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TV-Kritik/Review: "Der Preis ist heiß": Funktioniert die "Show der fantastischen Preise" auch 2022 noch?

Rückkehr des Gameshow-Klassikers mit Urgestein Harry Wijnvoord als Primetime-Spektakel
Moderator Harry Wijnvoord (r.) mit Announcer Thorsten Schorn
RTL Television GmbH/Stefan Gregorowius
TV-Kritik/Review: "Der Preis ist heiß": Funktioniert die "Show der fantastischen Preise" auch 2022 noch?/RTL Television GmbH/Stefan Gregorowius

Die Retro-Welle im Fernsehen rollt fleißig weiter: Angeregt durch den Erfolg des Comebacks von  "Geh aufs Ganze!" im vergangenen Herbst in Sat.1, bestätigte RTL vor wenigen Wochen die Rückkehr von  "Der Preis ist heiß" und ließ bis zur Ausstrahlung nicht unnötig lange Zeit verstreichen. Die erste Ausgabe der XXL-Neuauflage ist am Mittwoch (4. Mai) über die TV-Bildschirme geflimmert. Wie bei "Geh aufs Ganze!" wurde auch in diesem Fall eine ursprünglich rund 30-minütige Sendung zu einer Primetime-Show mit einer Bruttolänge von zwei Stunden aufgebläht. Ist das gut gegangen?

Am bewährten Grundprinzip der Show wurde glücklicherweise nicht viel verändert: Als die altbekannte Titelmelodie erklingt, ist das von Warm-Upper Christian Oberfuchshuber bereits auf Pegel gebrachte Studiopublikum in ausgelassener Stimmung und jubelt dem zurückgekehrten und sichtlich gerührten Moderator Harry Wijnvoord ekstatisch zu. Der sympathische Niederländer hat schon lange davon geträumt, noch einmal "seine" Show präsentieren zu dürfen und dank des Nostalgie-Booms wurde ihm dieser Wunsch nun nach 25 Jahren Pause tatsächlich erfüllt. Lobenswerte Geste: In seiner Anmoderation gedenkt er seinem ehemaligen, 2019 verstorbenen Co-Moderator Walter Freiwald. Mit dem "großen Hallo" schickt das Publikum einen Gruß "nach oben".

Wie in den 90ern: Ausgelassene Stimmung im Publikum
Wie in den 90ern: Ausgelassene Stimmung im Publikum RTL/Stefan Gregorowius

Neu an Wijnvoords Seite ist Thorsten Schorn, der noch aus der kurzlebigen  "Der Preis ist heiß"-Neuauflage übrig geblieben ist, die 2017 von Wolfram Kons beim kleinen RTLplus präsentiert wurde (wo sie kaum jemand wahrgenommen hat). Es ist schön, dass die Sender nun endlich erkannt zu haben scheinen, wie wichtig es ist, Neuauflagen von Kultshows mit den Originalmoderatoren von damals zu besetzen, sofern diese noch verfügbar sind. Positiv auch: Im Gegensatz zu "Geh aufs Ganze!", wo Co-Moderator Daniel Boschmann dem Zockerkönig Jörg Draeger unnötig viel Sendezeit wegnimmt, beschränkt sich Schorn auf das, was nun mal seine Aufgabe ist: Er stellt augenzwinkernd die Produkte vor und ruft die Kandidaten aus dem Studiopublikum auf, die die Chance erhalten, in der "Show der fantastischen Preise" ebenjene abzusahnen - sofern sie es über die Vorrunde hinausschaffen.

Zu Beginn werden nach dem Zufallsprinzip vier Zuschauer ans Ratepult gerufen. Mit geschicktem Schätzen eines Produktwerts können sie sich so als Kandidat für eine Haupt-Spielrunde qualifizieren. Wer am nächsten am korrekten Preis liegt und dabei "nicht überbietet", kommt zum Zug. Anschließend geht es in wechselnden Spielen zumeist ebenfalls darum, Preise richtig zu schätzen. Ein Wiedersehen gibt es unter anderem mit Klassikern wie "Plinko", "Lauf und Tausch", "Die verflixte 7" und "Einlochen". Lediglich "Absturz" mit dem "Kraxelhuber" wird in der ersten Folge schmerzlich vermisst - in den kommenden Ausgaben wird das Kultspiel allerdings dabei sein. Die Requisiten versprühen Retro-Charme und gleichzeitig wirkt die Studiokulisse zeitgemäß modern. Das Publikum beteiligt sich wie damals lautstark und unterstützt die Kandidaten mit "Mehr!"- oder "Weniger!"-Rufen bei der Preisfindung.

