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"Die Sendung mit dem Elefanten": Neues multimediales Special fördert emotionale Intelligenz

von Florian Gessner in News national
(08.05.2024, 14.00 Uhr)
KiKA zeigt fünf Sonderfolgen für Kinder und Eltern über menschliche Gefühle
"Die Sendung mit dem Elefanten": Multimediales Special über Gefühle
WDR/Friedrich Streich/Trickfilmstudio Lutterbeck
"Die Sendung mit dem Elefanten": Neues multimediales Special fördert emotionale Intelligenz/WDR/Friedrich Streich/Trickfilmstudio Lutterbeck

Echte Gefühle kann man nicht planen. Doch wie geht man am besten mit ihnen um, wenn sie einen ergreifen? Was hilft beispielsweise bei einem Wutanfall oder bei der Angst im Dunkeln? Das und noch vieles mehr möchte  "Die Sendung mit dem Elefanten" (WDR) mit einem fünfteiligen multimedialen Special nicht nur den drei- bis sechsjährigen Fernsehanfänger:innen beibringen, sondern auch mit deren Eltern, Großeltern und Erzieher:innen auf Gefühle-Entdeckungsreise gehen. Bereits ab dem 2. Juni stehen die fünf Folgen, die vom 3. bis 7. Juni täglich um 6.55 Uhr bei KiKA zu sehen sind, in der KiKANiNCHEN-App, auf kikaninchen.de und in der ARD Mediathek zur Verfügung. Begleitende Informationen zur Sendung für die Zielgruppe werden zudem bei wdrmaus.de auf der Elefantenseite bereitgestellt.

Die fünf Episoden, die jeweils unter dem Motto eines bestimmten Gefühls stehen (Wut, Liebe, Traurig sein, Freude und Angst) und jeweils ca. sechs kurze Filmbeiträge präsentieren, sind in Zusammenarbeit mit der renommierten Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin Julia Tiedge entstanden. Sie erläutert, dass die einzelnen Filme des Gefühle-Specials typische Situationen aus dem Alltag der kleinen Kinder zeigen: Kinder können in der Sendung andere Menschen in ihrem Verhalten beobachten und so ihre eigene Innen- und Außenwelt damit in Verbindung setzen. So üben sie, sich selbst und andere besser zu verstehen.

Wie Kinder die neuen Folgen verarbeiten bzw. reflektieren, wurde allerdings nach WDR-Auskunft noch nicht in psychologischen Studien oder Testscreenings überprüft. Nach der fachlichen Einschätzung von Julia Tiedge bieten die Beiträge jedoch eine gute Vorlage [...], um [anschließend] mit den Kindern darüber zu sprechen. Was hat das Kind da jeweils erlebt, gefühlt, kannst du das nachvollziehen, ging es dir auch schon mal so? Darüber kann man ins Gespräch kommen und schauen, wie geht es dem Kind im Alltag, hat es sowas auch schon mal erlebt. Und es werden in den Sendungen auch Möglichkeiten des Umgangs aufgezeigt, zum Beispiel um Hilfe zu bitten, so Brücken zu bauen [...].

Durch die verschiedenen Beiträge der neu produzierten Folgen, die TV Wunschliste bereits vorab zur Ansicht bereitgestellt wurden, führen neben der Stammbesetzung der Sendung wie dem Elefanten, dem Hasen, den Puppenfiguren Biene und Knolle sowie den Moderatoren Tanja Mairhofer, André Gatzke und Co. auch prominente (Stamm-)Gäste wie Anke Engelke und Carolin Kebekus. Die neuen Episoden beginnen nach dem Titelsong mehrheitlich mit der Einleitung Heute geht es um ... und andere Gefühle. Darauf folgt in der Regel ein von Annette Frier kommentierter Auftritt des animierten Gesichterakrobaten Pippo, der die Kinder anhand seiner Mimik Gefühlszustände erraten lässt. Bereits hierbei wird deutlich, dass sich manche Gefühle auf ganz unterschiedliche Weise äußern und teilweise auch sehr eng beieinanderliegen oder aufeinander folgen können (zum Beispiel Trauer und Wut).

Tatsächlich behandelt jede Episode immer einen gewissen Mix aus unterschiedlichen Emotionen, auch wenn jeweils ein bestimmtes Gefühl im Vordergrund steht. Heike Sistig, die verantwortliche Redakteurin für "Die Sendung mit dem Elefanten" äußerte sich auf Nachfrage gegenüber TV Wunschliste hierzu wie folgt:

Die Folgen waren als monothematische Folgen geplant, pro Folge sollte ein Gefühl behandelt werden. Während der Entstehung stellte sich heraus, dass man die Gefühle nicht so klar voneinander trennen kann. Aus diesem Grund haben wir z. B. im Vorschautext noch den Zusatz '... und andere Gefühle' eingefügt, und deswegen darf Knolle in der Verabschiedung der Folge 3 'Traurigkeit' auch wütend auf sein Kuscheltier Katze sein.
André Gatzke, Dara Dyckerhoff, Rohit Narayanan, Tanja Mairhofer und Knolle
André Gatzke, Dara Dyckerhoff, Rohit Narayanan, Tanja Mairhofer und Knolle WDR/Melanie Grande

Des Weiteren fällt auf, dass die jeweiligen Gefühlsbegriffe recht weit ausgelegt werden. So behandelt beispielsweise die Folge über Liebe die partnerschaftliche Liebe nur beiläufig und stellt vor allem freundschaftliche Gefühle sowie die Vorliebe und Begeisterung für bestimmte Hobbys in den Vordergrund. Die Folge zum Thema Angst (in welcher der Begriff "Angst" tatsächlich nur selten erwähnt wird) konzentriert sich hauptsächlich darauf, die Zuschauer:innen dazu zu bewegen, mutig zu sein, also ihre Ängste und Sorgen zu überwinden.

