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Die Rückkehr der Mutter aller Realityshows ist in greifbarer Nähe: Am 10. Februar bringt Sat.1
1. Ein Livestream ist das unverzichtbare Herzstück von "Big Brother"
Nachdem die Nachricht des "Big Brother"-Comebacks bei den alteingesessenen Fans zunächst für Euphorie sorgte, folgte schon bald ein Dämpfer: Denn nach aktuellem Stand ist kein Livestream geplant, über den das Geschehen im Haus 24 Stunden lang verfolgt werden kann - und das, obwohl "Big Brother"-Chef Rainer Laux wenige Wochen zuvor im Interview mit W&V einen 24-Stunden-Kanal ins Gespräch brachte. Es wäre die allererste reguläre deutsche "Big Brother"-Staffel ohne Livestream - das Herzstück des Formats. In der ersten Staffel 2000 gab es sogar noch die Möglichkeit, kostenlos(!) im Internet aus mehreren Kameraperspektiven das Geschehen in unterschiedlichen Räumen zu verfolgen. Auch in späteren Jahren gab es stets entweder einen Internet-Livestream und/oder einen linearen 24-Stunden-Livekanal bei Partnersendern wie Sky - dies war bis vor ein paar Jahren auch noch bei

Zum Comeback in Sat.1 ist jedoch nichts dergleichen geplant. Wirklich nachvollziehbar ist dies nicht: Schließlich würde sich ein Livestream-Angebot hervorragend dazu eignen, um das neue Online-Portal Joyn zu pushen - insbesondere aufgrund der ebenfalls suboptimalen Tatsache, dass an Sams- und Sonntagen auch keine Tageszusammenfassungen geplant sind. Was zwischen Freitag und Montag passiert ist, erfahren die Fans also erst stark komprimiert in der Montagsfolge. Allgemein gibt es keine Möglichkeit mehr, sich selbst live ein Bild von bestimmten Situationen zu machen, sondern man muss vollends auf den Zusammenschnitt vertrauen. Es wäre Sat.1 sehr anzuraten, noch einmal über einen Livestream nachzudenken. Als Vorbild könnte CBS All Access in den USA dienen: Auf dem kostenpflichtigen Angebot kann
2. Vielfältige, diverse Bewohnerauswahl
Eine Realityshow steht und fällt mit den Teilnehmern. "Big Brother" hob sich vor allem in frühen Staffeln von artverwandten Formaten dadurch ab, dass eine bunte Mischung an Bewohnern einzog, die das breite Spektrum der Bevölkerung widerspiegelte. Denn genau darum geht es im Kern: Wie gut können sich zusammengewürfelte Menschen aus den unterschiedlichsten Lebensumständen und verschiedensten gesellschaftlichen Klassen miteinander arrangieren? Dieses Grundprinzip darf Sat.1 nicht aus den Augen verlieren und bloß nicht den Fehler machen, einen Haufen gleichförmiger Mittzwanziger mit viel Bizeps und mangelndem Intellekt aus den örtlichen Fitnessstudios und Schönheitssalons einziehen zu lassen. Models, Fitnessgurus und Social-Media-Influencer, die auf Instagram und Co. ihren Waschbrettbauch oder ihren Size-Zero-Bikini-Body zur Schau stellen, haben in Sendungen wie

Anders als bei derlei Trash-Formaten, in denen es vielen Zuschauern vorrangig darum geht, sich über die extravaganten und extrovertierten Charaktere aus einer elitär-distanzierten Perspektive zu amüsieren, soll es bei "Big Brother" im Optimalfall so sein, dass man sich mit bestimmten Kandidaten identifizieren kann und mit ihnen mitfiebert. Voraussetzung ist daher, dass Bewohner aus verschiedensten Regionen, Kulturkreisen, Altersklassen und mit unterschiedlichen Bildungsgraden und sexuellen Orientierungen dabei sind. Der Handwerker sollte genauso vertreten sein wie der Student, die Lehrerin, der Nerd oder die vielzitierte Supermarktkassiererin. Und zur Erinnerung: Es handelt sich um das Normalo-"Big Brother", das heißt, es sollten Kandidaten sein, die noch nicht das Licht der Öffentlichkeit gesucht haben und schon durch zig andere Doku-Soaps oder Trash-Formate getingelt sind. Da bei "Promi Big Brother" inzwischen sogar YouTuber und Influencer als Promi durchgehen, sollte hier eine klare Grenze zu "Big Brother" gezogen werden. Der Fokus sollte auf Bewohnern der Sorte "Nachbar von nebenan" und weniger der Sorte "Ich bin exzentrisch und werde das allen auch beweisen!" liegen.
3. Authentische Szenen statt verfremdende Postproduktion
In den vergangenen Jahren vollzog sich in zahlreichen deutschen Realityformaten eine Entwicklung in der Darstellung des Geschehens. Anstatt das Originalmaterial so unbearbeitet und authentisch wie möglich zu übernehmen, werden die Szenen künstlich dramatisiert und mit effekthascherischen Filtern nachbearbeitet. Einfrierende Bilder, dramatisch einsetzende Musik, Echo-Sound und eine meinungsbildende Kommentierung durch einen Off-Sprecher sind inzwischen leider gängige Praxis. Auch davor, bei nachdenklichen oder schlafenden Kandidaten deren angebliche Denkblasen oder Träume bildlich darzustellen, wird nicht zurückgeschreckt.

