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"Hallervorden"-Doku zum 90. Geburtstag: "Didi gegen den Rest der Welt"

Am 5. September wird Dieter Hallervorden 90 Jahre alt. Der Mann, der für große Erfolge wie
In der ausführlichen Doku von Simon Tanschek und Lukas Hoffmann wird "der letzte große Narr der Republik", der zugleich "einer der streitbarsten, unbequemsten und widersprüchlichsten Künstler Deutschlands" ist, porträtiert. Es soll beleuchtet werden, weshalb Dieter Hallervorden zu dem wurde, der er ist - und warum er bis heute so geliebt und doch gemieden wird. Er ist ein Publikumsliebling, der aber auch immer wieder aneckt - ein Provokateur, der nicht müde wird, sich gegen die Erwartungen der Zuschauer, gegen Vorurteile und - vielleicht am meisten - gegen sich selbst zu stemmen. Der fast 90-Jährige führt drei eigene Theater, produziert Songs, fliegt waghalsige Loopings über seiner Heimatstadt - und sorgt weiterhin für Schlagzeilen. Zuletzt, als er Bundeskanzler Friedrich Merz wegen übler Nachrede verklagte. Bis heute lässt der Schauspieler und Kabarettist nichts einfach so stehen - weder in der Politik noch im Leben.
Die Dokumentation zu seinem 90. Geburtstag soll Türen öffnen, die bisher verschlossen waren: In seine Künstlergarderobe, sein Berliner Zuhause und auf seine legendäre Privatinsel in der Bretagne. Dieter Hallervorden wird bei Proben, auf Reisen und vor Auftritten begleitet. Es sollen Momente eingefangen werden, "in denen selbst einer wie er nicht mehr ausweichen kann". Zum ersten Mal kommt darüber hinaus auch seine Familie ausführlich zu Wort - "direkt, ehrlich, zutiefst persönlich", wie es heißt. Nathalie Hallervorden, die gemeinsame Tochter mit Rotraud Schindler, sowie sein deutlich jüngerer Sohn Johannes Hallervorden wollen den Zuschauern den Familienvater Hallervorden näherbringen, dessen Werte und Überzeugungen nicht immer mit denen ihrer eigenen Generation kompatibel sind.Darüber hinaus kommentieren enge langjährige und prominente Weggefährten, Vertraute, Beobachter und seine Ehefrau Christiane Zander, die Dieter Hallervorden so gut kennt wie kaum jemand sonst. Auch Menschen, die mit ihm gearbeitet, gestritten, gelacht und gelitten haben, sind Teil der Doku und zeichnen das Bild eines Mannes, der seit über sieben Jahrzehnten kämpft - gegen alle, die ihm nichts zutrauten, ihn für talentfrei hielten, ihn ablehnten. Und gegen die, die ihn bis heute missverstehen, verurteilen oder auf seine Didi-Rolle reduzieren.
Der Dokumentarfilm soll den Künstler an den großen Wendepunkten seines bewegten Lebens zeigen: Von der Kindheit in Dessau über die dramatische Flucht aus der DDR - samt dem nie ausgeführten Plan, den Regimeführer Walter Ulbricht zu ermorden -, über den Aufstieg mit "Nonstop Nonsens", die Kinojahre mit Didi als Slapstick-Actionheld der 1980er Jahre, die Skandale, die Rückzüge, die Comebacks bis zum späten Triumph als Charakterdarsteller in den Filmen
"Wer verstehen will, warum jemand, der einst ein Attentat auf das DDR-Regime plante, auch mit 90 noch politisch aneckt und seine Meinung lautstark ohne Rücksicht auf Verluste kundtut, bekommt hier Antworten. Warum er bis heute gegen jede Vernunft das Altbewährte immer wieder umschmeißt - und sich neu erfindet. Warum er den Applaus braucht - und doch vor ihm flüchtet. Warum er bis heute lieber aneckt als leise zu werden", heißt es in der Ankündigung zur Doku. Für die Produktion wurde tief im Archiv aus 70 Jahren deutscher Showgeschichte gegraben. Gezeigt werden private Aufnahmen und TV-Schätze, die seit Jahrzehnten niemand mehr gesehen hat. "Hallervorden" soll aber kein nostalgischer Rückblick sein, sondern ein Film über Kämpfe und über einen Mann, der bis heute nicht aufhört, sich zu reiben - an der Welt, an der Gesellschaft, an sich selbst.
