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Kritik an ARD-Ausblendung aus Holocaust-Gedenkfeier

von Michael Brandes in Vermischtes
(28.01.2009, 00.00 Uhr)
Politiker sieht Vorgehensweise als "Akt der Respektlosigkeit"
ARD

Nachdem sich kürzlich eine Politikerin über den "Sittenverfall" bei  "Wetten, dass..?" öffentlich beklagt hat (wunschliste.de berichtete), gerät jetzt erneut eine Übertragung des öffentlich-rechtlichen Fernsehens ins Visier der Politik.

Der kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen, bezeichnet den Ausstieg der ARD aus der Live-Übertragung der nationalen Gedenkstunde des Deutschen Bundestages für die Opfer des Nationalsozialismus als einen "Akt der Respektlosigkeit gegenüber den Opfern des Nationalsozialismus und ihren Hinterbliebenen".

Die ARD hatte sich pünktlich um 12.00 Uhr aus der Gedenkrede des Bundespräsidenten Horst Köhler ausgeblendet, "um stattdessen Börsennachrichten zu senden", wie Börnsen es formuliert. Gesendet wurde, um es exakter zu benennen, die Nachrichtensendung "heute mittag", die zeitgleich auch im ZDF ausgestrahlt wurde. Auf diese Weise war das Ende der Köhler-Rede nur bei Phoenix live zu sehen.

Tausende von Bürgern sei der Gedenktag ein persönliches Anliegen, so Börnsen: "Sie alle wurden durch dieses Verfahren vor den Kopf gestoßen", zudem sei die Ausblendung gleichzusetzen mit einer "Brüskierung unseres Staatsoberhauptes". Die Weitersendung im Spartenkanal Phoenix ersetze nicht "die moralische Verpflichtung der ARD, sich dieser Thematik an einem solchen besonderen Tag anzunehmen. Bei Fußballspielen oder dem  Musikantenstadl würden sich die Senderverantwortlichen ein solches Vorgehen zweimal überlegen."


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Leserkommentare

  • grizzly1965 schrieb via tvforen.de am 01.02.2009, 13.51 Uhr:
    So etwas nenne ich einen 'Sturm im Wasserglas' und bin schon etwas überrascht, was das hier ausgelöst hat.
    Ein 'kleiner' Politiker will sich profilieren und kritisiert die ARD und das ZDF, um seine 'Position' als kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zu rechtfertigen.
    Die Gedenkfeier wurde auf zwei Kanälen ausgestrahlt. Reicht denn einer nicht? Wo bitte schön war das Problem?
    Und wie schon immer gibt es da Knöpfe zum Ein- und Umschalten. Jeder der wollte, konnte die Gedenkfeier bis zum Ende sehen. Und soweit ich mich entsinne, war das gerade der Grund, weshalb Phoenix überhaupt entstanden ist - aber das kann man ja als kultur- und medienpolitische Sprecher nicht wissen.