Das Kultspiel "Plinko" ist natürlich wieder dabei
Das Kultspiel "Plinko" ist natürlich wieder dabei RTL/Screenshot

Harry Wijnvoord, inzwischen nicht mehr mit Schnauzer, sondern mit weißem Vollbart, führt genauso charmant durch die Sendung wie damals, als hätte er die vergangenen 25 Jahren nichts anderes gemacht. Der inzwischen 72-Jährige ist stets auf der Seite der Kandidaten, fiebert mit ihnen mit und stellt ihnen interessiert Fragen, ohne dabei indiskret zu werden. In der ersten Ausgabe des Revivals nimmt sich Wijnvoord auch die Zeit, langjährige Weggefährtinnen einzeln vorzustellen. So gibt es bei den Models ein Wiedersehen mit Ines Völker und Alexandra Drehsen, die schon  in den 90ern an Bord waren und nun erneut sanft über die Preise streichen dürfen. Mit Marcella de Souza und Pascal Mittmann sind außerdem zwei Models dabei, die auch in der 2017er Version mitwirkten.

Nach den ersten vier Spielrunden dürfen die Kandidaten nacheinander einmal am legendären "Rad" drehen, auf dem Zahlen zwischen 0 und 100 aufgedruckt sind. Wer die höchste Punktzahl erlangt, qualifiziert sich automatisch für das Finale, in dem es um den Superpreis geht. Dadurch, dass es sich nicht wie früher um eine kurze Show im Tagesprogramm handelt, sondern um eine zweistündige Abendsendung, wiederholt sich dieses Prozedere noch zwei weitere Male. Insgesamt kommen in der Auftaktfolge elf Kandidaten an die Reihe (eigentlich waren sogar zwölf angekündigt, doch aus unbekannten Gründen fehlt der oder die Zwölfte). So sind es aber immer noch elf Schätzrunden, elf reguläre Spielrunden und drei Mal "Das Rad" - und darin liegt wie auch bei "Geh aufs Ganze!" das größte Problem.

Thorsten Schorn und Harry Wijnvoord am "Rad"
Thorsten Schorn und Harry Wijnvoord am "Rad" RTL/Stefan Gregorowius

So sympathisch Harry Wijnvoord auch ist und so unterhaltsam die einzelnen Spiele sein mögen - elf Spielrunden am Stück, in denen es trotz Variation letztlich immer um das Schätzen von Preisen geht, sind einfach zu viel des Guten. Es hat einen Grund, weshalb das Format als 30- bis 45-Minüter konzipiert wurde und im Ursprungsland USA auch Primetime-Specials diese Länge nicht überschreiten. Sage und schreibe seit 1972 ist  "The Price Is Right" ununterbrochen in den Vereinigten Staaten im Programm.

Unschön sind zudem die erkennbaren unsauberen Schnitte, um die deutlich längere Aufzeichnung auf die gewünschte Dauer von netto knapp 84 Minuten zurechtzustutzen. Insbesondere die Passagen, in denen Wijnvoord vor dem jeweiligen Spiel mit den Kandidaten spricht, wirken oftmals stark gekürzt und dadurch unnatürlich gehetzt. Auch nachträglich eingefügter Publikumsapplaus an Stellen, an denen offenbar zu wenig gejubelt wurde, trüben das Sehvergnügen. Zudem fehlt in den regulären Spielrunden eine früher charakteristische Untermalung mit Musik, was der Stimmung im Studio noch zusätzlichen Drive verliehen hätte.