Im Anschluss an die Dokumentation zeigt Das Erste um 21.45 Uhr den Film "Sein letztes Rennen" aus dem Jahr 2013, in dem Hallervorden einen ehemaligen olympischen Goldmedaillengewinner verkörpert, der mit über 70 Jahren noch einmal bei einem Marathon antreten möchte.
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Leserkommentare
U-56 schrieb via tvforen.de am 12.09.2025, 14.56 Uhr:
Heute vor 40 Jahren, am 12. September 1985, begann im ZDF die 26teilige Serie "Die Nervensäge". Wie bei so vielen Serien kann ich mich noch daran erinnern, sie gesehen zu haben, obwohl ich Einzelheiten total vergessen habe.Laut fernsehserien.de lief die zweite Staffel unter dem Titel "Der Untermieter". Dass die Serie mittendrin umbenannt worden ist, finde ich etwas seltsam. Aber es war wohl so.http://www.bilder-hosting.info/vorschau/opt1757680495k.JPG (http://www.bilder-hosting.info/viewer.php?id=opt1757680495k.JPG)(Aus Hörzu 36/85)
Mr P. schrieb via tvforen.de am 13.09.2025, 13.59 Uhr:
U-56 schrieb:
Laut fernsehserien.de lief die zweite Staffel
unter dem Titel "Der Untermieter". Dass die Serie
mittendrin umbenannt worden ist, finde ich etwas
seltsam. Aber es war wohl so.
Als die Serie im ZDF lief, stand in der zweiten Staffel auch im Vor- und Abspann der Titel "Der Untermieter". Auf den DVDs, die unter dem unpassenden Namen "Didi - Der Untermieter" veröffentlicht wurden, steht hingegen bei sämtlichen Folgen "Die Nervensäge". Vermutlich wurden sie alle am Stück produziert und nur in zwei Portionen gesendet. Für die DVD-Auswertung bediente man sich dann offenbar bei den ursprünglichen Fassungen. Auf Hallervordens offiziellem YT-Kanal kann man die komplette erste und einige Folgen der zweiten Staffel sehen in erfreulich guter Bildqualität.U-56 schrieb via tvforen.de am 12.09.2025, 20.03 Uhr:
hasendasen schrieb:
U-56 schrieb:
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> Laut fernsehserien.de lief die zweite Staffel
> unter dem Titel "Der Untermieter". Dass die
Serie
> mittendrin umbenannt worden ist, finde ich
etwas
> seltsam. Aber es war wohl so.
>
Das hatte mit Streitigkeiten zwischen Hallervorden
und dem Produzenten Arthur Brauner zu tun.
Vielen Dank für die Info!hasendasen schrieb via tvforen.de am 12.09.2025, 19.46 Uhr:
U-56 schrieb:
Laut fernsehserien.de lief die zweite Staffel
unter dem Titel "Der Untermieter". Dass die Serie
mittendrin umbenannt worden ist, finde ich etwas
seltsam. Aber es war wohl so.