    Anmerkung zu der hier geführten Diskussion, die wenig mit dem Auslöser zu tun hatte:
    Ich verdamme die Raketen der Hamas, wie ich auch die Siedlungspolitik und den Gaza-Krieg der Regierung Israels verdamme.
    Und das Wegbleiben des Zentralrates bei der Gedenkfeier und die Begründung dafür war einfach nur albern und provozierend (weshalb fällt mir dabei gerade Reich-Raniki ein?).
  • bimmerfan schrieb via tvforen.de am 31.01.2009, 14.48 Uhr:
    @ beiderbecke
    Meine Vermutung : Den Kollegen im ARD-Sternpunkt lag zur Übertragung keine Freigabe für eine Überziehung vor und deshalb ging es um 12:00 Uhr nach Plan mit "heute mittag" weiter.
    Die LvDs in den zentralen Sendeabwicklungen brauchen für Programmänderungen oder Überziehungen in der Regel die Freigabe einer übergeordneten Instanz (Programmbereichsleiter, Programmdirektion etc). Wer ohne Erlaubnis eigenmächtig handelt, riskiert seinen Job, auch wenn sein Handeln noch so nachvollziehbar ist, wie in diesem Fall.
    Es wäre zumindest nicht das erste Mal, dass aus o.g. Grund eine Übertragung mittendrin abgebrochen wurde.
    Beste Grüße
    bimmerfan
  • beiderbecke schrieb via tvforen.de am 31.01.2009, 15.15 Uhr:
    bimmerfan schrieb:
    ...
    Es wäre zumindest nicht das erste Mal, dass aus
    o.g. Grund eine Übertragung mittendrin
    abgebrochen wurde.
    Ist sicher so. Ich muß wohl endlich auch diesbezüglich umdenken. Ich bin damit aufgewachsen, dass Live-Sendungen, wie wichtig oder unwichtig auch immer, fast selbstverständlich fortgesetzt und zu einem einigermaßen vernünftigen Ende gebracht wurden. Aber da "mussten" die ÖR auch noch nicht die Quote berücksichtigen.
  • beiderbecke schrieb via tvforen.de am 29.01.2009, 19.22 Uhr:
    BTT:
    Ich denke, "Das Erste" (korrekt?) wollte aus der Übertragung unbedingt raus, weil man Angst hatte, dass die Zuschauer, die Punkt 12:00 Uhr "heute mittag" erwarten, dies bei der Konkurrenz (ZDF) sehen würden und dann dort bleiben könnten.
    Wenn das so war, finde ich das etwas schäbig, aber wundern würde es mich nicht.
  • BUG. schrieb via tvforen.de am 29.01.2009, 10.04 Uhr:
    Hier hat man die Prioritäten offenbar - ich habe die Übertragung nicht gesehen - an der falschen Stelle gesetzt. Ein solches Vorgehen zeugt von schlechtem Stil, ebenso wie einige Beiträge hier.
  • Neophyte schrieb via tvforen.de am 28.01.2009, 23.50 Uhr:
    Ich find es eine Unverschämtheit das der Zentralrat der Juden es nicht für nötig hielt daran teiltzuhaben. Man meint das das deutsche Volk zu antisemitisch geworden ist.
    Für mich ist damit das Fass endgültig übergelaufen... Was erlaubt man sich??? Schießen wir Raketen auf den Gaza Streifen??? Nein, wir nicht... Aber wir dürfen keine Kritik üben wenn Israel das tut! Nach fast 70 Jahren hab ich die Nase voll den Sündenbock für die Juden zu spielen.
    Sie bekommen Manmale, Gedenkfeiern und Zeremonien... Und habens nicht mal nötig daran teilzunehmen. Und warum??? Weil die bösen Deutschen es doch nie wieder gut machen können...
    Wer selber einen Krieg führt sollte den Finger nicht auf andere richten....
  • Morlar schrieb via tvforen.de am 29.01.2009, 00.21 Uhr:
    War nur eine Frage der Zeit, wann das rechte Gesocks bei so einem Thema auftaucht...

    Übrigens, der Zentralrat der Juden führt keinen Krieg in Gaza, aber Hauptsache man kann seine Fascho-Kotze wieder rausreihern, was?
  • Neophyte schrieb via tvforen.de am 29.01.2009, 00.29 Uhr:
    Und genau dieser Kommentar ist das beste Beispiel...

    Wären es die USA die GAZA angreifen würde diese Wortwahl nicht fallen.

    Ich bin ganz sicher kein rechtes Gesocks aber ich weiß was Gerechtigkeit ist. Ich weiß auch das die Holocaust Gedenkfeiern sinnvoll sind. Aber nicht dafür das wir dafür hinterher kritisiert werden.
  • satan-klaus schrieb via tvforen.de am 29.01.2009, 08.03 Uhr:
    Ich muß dir recht geben, - OHNE rechte Hintergedanken -
    Man richtet eine Gedenkfeier für ein wichtiges Ereignis aus, und nur weil der Rat nicht persönlich begrüßt wird, spielt man beleidigte Leberwurst und nimmt nicht teil. Muß ich das als Respektlosigkeit gegenüber den Nicht-Juden werten (anderstherum würde es so ausgelegt werden) .
  • amsp20000 schrieb via tvforen.de am 29.01.2009, 09.10 Uhr:
    Die Veranstaltung ging noch 2 Minuten weiter und wurde komplett auf Phoenix übertragen.

