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"Bones": 179 Millionen Dollar Strafzahlung für Lug und Betrug
Ein Schlichter in Los Angeles hat seine Entscheidung in Sachen
Der Fall
Das Produktionsstudio 20th Century Fox TV hat "Bones" hergestellt. Die Ausstrahlungsrechte wurden unter anderen an den Sender FOX und später an den Streaming-Dienst Hulu vergeben - an dem FOX mit 30 Prozent beteiligt gewesen ist. Einer der Hauptvorwürfe des klagenden Quartetts ist, dass das Studio den Preis dafür deutlich zu niedrig angesetzt habe. Denn es habe sich halt um Schwesterfirmen gehandelt, die unter einem Dach arbeiten - und für die diese Art des Hollywood Accounting insgesamt den größten Profit bringt.
Einordnung
Die jetzt verhängte Summe von 179 Millionen US-Dollar ist die bisher zweitgrößte verhängte Summe. Nur Disney musste für seine Rechentricks bei
Aktuell herrscht der Trend, Serienproduktion und Verbreitung wieder unter einem Dach zu bündeln. Aktuell braucht es halt TV-Sender plus Streaming, um wirtschaftlich erfolgreich Serien zu produzieren. Mit dem Aufkommen zahlreicher Streaming-Anbieter herrscht hier zudem ein Verdrängungswettbewerb. Kurzum: Die Anreize zu Rechentricks werden größer. In den Verträgen mit Produzenten und am Profit beteiligten Schauspielern steht aber immer, dass das Studio die Verpflichtung hat, für die einzelnen Lizenzverträge das bestmögliche herauszuholen, eben, was dem Marktwert vergleichbarer Serien entspricht - und wegen dieses Vertragsbruchs wird dann meist geklagt.
Aktuell klagt etwa auch eine ganze Reihe an
Begründung
Einen markanten Fehler beging wohl der Murdoch-Spross James Murdoch, der früher bei einer Begegnung gegenüber Josephson die Bemerkung fallen ließ, dass "Bones" "vielleicht die profitabelste Serie in der Geschichte von FOX" sei. Da wundert man sich ja schon, wenn man keine Gewinne sieht. Zum Zeitpunkt der ursprünglichen Klage (TV Wunschliste berichtete) lief die Serie bereits seit sieben Staffeln und hatte nach Schätzungen eine halbe Milliarde US-Dollar umgesetzt.
Die Krux ist nun, dass der Schlichter einschätzt, dass die Verantwortlichen des Produktionsstudios 20th Cenury Fox TV sich nicht hinreichend bemüht hätten, herauszufinden, was denn der Marktwert ihrer Serie wirklich sei, sondern sich das vom Sender FOX diktieren ließen - denn der drohte mit Absetzung, wenn die Serie für ihn teurer würde. Bei der Einschätzung des Marktwertes brachten die Anwälte für die Verteidigung etwa das zuschauerschwache
Daneben habe es Lügen gegeben, bei denen das Produktionsstudio gegenüber den einzelnen Gewinnbeteiligten klar gemacht habe, dass im Falle der Nicht-Abtretung gewisser Rechte die Serie von FOX eingestellt würde, während laut dem Schlichter bereits zwischen Studio und FOX Verträge bestünden hatten, "Bones" weiterzuführen. An anderer Stelle habe derselbe Manager die Lizenzierung der Serie an Hulu in seinen unterschiedlichen Funktionen auf beiden Seiten gezeichnet.
Auf zahlreiche Indizien für Widersprüche, Lügen oder "Sie haben nicht einmal versucht, den Vertragsklauseln im Sinn der Kläger gerecht zu werden" stützte der Schlichter seine Entscheidung, bei der er in zahlreichen Bereichen die jeweiligen Fehlsummen niedergelegt hat, den daraus den Klägern zustehenden Anteil und eben auch die reine "Geldstrafe". Dazu kommen Prozess- und Anwaltskosten, die auch zulasten der Beklagten gehen.
Dabei sah er im Umgang mit den Rechten der Betrogenen eine Leichtfertigkeit und Methodik beim Studio ("Beihilfe zum Betrug"), so dass er die insgesamt hohe Strafzahlung ansetzte. Gleichzeitig ließ er in seine Begründung einfließen, dass er nicht sicher sei, dass der Wert seines Urteils - eben in Höhe von 0,6 Prozent des Firmenwertes - hoch genug sei, um die erhoffte abschreckende Wirkung zu haben.
Folgen
FOX will nun prüfen, gegen den Schlichterspruch vorzugehen. Ansatzpunkt sind die Ausführungen des Schlichters, bei denen er aufgrund der vorliegenden Zahlen und Aussagen über den Charakter der zuständigen Manager urteilt und ihnen "Unfähigkeit oder Lüge" attestiert.
Derart betroffen ist übrigens auch Dana Walden als eine der beiden Chefs von 20th Century Fox TV Studios zur damaligen Zeit - später wurde sie auch für den Sender FOX mitverantwortlich und wird im Zuge des Disney-Fox-Zusammenschlusses bei Disney für die TV-Sender zuständig sein.
Ebenfalls nicht gut davon kommt übrigens Serienschöpfer Hart Hanson: Der habe, während die anderen mit Drohungen einer möglichen Absetzung von "Bones" eingeschüchtert wurden, einen gut dotierten neuen Vertrag für die kommenden Staffeln unterschrieben - die Anwältin an seiner Seite dabei war die Frau von FOX TV-Chef Gary Newman.
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