Das hatte mit Streitigkeiten zwischen Hallervorden und dem Produzenten Arthur Brauner zu tun. Brauner hatte den Kinofilm "Die Hochzeitsreise" (mit Lilo Pulver und Hallervorden) Jahre später noch einmal ins Kino gebracht (nach dem Erfolg der neuen Didi-Filme), allerdings diesmal unter dem Titel "Eine Nervensäge gegen alle". Hallervorden fand diesen Etikettenschwindel gar nicht schön, war strikt dagegen, hatte aber keine Handhabe gegen Brauner.Als dann "Die Nervensäge" als Serie mit dem gleichen Darsteller ins Fernsehen kam, beanspruchte Brauner die Namensrechte und zwang Hallervorden so, die Serie umzubenennen, damit Verwechslungen ausgeschlossen wären.kleinbibo schrieb via tvforen.de am 09.09.2025, 21.35 Uhr:
Gestern habe ich mir die Dokumentation endlich mal angesehen, nachdem die beiden Ollis aus Kalk und Welk im Podcast von heute ganz angetan von Hallervordens Schaffen waren.Ich weiß gar nicht, seit wann ich ihn überhaupt kenne, vermutlich durch Nonstop Nonsens. Jedenfalls war er mir bekannt, als er mit „Du die Wanne ist voll“ gesungen hat. Letztes finde ich auch heute noch gut gemacht. Die Ollis sprachen von gut gemachter Komik, ich habe da keine Einwände, kann mich aber kaum noch erinnern. Ob ich alle Folgen in Erstausstattung gesehen habe, weiß ich nicht einmal. Rückblickend finde ich den Mittelteil von Dr. Schiwago (VW Typ 3 mit Schiebedach) und Vivaldi - Der Winter sehr gelungen.Komisch finde ich sein Gejammer, dass er nur als Komiker bekannt wäre. Andere Schauspieler träumen davon, überhaupt mal bekannt zu sein … . Und dann ist noch der Wahlspot für die FDP und zwar zur Geistig moralischen Wende! Da kann ich gar nicht folgen. Außerdem hat mir mal jemand von einer Klassenfahrt nach Berlin erzählt, der Theaterbesuch sei nicht besonders gewesen, er habe sich keine Mühe gegeben, während Pfitzmann bei einem andern Besuch beeindruckt hätte.Also ich weiß nicht, wie ich ihn einschätzen soll. Das er bei einem Crash zu Schaden gekommen ist, wusste ich bislang noch nicht, ich habe nur mal gehört, dass er beinahe in die Tiefe gefallen wäre.P. S.: Die Otto-Filme haben ja für ein großes Aufsehen gesorgt, die ersten beiden habe ich auch im Kino gesehen. Aber an die Hallervorden-Filme kann ich mich gar nicht erinnern. Waren die überhaupt in aller Munde?
macabros schrieb via tvforen.de am 11.09.2025, 10.43 Uhr:
Ich finde es ja durchaus eine begrüßenswerte Entwicklung, dass Zugang zu Bildung nicht mehr nur den Eliten vorbehalten ist. Aber dass man sich traut mit einem Abschluss der Donald-Trump-Förderschule Zitate aus der Christian-Lindner-Masterclass so zu verdrehen, dass selbst Hardcore-Populist*Innen schwindelig wird tut dieser Entwicklung wahrlich keinen Gefallen. Ich versuch es mal einfachen Worten um die Absurdität des Beispiels nicht allzu provokant ins Abseits zu stellen: Ziel der freien Marktwirtschaft ist Wohlstand und einem hohen Lebensstandard für alle Menschen in der Gesellschaft führen, vereinend durch maximalen wirtschaftlichen Erfolg durch effizientes Handeln, Wettbewerb und freie Marktpreise. Hier treffen wir schon auf erste Unterschiede zur sozialen Marktwirtschaft: Es soll eine Gesellschaft geschaffen werden, in der alle Menschen aktiv am System teilhaben und in Frieden zusammenleben können. Ungleichheiten sollen abgemildert werden, und Menschen mit schwächerer sozialer und wirtschaftlicher Stellung sollen unterstützt werden. Und hier kommen wir schon zum ersten Problem. Die Ziele der sozialen Marktwirtschaft sind nicht vereinbar mit denen der Filmindustrie. Die Theorie, dass