee mehr, gab es doch ähnliche Ansätze bereits in Comics und deren Verfilmungen von
Parallel erzählt Serienentwickler Eric Kripke (
Man merkt schnell, dass "The Boys" keine normale Superheldenserie sein will - was bei einer Comicvorlage von Garth Ennis (
Eric Kripke gelingt insbesondere bei den ersten beiden Folgen eine dichte Geschichte, bei der man sich nie sicher sein kann, was als Nächstes passiert - außer, dass es wahrscheinlich nichts Gutes sein wird. Ebenso wie Ennis hat er keine Hemmungen, die Grenzen des guten Geschmacks weit hinter sich zu lassen. Man muss das schon mögen, wenn Menschen explodieren oder Schädel zerquetscht werden. Die Splattereffekte erscheinen hier allerdings weniger als Selbstzweck, da sie immer im Kontext des gesellschaftskritischen Grundtons der Serie stehen. "The Boys" profitiert auch von dem überzeugenden Ensemble, zu dem gleich zwei Crewmitglieder der neuen
Im Vergleich zur anderen auf einer Comicvorlage von Ennis basierenden Serie "Preacher" wirkt "The Boys" stringenter erzählt und suhlt sich weniger in ihren Gewaltexzessen. Die gelungene Musikauswahl, die in der Auftaktfolge aus hinlänglich bekannten Punksongs wie "London Calling" und "The Passenger" besteht, trägt ihren Teil zum gelungenen Gesamteindruck bei. Jedoch fällt spätestens ab der dritten Episode auf, dass die Szenen mit mindestens einem der ambivalenten Superhelden wesentlich interessanter sind als die, in denen nur deren Gegner um Billy Butcher agieren. Wer comichaft inszenierte Serien mag, aber von den glattpolierten Marvel-Verfilmungen genug hat, dürfte hier trotzdem richtig sein.
Dieser Text basiert auf Sichtung der ersten fünf Episoden der Serie "The Boys".
Marcus Kirzynowski
© Alle Bilder:
Die achtteilige erste Staffel von "The Boys" wird weltweit am 26. Juli 2019 bei Prime Video veröffentlicht, in Deutschland gibt es dann auch schon die Synchronfassung. Zudem wurde auch die Bestellung einer zweiten Staffel schon bestätigt.
Über den Autor
Leserkommentare
chris40 schrieb am 17.08.2019, 14.08 Uhr:
Endlich mal was ganz Neues!! Genau das Richtige, auch wenn man "Superheldenmüde" geworden ist.:-))Snake Plissken schrieb via tvforen.de am 12.08.2019, 17.34 Uhr:
Ich habe vor 2 Wochen die erste Staffel regelrecht inhaliert und war ziemlich begeistert.
Es ist auch keine Superhelden-Serie in "dem" Sinne, sondern es geht eher darum, wenn solche Superhelden wie Superman (Homelander) oder Flash (A-Train), Aquaman (The Deep) von einem Konzert gemanagt werden, der sich u.a. um Kollateralschäden, wie zb Schwerverletzte oder Tote nach einem Superheldeneinsatz kümmert.
Ein Entschädigungsscheck für jemanden, der einen geliebten Menschen verloren hat und im Gegenzug eine Schweigeerklärung unterschreiben soll, das ist schon sehr zynisch.Ebenso gibts natürlich Merchandising, an dem die Helden finanziell beteiligt sind, die Rechtsabteilung kümmert sich und kehrt Dreck unter den Teppich.Und Homelander, der große amerikanische Held, ist ein schmieriger Drecksack par Excelence :-)Snakefaxe61 schrieb via tvforen.de am 12.08.2019, 01.57 Uhr:
Hat jemand sonst noch die Serie geschaut?
Sie bekommt gute Kritiken von vielen Seiten.
Ich bin einfach Superhelden-müde.
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