    Neophyte schrieb:
    Ich find es eine Unverschämtheit das der
    Zentralrat der Juden es nicht für nötig hielt
    daran teiltzuhaben. Man meint das das deutsche
    Volk zu antisemitisch geworden ist.

    Da hat sich tatsächlich eine merkwürdige Allianz aus Rechten, Linken und Muslimen gebildet. Da schweigt man allerdings lieber.
    Für mich ist damit das Fass endgültig
    übergelaufen... Was erlaubt man sich??? Schießen
    wir Raketen auf den Gaza Streifen???

    Die Hamas beschießt Israel natürlich nicht. Das sind die Gute.
  • SCVe-andy schrieb via tvforen.de am 29.01.2009, 18.37 Uhr:
    Ich gebe Dir vollkommen recht und ich bin weiß Gott nicht rechts eingestellt. Ich weiß auch nicht, warum man das um die Ohren bekommt, wenn man den Zentralrat der Juden kritisiert.
    Wir Deutschen können es seit dem Krieg keinem recht machen. Uns wird ganz oft immer wieder unter die Nase gerieben, was damals passiert ist. Ja, ich finde das auch schlimm und ich finde das Gedenken daran vollkommen richtig. Auch ich war vor zwei Wochen in Berlin beim Denkmal für die verstorbenen Juden und war sehr betroffen und geschichtlich interessiert.
    Aber müssen wir (oder jetzt das ÖR) uns immer wieder vorwerfen lassen, dass wir damals die Täter waren? Mittlerweile sind da ganze Generationen zwischen.
    Der Zentralrat der Juden weiß immer zu jedem Mist etwas zu erzählen und hebt total oft den moralischen Zeigefinger. Das finde ich schon teilweise eklig... Wenn es irgendwo eine Diskussion gibt, dann hört man von denen: "aber ihr wisst ja, vor 70 Jahre...." und schwupps ist die Diskussion beendet, weil wir dann nichts mehr sagen (dürfen)!
    Der Zentralrat der Juden hat eine Einladung in die Kuppel des Reichstages zum Holocaust-Gedenken abgesagt, weil nicht jedes Mitglied mit Namen vorgestellt wird....
    Das finde ich genauso blamabel wie das Abschalten der öffentlich-rechtlichen Sender.
  • Morlar schrieb via tvforen.de am 29.01.2009, 19.28 Uhr:
    SCVe-andy schrieb:
    Ich gebe Dir vollkommen recht und ich bin weiß
    Gott nicht rechts eingestellt. Ich weiß auch
    nicht, warum man das um die Ohren bekommt, wenn
    man den Zentralrat der Juden kritisiert.

    Der Zentralrat der Juden wurde hier nicht bloß kritisiert. Gegen sachliche Kritik ist nichts zu sagen, aber wenn ich hier (aber nicht nur hier, den Rotz kann man quer durchs Netz lesen) wieder vernehmen muss, dass der ZDJ gefälligst still zu sein hat, schließlich bringen die Juden Palästinenser um, kommt mir mal wieder die Galle hoch.
    Nochmal, weder der ZDJ noch die anderen Juden in Deutschland sind verantwortlich für Israels Regierung. Und überhaupt: was hat der Holocaust vor 70 Jahren mit dem Gaza-Konflikt zu tun?
    Wir Deutschen
    Übrigens, dreimal darfst Du raten, welche Nationalität die in Deutschland lebenden Juden haben.
    können es seit dem Krieg keinem
    recht machen. Uns wird ganz oft immer wieder unter
    die Nase gerieben, was damals passiert ist. Ja,
    ich finde das auch schlimm und ich finde das
    Gedenken daran vollkommen richtig. Auch ich war
    vor zwei Wochen in Berlin beim Denkmal für die
    verstorbenen Juden und war sehr betroffen und
    geschichtlich interessiert.
    Aber müssen wir (oder jetzt das ÖR) uns immer
    wieder vorwerfen lassen, dass wir damals die
    Täter waren? Mittlerweile sind da ganze
    Generationen zwischen.