der der Markt das tragende Gerüst sein soll, das in eine soziale Richtung steuert ist nett, aber naiv. Weil ihm da der – nachvollziehbare - kapitalistische Ansatz im Weg steht. Ziel der Filmindustrie ist am Ende des Tages Filme erfolgreich und möglichst finan-ziell erfolgreich und rentabel zu produzieren. Wie gelingt das ? Selbst amerikanische Ultra-Blockbuster greifen nicht nur Werbung aus der Industrie, sondern bedie-nen sich auch mittlerweile deutscher und weiterer globaler Filmförderungen. Um jetzt hier nicht alle zu verlieren, reduziere ich es an die deutschen Filmförderungen. Es wäre auch zu abstrakt alle aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entwick-lungen insbesondere durch den asiatischen Einfluss auf den weltweiten Filmmarkt hier jetzt abzudecken. Unabhängig von der typisch deutschen hausgemachten Komplexität und der Bürokratie fehlt es neben dem Geklüngel der länderbezogenen Fördereinrichtungen dem Film einfach an Mut und Kreativität neben etablierten Konzepten wie dem Traumschiff, den diversen Lindström- und Pilcher-Verfilmungen auch mal 'Neues' zu wagen. Sei es das bereits angesprochene 'gegen-den-Strich-besetzen' oder einfach mal neue Ideen und Konzepte zuzulassen fernab der Betrachtung der 'werbe-relevanten Zielgruppe' und dem ohnehin zu hinterfragenden System von Quoten oder Abrufen von Kinobesuchen. Und da sind wir wieder bei der Kritik an der viel zu kurz und viel zu einfachen Lö-sung der Argumentation der Markwirtschaft. Die erhoffte Unabhängigkeit der Marktwirtschaft im Sinne von 'Der Markt regelt das' ist insofern – gerade bei arbeitspolitischen Situationen von Darstellenden - dahingehend schlichtweg falsch, weil sich in der Film- und TV-Landschaft eher sagen lassen muss, dass nicht der Markt das regelt, sondern 'Die Marktführenden regulieren das'. Und dann sind wir eher im Kapitalismus anstatt in der Marktwirtschaft. Kapitalismus wird dann zunehmend zu ei-ner Wirtschaftsordnung der Marktführenden, die beeinflussend auf Produktionsmittel die Marktsteuerung für sich vereinnahmen, während Marktwirtschaft ein neutraler unbeeinflusster und vorallem konsumentengesteuerter Mechanismus sein soll, der Angebot und Nachfrage über den Markt koordiniert. Wenn das im Filmgeschäft so wäre, wäre das Argument dass Darstellenden ihre eigenen Angebote umsetzen könnte deutlich angebrachter. So ist es einfach nur eine Flucht in eine einfache Lösung, die nur einfach klingt aber der aktuellen Situation in keinster Weise gerecht wird. Aber wem erzähle ich das, der sich damit brüstet der größte Kinoverweigerer im Forum sein zu wollen. Ist wahrscheinlich schön einfach im Gestern zu leben und den 'Fortschritt' dann aus der Komfortzone des Vergangenen zu bemängeln. Früher war nicht alles deswegen schlecht, weil es heute anders ist? Heute ist deswegen nicht schlechter, weil es früher anders war. Aber den philosophischen Ansatz jetzt weiter auszuführen, erspare ich uns Beiden und allen Mitlesenden hier.
kleinbibo schrieb via tvforen.de am 11.09.2025, 00.03 Uhr:
Wir leben in einem freien Land und noch dazu in einer Marktwirtschaft. Da kann ein Künstler ein Angebot machen. Daraufhin ist niemand verpflichtet, es gut zu finden.
kleinbibo schrieb via tvforen.de am 11.09.2025, 00.00 Uhr:
U-56 schrieb:
Ich glaube, ich habe ihn das erste Mal 1970 im
"Millionenspiel" gesehen.
Du hast das Millionenspiel in Erstausstrahlung gesehen? Nicht schlecht! Es war vermutlich beeindruckend …Es war übrigens der letzte Kinofilm meines
Lebens! Seit 44 Jahren habe ich kein Kino mehr von
innen gesehen!