Diese ausgeprägte Form von redaktioneller Aufarbeitung ist Formaten wie etwa
4. Beschäftigt die Bewohner!
Als "Big Brother" im Jahr 2000 an den Start ging, wurden die Bewohner noch weitgehend ihrem Schicksal überlassen. Doch alleine dadurch, dass 14 Menschen gemeinsam in einem Haus leben, entstehen noch keine interessanten Geschichten. Die Bewohner müssen regelmäßig neuen Input erhalten und gefordert werden, ohne sie künstlich in eine bestimmte Richtung zu lenken - das ist durchaus ein schmaler Grat. Erhielten die WG-Insassen in der Anfangszeit vor allem Wochenaufgaben, waren es bei "Promi Big Brother" zuletzt eher sportliche Matches und Geschicklichkeitsspiele, in denen sich die Bewohner beweisen mussten. Doch von banalen Kindergartenspielchen wie "Bälle fangen" oder "Lippen lesen" hat der Zuschauer nicht viel.

Viel interessanter wären die in früheren Staffeln häufiger eingesetzten Wissensmatches, in denen ans Tageslicht kommt, über welchen Bildungsstand die Bewohner verfügen. Auch wohldurchdachte Psychospielchen oder geheime Missionen, wie es sie vor allem im britischen
Wichtig zudem: Sollte es in der neuen Staffel wieder unterschiedliche Wohnbereiche geben, müssen alle Kandidaten trotzdem mit all ihren Mitbewohnern kommunizieren können. Eine dauerhafte räumliche Trennung ohne Kontaktmöglichkeit - wie in frühen "Promi Big Brother"-Staffeln - ist kontraproduktiv für das Potenzial interessanter Entwicklungen. Denn mit je weniger Personen ein Kontakt aufgebaut werden kann, umso mehr werden mögliche Konflikte oder Annäherungen beschnitten. Durchaus sinnvoll wäre außerdem die Rückkehr von Diskussionsrunden. In den frühen Staffeln gab der Große Bruder ein Tagesthema vor, zu dem die Bewohner ihre Meinung kundtaten und sich darüber austauschten. In späteren Staffeln gab es dagegen gar Verbote, über bestimmte Themen wie Politik oder Religion zu reden - dabei lernt man als Zuschauer die Kandidaten gerade im Gespräch über derlei gesellschaftsrelevante Themen kennen und erfährt, wie sie ticken.
5. Positiv-Voting
Die regelmäßige Nominierung und die anschließende Rauswahl eines nominierten Bewohners sind wohl die prägnantesten Merkmale von "Big Brother" - und gleichzeitig seit jeher auch Schwachpunkte im System. Die Zuschauer bestimmen per Telefonvoting über den Verbleib oder Auszug. Zur Auswahl stehen jeweils die Kandidaten, die zuvor von ihren Mitbewohnern die meisten Nominierungsstimmen erhalten haben. Mit entscheidend für das Ergebnis des Votings ist, ob die Frage "Wer soll das Haus verlassen?" (Negativ-Voting) oder "Wer soll im Haus bleiben?" (Positiv-Voting) lautet.

Ein Negativ-Voting wirkt sich - insbesondere wenn mehr als zwei Leute nominiert sind - negativ auf polarisierende Bewohner aus. Denn es werden vorwiegend Anrufer mobilisiert, die einen bestimmten Bewohner nicht leiden können und diesem einen Denkzettel verpassen wollen, indem sie ihn rausvoten. Dies hatte oft zur Folge, dass die Staffel immer langweiliger wurde, weil genau die Kandidaten rausgewählt wurden, die die Sendung interessant gemacht haben. Dadurch waren am Finaltag vor allem jene Bewohner übrig, die sich im Hintergrund gehalten und durch die Staffel gemogelt haben. Viel wirkungsvoller im Sinne der Unterhaltung ist daher das Positiv-Voting. Denn diese Variante begünstigt, dass polarisiende Bewohner bessere Chancen auf einen Verbleib im Haus haben und Langweiler rausfliegen, für die sich kaum Anrufer motivieren können anzurufen.
Wenn Sat.1 zumindest ein paar dieser Tipps annimmt und keine elementaren Fehler begeht, dürfte einer erfolgreichen Rückkehr von "Big Brother" nichts im Weg stehen, da die Realityshow nach wie vor über eine treue Fangemeinde verfügt - die allerdings sehr genaue Vorstellungen davon hat, wie die Sendung aussehen sollte.
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Leserkommentare
Helge Storck schrieb am 17.02.2020, 00.49 Uhr:
Ich hoffe das noch ein 24 Std. Livestream zustande kommt und angeboten wird. Ich finde die Bewertungen der Bewohner aufgrund von Tageszusammenfassungen nicht so interessant.
Aussagekräftiger wären sie wenn es den Livestream gäbe.Marlae schrieb am 02.02.2020, 16.55 Uhr:
man erfährt nichts Genaues. In der TV Zeitung steht in der Ankündigung 100 Tage für 100.000 €. Am richtigen Wochentag, wo es beginnt, steht etwas von 2 Wochen. Was denn nun ???? Keine Infos, nichts - das wird ein absoluter Flop, da wette ich drauf.
User 1541193 schrieb am 01.02.2020, 14.18 Uhr:
Livestream muss sein
chris40 schrieb am 01.02.2020, 02.24 Uhr:
mein Wunsch, wirklich normale Leute, bitte keine dieser Insta Idio... die man eh in jedem 2. Format sieht.
Blue7 schrieb am 30.01.2020, 18.04 Uhr:
Sat.1 steht hinter Manipulation und zerstören von Formaten. Ich sag jetzt scon voraus, dass man diese bescheurten Clips von 2 Minuten vorgesetzt bekommt. Ohne Bezug zum Ablauf und dahingerotzt.
Fernsehschauer schrieb am 30.01.2020, 11.22 Uhr:
Wird eiskalt floppen.
Trash bleibt Trash.
Und dass es den Livestream nicht geben wird, sollte jedem mit etwas Verstand klar sein warum ;) (Stichwort Newtopia ;))
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