    Wo und wann hast Du solche Vorwürfe vernommen? Übrigens auch so ein quer durchs Netz zu lesender Rotz.
    Der Zentralrat der Juden weiß immer zu jedem Mist
    etwas zu erzählen und hebt total oft den
    moralischen Zeigefinger. Das finde ich schon
    teilweise eklig... Wenn es irgendwo eine
    Diskussion gibt, dann hört man von denen: "aber
    ihr wisst ja, vor 70 Jahre...." und schwupps ist
    die Diskussion beendet, weil wir dann nichts mehr
    sagen (dürfen)!

    Siehe vorheriger Satz.

    Der Zentralrat der Juden hat eine Einladung in die
    Kuppel des Reichstages zum Holocaust-Gedenken
    abgesagt, weil nicht jedes Mitglied mit Namen
    vorgestellt wird....
    Das finde ich genauso blamabel wie das Abschalten
    der öffentlich-rechtlichen Sender.

    So, da bin ich sogar mit Dir einer Meinung. Gestern las ich auf spiegel-online einen offenen Brief von Henryk M. Broder an den Generalsekretär des ZDJ:
    http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,603878,00.html
  • Rosalia schrieb via tvforen.de am 30.01.2009, 03.21 Uhr:
    Analogien sind ja immer vereinfachend, aber trotzdem:
    Wenn ich deine Eltern, Grosseltern, und sonstige Verwandtschaft umbringe, und meine Kinder dann - aus echter Reue - eine Gedenkfeier ausrichten, und du dich trotzdem entscheidest, nicht zu kommen........dann ist das dein gutes Recht.
    Rosalia
  • Knurpsel schrieb via tvforen.de am 30.01.2009, 18.39 Uhr:
    Rosalia schrieb:
    Analogien sind ja immer vereinfachend, aber
    trotzdem:
    Wenn ich deine Eltern, Grosseltern, und sonstige
    Verwandtschaft umbringe, und meine Kinder dann -
    aus echter Reue - eine Gedenkfeier ausrichten, und
    du dich trotzdem entscheidest, nicht zu
    kommen........dann ist das dein gutes Recht.
    Rosalia
    Dann hätten die Leute vom ZdJ aber noch nie zu irgendeiner Gedenkfeier kommen dürfen.
    Das Wort Reue finde ich in diesem Fall falsch. Reue hat etwas mit persönlicher Schuld zu tun. Mitgefühl wäre passender.
  • amsp20000 schrieb via tvforen.de am 31.01.2009, 00.59 Uhr:
    Antisemitismus wird unter den Deckmantel des Gaza-Konflikts wieder hoffähig, eine merkwürdige Mischung aus Rechten, Linken und Muslimen. Duisburg hat deutlich gezeigt das Deutschland nicht willens ist das zu unterbinden.
  • Leo schrieb via tvforen.de am 31.01.2009, 02.26 Uhr:
    amsp20000 schrieb:
    Antisemitismus wird unter den Deckmantel des
    Gaza-Konflikts wieder hoffähig, eine merkwürdige
    Mischung aus Rechten, Linken und Muslimen.
    Duisburg hat deutlich gezeigt das Deutschland
    nicht willens ist das zu unterbinden.
    Wer ist denn "Deutschland"? Diese platten Verallgemeinerungen sind genau das Problem: die Juden, die Moslems, die Deutschen ... Menschen existieren nicht in Kategorien. Wer versucht, sie dennoch danach abzustempeln, treibt den Keil nur tiefer.
    Gaza ist kein Deckmantel, Gaza ist ein sehr reelles Problem, über das ehrlich und deutlich gesprochen werden muss. Nur sind generelle Schuldzuweisungen keine Lösung, sie schüren nur Konflikte. Ebenso wie ich nicht für die Judenverfolgung im Dritten Reich verantwortlich bin, sind deutsche Juden nicht für die Handlungsweise des Staates Israel und deutsche Moslems nicht für die Übergriffe der Hamas verantwortlich. Und erst, wenn das mal langsam in die Köpfe reingeht, kann ein Dialog zwischen den gemäßigten Kräften auf allen Seiten beginnen und möglicherweise irgendwann zu einem tatsächlichen Fortschritt führen.