Wie?! Und ich dachte, der größte Nicht-Kinogänger mindestens hier im Forum zu sein.macabros schrieb via tvforen.de am 10.09.2025, 09.47 Uhr:
Ich fand die Doku über Dieter Hallervorden sehr interessant und für die öffentlich-rechtlichen Sender durchaus angenehm differenziert. Gerade bei einer Doku zu einem Jubiläum anstehend neigt man amS durchaus gerne mal zu einer fernsehgartenesken Überzeichnung von Huldigungen und Lobhudeleien der gefeierten Persönlichkeit. Also ein dickes Lob an die Macherinnen und Macher. Was ich ich hier mit einer Mischung aus Unverständnis, Abscheu aber auch auch Augenzwinkern so mitlese, ist das Gejammer von so manchem Profijammerer hier, der sich über das Gejammer von Dritten aufregt (und ja, mein eigenes Gejammer über das Gejammere von Profijammerern hinsichtlich des Gejammeres fängt uns alle in einer Art Möbius-Schleife des Jammerns - wird uns schon bestimmt jmd. rausjammern). Immerhin ist es schön, dass wir es uns in der typisch-deutschen Meckerkultur ganz wohlig eingerichtet haben und uns da recht wohl fühlen in der Komfortzone der eigenen Blase. Immerhin hat das den Vorteil, dass man weiß mit wem man es zu tun. Wenn es mal eine Neuauflage vom 'Ekel Alfred' oder vom 'Motzki' geben sollte, ich hätte da durchaus einige Besetzungsideen. Das sich insbesondere Schauspieler*Innen immer wieder - zurecht - darüber aufregen, dass sie klischeehaft in einer Form von Charakterbuilding manifestiert werden ist doch nun wirklich nichts Neues. Das ging Götz George mit seinem Schimanski-Image so, das ging einer Christiane Hörbiger (als Grande Dame) so, das ging dem ewigen 'Doktor' Klaus-Jürgen Wussow so. Und auch bei aktuellen Darsteller*Innen ist das immer noch so. Ein Henning Baum wird sicherlich häufig(er) als der baumfällende Einzelgänger mit Herz und Muskeln besetzt denn als trickbetrügenden Heiratsschwindler oder Fahrlehrer in einer ökologisch-ausgerichteten Fahrschule im Prenzlauer Berg. Und ein Christoph Maria Herbst wird schon sehr gerne auf den grantelnden Dauernörgler mit schwärzestem Humor besetzt. Ein Serdar Somuncu oder Aykut Kayacik bemängeln ebenfalls zurecht, dass ihr Migrationshintergrund sie zu öft auf stereotype Rollen beschränkt. Natürlich sind solche USPs durchaus Segen und Fluch zugleich. Es sichert Dir ein Alleinstellungsmerkmal und damit einen Platz in den Besetzungslisten. Am Ende zahlst Du damit die Miete. Aber: Du wollst als Darsteller*In doch Deine Bandbreite zeigen. Du willst eben nicht nur der Didi sein, sondern auch zeigen, dass Du den dementen Opa oder eben den Profikiller spielen kannst. Hinzu kommt der fehlende Mut der Besetzenden: Eine Marie-Luise Marjan mal gegen den Strich zu besetzen und als intrigante und machthungrige Matriachin eines Verbrechersyndikats besetzen? Einen Ralf Richter mal als treusorgenden Reihenhaus-Vorstadtvater besetzen, der in die Midlife-Crises kommt und mit Ehe- und Potenzproblemen zu tun hat ? Eine Nora Tschirner in der Neuauflage der Schwarzklinik als Frau Prof. Dr. Brinkfrau zu besetzen - ganz ohne Augenrollen im Dr.House-Stil ? Würde ich alles gerne mal sehen, aber wahrscheinlich undenkbar. Von der Problematik mal abgesehen, dass Fragen wie Alter, Geschlecht, Herkunft und auch eine veröffentliche sexuelle Orientierung durchaus (leider!) immer noch Grenzen des Machbaren zu sein scheinen.Vielleicht sollte man einfach mal die Perspektive versuchen zu wechseln und sich fragen, ob das eigenee Gejammer über das Gejammer der Anderen nicht genauso die fehlende Berechtigung hat, die man den Jammernden gerade vorwerfen will (und da sind wir wieder in der Schleife).