Bei "Lauf & Tausch" gilt es, vier Produkten die richtigen Preise zuzuordnen.
Bei "Lauf & Tausch" gilt es, vier Produkten die richtigen Preise zuzuordnen. RTL/Screenshot

Davon abgesehen haben sich die Verantwortlichen aber ordentlich ins Zeug gelegt, um das alte Feeling wieder aufleben zu lassen. Die Preise können sich sehen lassen. So gibt es gleich mehrfach die Chance auf ein "nigelnagelneues Auto" - teilweise sind auch skurrile Scherzpreise dabei, die für den einen oder anderen Lacher sorgen. Im abschließenden "Superpreis" wird ebenfalls nicht gekleckert, sondern geklotzt. Den drei Kandidaten mit der höchsten erdrehten Punktzahl aus den "Rad"-Runden wird ein Paket aus mehreren Gewinnen präsentiert. Die Models (und Warm-Upper Oberfuchshuber) stellen ihnen die einzelnen Produkte im Rahmen einer Geschichte vor. Die Aufgabe der Kandidaten besteht darin, die geschätzten Verkaufswerte der Gewinnartikel zu addieren, ohne die Summe zu überbieten und ohne mehr als 5.000 Euro vom tatsächlichen Wert entfernt zu liegen. Wem dies gelingt und am nächsten an den Gesamtwert herankommt, hat den "Superpreis" gewonnen.

Im Gegensatz zu "Geh aufs Ganze!" werden die vorerst drei produzierten Ausgaben von "Der Preis ist heiß" nicht in einem Rutsch innerhalb von drei Wochen gezeigt, sondern in größeren Zeitabständen, um einen Eventcharakter zu kreieren. Die zweite Folge soll am 8. Juni ausgestrahlt werden, bei der dritten produzierten Sendung handelt es sich um ein Weihnachtsspecial. Das ist vielleicht gar keine schlechte Taktik, denn wie lange und dauerhaft sich das Retro-Pferd im Fernsehen noch reiten lässt, bleibt abzuwarten. In wohldosierter Form dürfen Harry Wijnvoord und Thorsten Schorn aber sehr gerne auch noch öfter Freude in den Wohnzimmerstuben der Zuschauer verbreiten.

Das Studio von "Der Preis ist heiß"
Das Studio von "Der Preis ist heiß" RTL/Stefan Gregorowius


 

Über den Autor

Glenn Riedmeier ist Jahrgang '85 und gehört zu der Generation, die in ihrer Kindheit am Wochenende früh aufgestanden ist, um stundenlang die Cartoonblöcke der Privatsender zu gucken. "Bim Bam Bino", "Vampy" und der "Li-La-Launebär" waren ständige Begleiter zwischen den "Schlümpfen", "Familie Feuerstein" und "Bugs Bunny". Die Leidenschaft für animierte Serien ist bis heute erhalten geblieben, zusätzlich begeistert er sich für Gameshows wie z.B. "Ruck Zuck" oder "Kaum zu glauben!". Auch für Realityshows wie den Klassiker "Big Brother" hat er eine Ader, doch am meisten schlägt sein Herz für Comedyformate wie "Die Harald Schmidt Show" und "PussyTerror TV", hält diesbezüglich aber auch die Augen in Österreich, Großbritannien und den Vereinigten Staaten offen. Im Serienbereich begeistern ihn Sitcomklassiker wie "Eine schrecklich nette Familie" und "Roseanne", aber auch schräge Mysteryserien wie "Twin Peaks" und "Orphan Black". Seit Anfang 2013 ist er bei TV Wunschliste vorrangig für den nationalen Bereich zuständig und schreibt News und TV-Kritiken, führt Interviews und veröffentlicht Specials.