  • Anonymer Teilnehmer schrieb via tvforen.de am 31.01.2009, 11.06 Uhr:
    Hallo,
    ich bin ebenfalls wie mein Vorschreiber weiss gott nicht rechts eingestellt, den schon alleine die Vorstellung das jemand etwas besonderes ist nur weil er aus einer anderen Region kommt, nicht einer bestimmten Religion anhört oder weiß ich sonst für Merkmale besitzt, geht schon alleine beim Denkansatz über meinen Verstand heraus.
    Aber Du Morlar hast gesagt das gegen Sachliche Kritik nichts einzuwenden ist, und darum möchte ich mal gerne hier versuchen meinen standpunkt gegenüber dem Zentralrat der Juden zu verteten. Zunächst einmal möchte ich aber darauf hinweisen das ich weder die Juden in Deutschland, Israel oder sonst wo auf der Welt krisieren möchte noch näher auf den Konflikt im Gaza-Streifen eingehen möchte...Den der Konflikt im Gazastreifen ist ein politischer, an dem weder ich noch Du, noch jemand aus dem Deutschen oder Israelischen Volk etwas ändern können sondern nur die Staatschefs.
    Aber worüber sich der Zentralrat der Juden beschwert entzieht sich ehrlichgesagt meinem Verständnis, wenn ich die Diskussion mit verfolgt habe war neben der Tatsache das zufrüh ausgeblendet wurde auch der Kritikpunkt das überlebende des Holocaust nicht namentlich begrüßt wurden.
    Aber auch wenn die jüdische Gemeinschaft in Europa die meisten Holocaust Opfer zu beklagen hat so sollte nicht vergessen werden das während der NS Diktatur auch Homosexuelle, Behinderte, Menschen mit der "falschen" Politischen Einstellung, Zeugen Jehovas, Sintis und Romas, polnische und russische Zwangsarbeiter und noch einige Menschen mehr die diesem völlig wahnsinnigen Idealbild entsprechend zu tausenden oder sogar Millionen ermordet wurden.
    Was mich nun zu der Frage bringt, warum fordert der Zentralrat der Juden nun eine Sonderrolle ein, und Gedenkt nicht in der Gemeinschaft der überlebenden einfach allen Menschen die diesem Regime zum Opfer gefallen sind? Den wenn bei so einer Gedenkfeier in meinen Augen eins klar werden muss dann die Tatsache das so etwas nie wieder passieren darf.
    Ich wäre über eine konstruttive Antwort auf jeden Fall sehr dankbar, da sich dieser Punkt wirklich meinem Verständnis entzieht denn wenn man nun anfängt die Opfer gegen zu rechnen sind wir nicht mehr weit davon entfernt die Toten nicht als Einzelschicksale sondern als nackte Zahlen zu sehen und das hat in meinen augen kein Toter verdient.
    viele Grüsse
    Dan
  • Leo schrieb via tvforen.de am 31.01.2009, 12.58 Uhr:
    Diese Diskussion um die Einbeziehung oder Nichteinbeziehung nichtjüdischer Opfer gab es auch schon beim Holocaust-Denkmal in Berlin. Da fand ich die Meinungsäußerungen einiger ZdJ-Mitglieder ebenfalls sehr unglücklich.
    Du darfst aber eins nicht vergessen: Der Zentralrat der Juden ist nicht zuletzt eine politische Institution, in der einzelne Personen und bestimmte Gruppierungen um Stimmen, Macht und Einfluss kämpfen. Aus diesem Grunde darf man auch die Statements des Rates nicht unbedingt mit der generellen Meinung der Juden in Deutschland gleichsetzen (ich weiß, das hast Du auch nicht getan), sondern sollte sie als das sehen, was sie sind: Politikerauftritte.