U-56 schrieb via tvforen.de am 09.09.2025, 23.37 Uhr:
kleinbibo schrieb:
Ich weiß gar nicht, seit wann ich ihn überhaupt
kenne, vermutlich durch Nonstop Nonsens.
Ich glaube, ich habe ihn das erste Mal 1970 im "Millionenspiel" gesehen. Ob er mir vorher schon mal als Komiker oder Kabarettist aufgefallen war, weiß ich nicht mehr.P. S.: Die Otto-Filme haben ja für ein großes
Aufsehen gesorgt, die ersten beiden habe ich auch
im Kino gesehen. Aber an die Hallervorden-Filme
kann ich mich gar nicht erinnern. Waren die
überhaupt in aller Munde?
Ich habe einige (oder sogar alle?) mal gesehen. Einen davon ("Alles im Eimer") sogar im Kino. Es war 1981, als ich wegen der Funkausstellung in Berlin war. An einem Abend ging ich den Kurfürstendamm entlang und kam an einem Kino vorbei. "Eigentlich könnte ich doch mal wieder ins Kino gehen", dachte ich mir. Drei Filme standen zur Auswahl. Ich entschied mich für "Alles im Eimer", weil der Film in Berlin spielte. Es war übrigens der letzte Kinofilm meines Lebens! Seit 44 Jahren habe ich kein Kino mehr von innen gesehen!Spoonman schrieb via tvforen.de am 09.09.2025, 21.54 Uhr:
kleinbibo schrieb:
Komisch finde ich sein Gejammer, dass er nur als
Komiker bekannt wäre. Andere Schauspieler
träumen davon, überhaupt mal bekannt zu sein …
Ich habe diverse DVDs mit Hallervordens Filmen und Serien, und ich habe mir auch sämtliches Bonusmaterial angesehen - dieses Gejammere kommt in unterschiedlicher Ausprägung immer wieder vor. Auf die Dauer nervt es wirklich. Zwischendurch hat er allerdings auch mal zugegeben, dass der "Didi" ihm zu einem gewissen Wohlstand verholfen hat.Wilkie schrieb via tvforen.de am 01.09.2025, 23.16 Uhr:
Es gab einiges, das mir bisher nicht bekannt war:- 25.000 DM Schadensersatz von der Bild-ZeitungHallervorden war verhaftet worden, stand unter dem Verdacht, eine Frau getötet zu haben. Das war mir bekannt. Die Bild-Zeitung muss ihn wohl vorverurteilt haben, ihn quasi als den Schuldigen dargestellt haben. Dafür gab es 25.000 DM, das war in den 60er Jahren eine Menge Geld. Er hatte mit der Tat natürlich nichts zu tun. - Der Verdacht auf Totschlag/Mord in Zusammenhang mit der Rolle im "Millionenspiel"Diesen Zusammenhang finde ich interessant. Ich kann mir schon vorstellen, dass sich einige unbedarfte Zuschauer beim Millionenspiel gesagt haben: Was für eine fiese Type, dem traue ich auch einen Mord an einer Frau zu. Hallervorden hat die Rolle trotzdem gespielt, sehr gut. - Der schwere Unfall bei einem Stunt (einer der Didi-Kinofilme), bei dem Hallervorden am Steuer eines Autos saß, das wie geplant in einen Laden fuhr, bei dem es aber zu einem Überschlag kam. Ohne Rettungswagen in der Nähe wäre er möglicherweise gestorben. - Der Plan, in Las Vegas ein Programm mit Superstars, aber auch "gespielten Witzen" aufzuziehen; gut, dass er diesen Unsinn schnell aufgegeben hat - Spott-Schau bei Sat.1. Kann sein, dass ich einige Folgen gesehen habe, hatte ich aber total vergessen. Ich dachte Spott-Light wäre das originäre Format gewesen, tatsächlich war es eine Fortführung der Sat1-Reihe, mit gewissen Änderungen natürlich.- Der Grund für den Abschied von Sat.1: Er hatte Heinz-Klaus Mertes vom Bayerischen Rundfunk den Preis "Arsch mit zwei Ohren" verliehen. Bald darauf wechselte dieser in leitender Funktion zu Sat1 ...War auch nett, seine Tochter Nathalie mal wiederzusehen. Die DVDs "Der Untermieter" habe ich, eine nette Serie. Die junge Nathalie spielte dort ja mit. Nicht erwähnt wurde glaube ich "Abramakabra". Der schwarze Humor in dieser Reihe - etwas vergleichbares hat es seitdem kaum gegeben.Der "Sketch" mit Hallervorden und Helga Feddersen in der Rotlicht-Kneipe, zum Gruseln ...
