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KiKA-Skandal: Ex-Chef erhebt Anschuldigungen gegen Intendantin
(11.04.2013, 15.17 Uhr)

Einen Monat nach seiner fristlosen Kündigung hat sich der ehemalige KiKA-Programmgeschäftsführer Steffen Kottkamp zu Wort gemeldet. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung erhebt Kottkamp Anschuldigungen gegen die MDR-Intendantin Karola Wille. Zugleich empfiehlt er, dem Sender die Federführung beim öffentlich-rechtlichen Kinderkanal zu entziehen.
Im Zuge des KiKA-Skandals hatte die Staatsanwaltschaft Erfurt Ermittlungen gegen Kottkamp aufgenommen. Das Verfahren soll im Zusammenhang mit der Aufklärung der früheren Vorgänge um den mittlerweile zu einer mehrjährigen Haftstrafe wegen Untreue und Bestechlichkeit verurteilten ehemaligen Herstellungsleiters des Kinderkanals, Marco Kirchhof, stehen. Mitte Februar wurde dem MDR die beantragte Akteneinsicht gewährt. Nach "auf dieser Grundlage angestellten eigenen Ermittlungen" sei Kottkamp in "monatliche Bargeld-Flüsse in den Jahren 2009 und 2010" verstrickt, die aus fingierten Rechnungen stammen sollen, teilte der Sender mit. Daraufhin wurde Kottkamp am 14. März vom MDR entlassen.
Kottkamp bestreitet, von illegalen Geldtransfers gewusst zu haben. Über den konkreten Hintergrund seiner Entlassung sei er bis heute nicht aufgeklärt worden, im Kündigungsschreiben stehe lediglich die Formulierung "Aus wichtigem Grund". Der Ex-Chef fühlt sich als Bauernopfer: "Wenn ich mich frage, wer den MDR-Ermittler bezahlt, dann bedeutet das doch: Da macht sich der Bock zum Gärtner. Für mich stellt es sich so dar, dass die Verantwortlichen beim MDR von eigenem Fehlverhalten ablenken wollen", so Kottkampf im SZ-Interview.
Ein erster interner Untersuchungsbericht von 2011 habe "dem MDR-Kontrollwesen ein desaströses Zeugnis" ausgestellt. Sein eigener Name sei in dem Bericht gar nicht erwähnt, im Gegensatz dazu aber "kommen sämtliche Abläufe des Vertragswesens vor, das von der damaligen juristischen Direktorin und heutigen Intendantin Karola Wille verantwortet wurde". Kottkamp wirft Wille außerdem unter anderem auch vor, erheblichen Druck auf ihn ausgeübt zu haben, um die MDR-Produktion
Den Vorwurf, Kirchhof nicht ausreichend kontrolliert zu haben, weist Kottkamp zurück. Er sei vor allem für die Programminhalte zuständig gewesen: "Das operative Finanzwesen - Kalkulationen, Verträge, Buchhaltung und Bilanzen - wurden über die Herstellungsleitung abgewickelt und hätten von den Kontrollinstanzen des MDR überwacht werden müssen. Mir wurde gesagt, Marco Kirchhof sei der beste Mann dafür und habe den KiKA aufgebaut." Kirchhof sei mit umfangreichen Sonderkompetenzen ausgestattet worden und quasi unantastbar gewesen: "Mir hat man wiederholt mitgeteilt, ich solle Kirchhof in Ruhe lassen. Er sei das beste Pferd im Stall."
Effektivere Kontrollstrukturen sind für Kottkamp nicht in Sicht: "Meine schockierende Erfahrung ist: Der MDR ist eher bereit, einen extern Dazugekommenen zu kriminalisieren, als etwas an den eigenen Strukturen zu ändern." Die Lage könne sich nur bessern, "wenn der Kinderkanal aus der Federführung des MDR genommen wird."
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Leserkommentare
ilm-kries schrieb am 13.04.2013, 08.58 Uhr:
Das ist in erster Linie richtig aber der Kinderkanal ist ein Gemeinschaftsprogramm der ARD und ZDF und nicht des MDRß´s wenn man davon sieht das der MDR auch ein Sender von der ARD ist. Aber ich wäre auch dafür wenn die Federführung des MDR entzogen wird vielleicht besserst sich dadurch dann wirklich was und wie es aus sieht hält der ehemalige Geschäftsführer sehr viel von Marco Kirch.. auch wenn der einige Dinge falsch gemacht hat. Und ich meine eine Sucht kann man auch in den Griff bekommen und wenn er wieder aus dem Gefängnis kommen sollte nach seiner Haftstrafe kann man ja eineTheapie in Angriff nehmen oder auch während seiner Haftstrafe und wenn dies alles mit Erfolg passiert ist könnte man ja ihm noch mal eine Chance geben zu mindestens würde ich es so machen.
jumin schrieb via tvforen.de am 11.04.2013, 16.51 Uhr:
Warum ist gerade der MDR "federführend" beim KiKa?
DerKelte schrieb via tvforen.de am 11.04.2013, 18.51 Uhr:
Weil der KiKa in Erfurt auf MDR-Gebiet angesiedelt ist.
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