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Leserkommentare

  • User 28725 schrieb am 07.05.2022, 13.59 Uhr:
    Eigentlich gut, aber zu lang am Stück.
    Getretener Quark wird breit, nicht stark….
  • SvenDuis schrieb am 06.05.2022, 21.51 Uhr:
    Also ich fühle mich sofort zu Hause ich finde Harry hat das super gemacht und die anderen auch und meinetwegen kann jeden Monat eine neue Folge, ich würde alles gucken geh aufs Ganze, der Preis ist heiß, Wetten dass, Glücksrad vielleicht noch wiederholen mit Frederic und Peter und die 100.000 DM Show jetzt wahrscheinlich Euro kommt auch zurück so macht TV wieder Spaß und danke an den Original Moderatoren es war doch klar dass es nur diese können wer will schon andere sehen die dort auf einmal stehen niemand nehme eine alte Sendung, setze es mit den Original Show Master und Crew und es läuft von alleine ist doch ganz einfach und die Retrorolle wird noch viele viele Jahre so weiter räumen weil es einfach schön ist und die Original Musik so lassen und alles ist perfekt danke Jörg Draeger danke Harry Wijnvoord danke Ulla Cock am Brink danke Thomas Gottschalk Frank Elstner Michelle Hunziker und viele andere
  • tom1984 schrieb via tvforen.de am 06.05.2022, 02.48 Uhr:
    War irgendwie komisch nach so langer Zeit wieder der "Der Preis ist heiß" mit Harry Wijnvoord zu sehen, aber auch schön :-)
    Hab die Sendung früher als Kind oft zusammen mit Oma bei RTLplus angeschaut, als sie dann im Frühstücksfernsehen lief hab ich sie nicht mehr gesehen.
  • Sir Hilary 2.0 schrieb via tvforen.de am 07.05.2022, 00.09 Uhr:
    musikrob2806 schrieb:
    Bei einigen ist Frühstück wenn ,,Bares für
    Rares'' beginnt ;)
    Mein bevorzugtes Programm wenn ich alleine esse ;-) Dank Mediathek auch mit fast endlosem Material....
  • tom1984 schrieb via tvforen.de am 06.05.2022, 22.11 Uhr:
    derinsider schrieb:
    11 Uhr ist für dich Frühstücksfernsehen?
    derinsider
    Früher noch nicht, mittlerweile schon, vor allem Sonntag :-)
  • BejaminBlümchen schrieb via tvforen.de am 06.05.2022, 20.23 Uhr:
    andreas_n schrieb:
    Ich glaube, ich habe sie Sendung zuletzt gesehen,
    als sie noch nachmittags gegen 17 Uhr lief.
    Ja, da lief auch Jeopardy oder Wer ist hier der Boss. Irgendwann fing das mit Unter uns an.
  • andreas_n schrieb via tvforen.de am 06.05.2022, 16.53 Uhr:
    Ich glaube, ich habe sie Sendung zuletzt gesehen, als sie noch nachmittags gegen 17 Uhr lief.
  • Scotty1978 schrieb via tvforen.de am 06.05.2022, 15.46 Uhr:
    Warum stehen Studenten um acht Uhr auf?
    Weil um neun die ganzen Läden schließen.
    😂😂😂
  • musikrob2806 schrieb via tvforen.de am 06.05.2022, 15.03 Uhr:
    Bei einigen ist Frühstück wenn ,,Bares für Rares'' beginnt ;)
  • derinsider schrieb via tvforen.de am 06.05.2022, 12.31 Uhr:
    11 Uhr ist für dich Frühstücksfernsehen?

    derinsider
  • Glump schrieb am 05.05.2022, 08.59 Uhr:
    Ich fand - wie auch 2017 schon - die Neuauflage leider nicht so gelungen und schon etwas peinlich. Während in den USA bereits in der Vorrunde (One-Bid) die Werte des zu erratenden Preises mind. $500 und in der Hauptrunde (Pricing Game) mind. $5000 betragen, muss man bei Harry bzw. Wolfram sich mit Werten um die 70€ auf die Bühne zum weiteren Spielen schätzen, worauf es dann in einigen Spielen "nur" um Preise von ein paar Hunderten oder wenigen Tausend Euro geht. Beim US-Plinko kann man bis zu $50.000 gewinnen - bei uns bspw. dafür ein Wasserfahrrad. Weshalb allgemein die Spiele nicht in allen ausstrahlenden Ländern nach identischen Regeln gespielt werden, ist mir weiterhin ein Rätsel. Am Rad in der USA darf man 2x drehen, um nah an die 100 zu kommen (und bekommt einen Bonusdreh für einen extra Geldgewinn, wenn man in einem oder 2 Drehs die 100 geschafft hat), der Super-Preis ist bei uns nur 1x da, während es in den USA 2 davon gibt (für jeden Kandidaten einen) und es keine x Euro-Unterbietungsregel dort gibt usw. ... Schade, gerade bei einer Primetime-Sonderausgabe im Hauptprogramm von RTL hätte man hier mehr rausholen können, um die Show (in kleinerer Sachpreisbudgetform) auch wieder vormittags erfolgreich laufen lassen zu können.