https://www.youtube.com/watch?v=arA60yG8kns?si=na5Lq2Tl9r040i-uSpoonman schrieb via tvforen.de am 07.09.2025, 15.14 Uhr:
Wilkie schrieb:
Es gab einiges, das mir bisher nicht bekannt war:
- 25.000 DM Schadensersatz von der Bild-Zeitung
Hallervorden war verhaftet worden, stand unter dem
Verdacht, eine Frau getötet zu haben. Das war mir
bekannt. Die Bild-Zeitung muss ihn wohl
vorverurteilt haben, ihn quasi als den Schuldigen
dargestellt haben. Dafür gab es 25.000 DM, das
war in den 60er Jahren eine Menge Geld. Er hatte
mit der Tat natürlich nichts zu tun.
Davon hatte ich vorher auch noch nie was gehört. Leider endet die Retro-Abteilung der ARD-Mediathek ja immer noch 1965, sonst wären vielleicht Ausschnitte von damals hochgeladen worden. Der Mord an Luise Nährlich geschah im Sommer 1966, und er ist bis heute nicht aufgeklärt worden.https://www.focus.de/wissen/kriminalitaet-ein-lustmord-und-ein-rufmord-an-didi-hallervorden_id_7702692.html- Der Verdacht auf Totschlag/Mord in Zusammenhang
mit der Rolle im "Millionenspiel"
Diesen Zusammenhang finde ich interessant. Ich
kann mir schon vorstellen, dass sich einige
unbedarfte Zuschauer beim Millionenspiel gesagt
haben: Was für eine fiese Type, dem traue ich
auch einen Mord an einer Frau zu. Hallervorden hat
die Rolle trotzdem gespielt, sehr gut.
Ja, "Das Millionenspiel" war vier Jahre später. Vielleicht war der Prostituiertenmord zu dieser Zeit schon in Vergessenheit geraten. Man weiß natürlich auch nicht, ob bundesweit ausführlich über die Verdächtigungen gegenüber Hallervorden berichtet worden war, oder ob sich das auf die Berliner Boulevardpresse und die SFB-"Abendschau" beschränkte. Zumindest gab es aber 1966 einen Artikel in der "Zeit", den man heute noch hinter der Paywall findet.https://www.zeit.de/1966/35/anatomie-eines-rufmordsÜbrigens war mir auch neu, dass Dieter Hallervorden mal ein Attentat auf Walter Ulbricht geplant hatte.- Der schwere Unfall bei einem Stunt (einer der
Didi-Kinofilme), bei dem Hallervorden am Steuer
eines Autos saß, das wie geplant in einen Laden
fuhr, bei dem es aber zu einem Überschlag kam.
Ohne Rettungswagen in der Nähe wäre er
möglicherweise gestorben.