Filmemacher Markus Tomsche hat unter anderem zu diesem Zweck an mehreren Tagen Momentaufnahmen in einer Kölner Kita eingefangen. Gezeigt wird, wie Kinder sich bei Turnübungen, die sie zum ersten Mal ausführen, unsicher fühlen, ihre Angst jedoch beim zweiten Versuch an einem anderen Tag überwinden (Heute fühlt sich alles gut an.). Allerdings wird auch durchaus zur Vorsicht geraten (Ist nicht ohne - das muss man sich trauen!). In einigen Folgen setzt sich Liedermacherin Eva Sauter mit Puppenhund Knolle musikalisch mit verschiedenen Gefühlen auseinander. Dabei geht es auch um versteckte Gefühle, die man nicht sofort erkennen kann sowie um die Problematik, unabsichtlich negative Emotionen wie Trauer oder Wut bei anderen auszulösen.

Aus dem Rahmen fällt die erste Episode des Specials zum Thema Wut, die lediglich mit den Worten Heute geht es um unsere Gefühle eingeleitet wird und ohne den Gesichterakrobaten Pippo auskommt. Auf Nachfrage teilte die WDR-Redaktion mit, dass die Wut-Folge, die ein wenig wie eine Pilotfolge wirkt, tatsächlich als Einführung in das Thema dient. Deshalb beginnt sie mit einem Beitrag über einen Morgenkreis im Kindergarten, in dem Kinder auf die Frage Wie fühlt man sich, wenn einem das Spielzeug weggenommen wird? bereits mehrere Gefühle benennen. Anstelle des fehlenden Pippo-Beitrags ist im Mittelteil ein Clip über ein Gefühlsmemory mit Gesichtsausdrücken zu sehen, in dem mehrere Gefühle für die Kinder gut erkennbar dargestellt werden sollen.

Ob das Hauptziel des ambitionierten Specials, Kinder auf empathische und verständnisvolle Weise auf ihre emotionale Reise durch das Leben vorzubereiten, tatsächlich erreicht wird, bleibt abzuwarten. 85 bis 90 Prozent der Sendeminuten der fünf Folgen wurden jedenfalls nach Rücksprache mit der WDR-Redakteurin Heike Sistig völlig neu und anlässlich des Gefühle-Specials produziert. Lediglich die klassischen Spots mit Elefant und Hase, die als Trenner zwischen den Beiträgen dienen, stammen zum größten Teil aus dem Archiv, wobei pro Folge immerhin ein neuer Spot produziert wurde.

Insgesamt sind die neuen Beiträge allerdings so gestaltet, dass sie nicht nur innerhalb des Gefühle-Specials verwendet werden, sondern auch in zukünftige Episoden integriert werden können. Konkrete Pläne, das Special mit weiteren Sendungen fortsetzen, gibt es bislang nicht. Sollten die neu produzierten Sendungen von den zuschauenden Kindern und Eltern gut angenommen werden und die Reaktionen positiv ausfallen, könnten in anknüpfenden Folgen weitere Emotionen wie Neid, Mitleid/Mitgefühl, Schuld- oder Schamgefühle vertieft werden.


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Leserkommentare

  • cassiel schrieb am 09.05.2024, 11.55 Uhr:
    Dumm nur, dass Kinder im Alter von 1½ bis 3 Jahren von ihrer primären Bezugsperson i.d.R. die Mutter unbewußt lernen mit Gefühlen umzugehen - oder eben auch nicht oder nur schlecht z.B. bei Fremdbetreuung, Depression der Mutter, Umzug, Geschwisterkonkurrenz u.v.m. Wenn dann das Kind schon in den sprichwörtlichen Brunnen gefallen ist, nützt auch so eine Fernsehserie nichts mehr, denn mit 3 Jahren ist der Käse gegessen. Vielleicht hätten sie jemanden fragen sollen der sich damit auskennt ...
    > //Japanische Erkenntnis: Die Seele eines Dreijährigen bleibt ihm 100 Jahre//
    Aber wieder mal typisch öffentlich-schreckliche Irrenanstalten: gut gemeint und gut gemacht als völlig unvereinbare Gegensätze. Operative Hektik bei absoluter geistiger Windstille. Wie auch bei "Planet Wissen" die als Folge des PISA-Desasters erst aus der Taufe gehoben und nach ca zwei Jahrzehnten mangels PISA-Verbesserung wieder eingestellt wurde. Und da wird auch diese küchenpsychologische TV-Pseudotherapie nichts daran ändern wenn die Kids zunehmend neurotisch werden.