Das war bei den Dreharbeiten zu "Der Schnüffler". Im Audiokommentar auf der Turbine-DVD (mit Hallervorden und Wolf Bauer) wird der Unfall erwähnt. Wenn ich mich richtig erinnere, hat Hallervorden darin erwähnt, dass er relativ schwer verletzt wurde, und dass die Sache auch anders hätte ausgehen können. Dennoch wurden die Aufnahmen (auch die Einstellung von innen mit dem eingedrückten Dach) im Film verwendet.Im https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Schn%C3%BCffler_(1983)#Trivia -Eintrag zum Film heißt es: "Hallervorden saß in der Unfallszene mit dem Taxi selbst im Wagen, da sich der eigentliche Stuntman um fünf Stunden verspätet hatte und so nicht rechtzeitig am Drehort war."- Der Grund für den Abschied von Sat.1: Er hatte
Heinz-Klaus Mertes vom Bayerischen Rundfunk den
Preis "Arsch mit zwei Ohren" verliehen. Bald
darauf wechselte dieser in leitender Funktion zu Sat1 ...
Das wusste ich auch nicht. Gestutzt habe ich, als Hallervorden sagte, Mertes sei Unterhaltungschef bei SAT.1 geworden. Laut https://de.wikipedia.org/wiki/Heinz_Klaus_Mertes war er aber Informationsdirektor. Ob damit auch die "Spott-Schau" in seine Zuständigkeit fiel, weiß ich nicht.War auch nett, seine Tochter Nathalie mal
wiederzusehen. Die DVDs "Der Untermieter" habe
ich, eine nette Serie. Die junge Nathalie spielte dort ja mit.
Ich fand auch seinen jüngsten Sohn Johannes bemerkenswert. Es ist erstaunlich, wie ähnlich die Stimmen von Vater und Sohn sind. Ganz zu Anfang der Doku spricht Johannes aus dem Off über seinen Vater, und da dachte ich zuerst, das wäre Dieter.Interessant ist auch, dass Johannes einerseits offenbar ein sehr enges, liebevolles Verhältnis zu seinem Vater hat, und dass er andererseits Probleme mit dessen Hang zum Altersstarrsinn hat.Nicht erwähnt wurde glaube ich "Abramakabra". Der
schwarze Humor in dieser Reihe - etwas
vergleichbares hat es seitdem kaum gegeben.
Der "Sketch" mit Hallervorden und Helga Feddersen
in der Rotlicht-Kneipe, zum Gruseln ...
An diesen Sketch konnte ich mich zwar nicht erinnern, aber als "Abramakabra" vor Jahren mal bei Einsfestival wiederholt wurde, war ich über den schwarzen Humor auch erstaunt und zum Teil begeistert.Warlord schrieb am 22.07.2025, 19.41 Uhr:
Lustig ist er leider schon lange nicht mehr.
Da bleibt uns nur noch Otto.Stefan_G schrieb am 24.07.2025, 17.55 Uhr:
Neeee, nicht wirklich!
Mö hte trotzdem 'ne Flasche Pomm Fritz.
Aber bitte ohne Ketchup...BigApple schrieb am 24.07.2025, 13.39 Uhr:
Seine Sketch-Phase ist schon lange vorbei. Ihn nur auf diese Albernheiten zu reduzieren, wird ihm nicht gerecht.
Stefan_G schrieb am 23.07.2025, 18.57 Uhr:
Palim Palim.
Ich hätte gern eine Flasche Pomm Fritz...User 1797601 schrieb am 22.07.2025, 19.35 Uhr:
Würde mich freuen, wenn anlässlich seines 90. Geburtstages die Didi-Filme aus den 80ern wiederholt werden würden. Die liefen schon ewig nicht mehr im TV!
TobiasS0810 schrieb am 22.07.2025, 21.26 Uhr:
Diese Bitte unterstütze ich aus vollem Herzen
Old School schrieb am 22.07.2025, 17.42 Uhr:
Ham´se Flasche mit?
Verdissimo schrieb am 22.07.2025, 16.53 Uhr:
Nein, danke. Er kann ja mit seinem neuen Buddy Diether Dehm feiern.
Horatio schrieb am 22.07.2025, 16.44 Uhr:
++ der letzte große Narr der Republik", der zugleich "einer der streitbarsten, unbequemsten und widersprüchlichsten Künstler Deutschlands" ist ++
.
.Ich dachte, die reden von Helge Schneider. :P
.
Oder unserem derzeitigen Bundeskasper. 🥳
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