    Ich habe eine jüdische Familie in meinem Bekanntenkreis, und die sind in der Regel die ersten, die manche Äußerungen des ZdJ sehr deutlich kritisieren.
    Ich will hier keinesfalls Stimmung gegen den Zentralrat der Juden machen, viele seiner Beschwerden sind berechtigt, nur sollten gelegentlich die Auftritte seiner Mitglieder auch nicht überbewertet werden. Eine gewisse "Grundbeleidigtheit" scheint seit vielen Jahren zu den Auswahlkriterien dieser Mitglieder zu gehören. Ein bisschen mehr Toleranz wäre auf allen Seiten wünschenswert, eben auch beim Zentralrat der Juden in Deutschland.
  • Rosalia schrieb via tvforen.de am 31.01.2009, 16.33 Uhr:
    Danke fuer deine sachliche Kritik! So gesehen kann ich dir nur zustimmen.
    Interessant ist an dieser Stelle vielleicht auch, dass z.B. die Edelweisspiraten erst vor einigen Jahren offiziell als "Wiederstandskaempfer" anerkannt wurden. Eine Gruppe voellig ohne Lobby, deren Mitglieder nicht als "Verfolgte des Naziregimes" im Nachkriegsdeutschland angesehen wurden, weil sie bestimmten Kriterien nicht genuegten.... Ich glaube, dass ihr Status erst 2005 offiziell geaendert wurde.
    Rosalia
  • Knurpsel schrieb via tvforen.de am 31.01.2009, 17.15 Uhr:
    Rosalia schrieb:
    Eine Gruppe voellig ohne Lobby,
    deren Mitglieder nicht als "Verfolgte des
    Naziregimes" im Nachkriegsdeutschland angesehen
    wurden, weil sie bestimmten Kriterien nicht
    genuegten....
    Das klingt nach einer Zweiklassengesellschaft bei den Verfolgten. Totaler Blödsinn sowas.
  • Neophyte schrieb via tvforen.de am 01.02.2009, 02.19 Uhr:
    mercutio schrieb:
    Hallo,
    ich bin ebenfalls wie mein Vorschreiber weiss gott
    nicht rechts eingestellt, den schon alleine die
    Vorstellung das jemand etwas besonderes ist nur
    weil er aus einer anderen Region kommt, nicht
    einer bestimmten Religion anhört oder weiß ich
    sonst für Merkmale besitzt, geht schon alleine
    beim Denkansatz über meinen Verstand heraus.
    Aber Du Morlar hast gesagt das gegen Sachliche
    Kritik nichts einzuwenden ist, und darum möchte
    ich mal gerne hier versuchen meinen standpunkt
    gegenüber dem Zentralrat der Juden zu verteten.
    Zunächst einmal möchte ich aber darauf hinweisen
    das ich weder die Juden in Deutschland, Israel
    oder sonst wo auf der Welt krisieren möchte noch
    näher auf den Konflikt im Gaza-Streifen eingehen
    möchte...Den der Konflikt im Gazastreifen ist ein
    politischer, an dem weder ich noch Du, noch jemand
    aus dem Deutschen oder Israelischen Volk etwas
    ändern können sondern nur die Staatschefs.
    Aber worüber sich der Zentralrat der Juden
    beschwert entzieht sich ehrlichgesagt meinem
    Verständnis, wenn ich die Diskussion mit verfolgt
    habe war neben der Tatsache das zufrüh
    ausgeblendet wurde auch der Kritikpunkt das
    überlebende des Holocaust nicht namentlich
    begrüßt wurden.
    Aber auch wenn die jüdische Gemeinschaft in
    Europa die meisten Holocaust Opfer zu beklagen hat
    so sollte nicht vergessen werden das während der
    NS Diktatur auch Homosexuelle, Behinderte,
    Menschen mit der "falschen" Politischen
    Einstellung, Zeugen Jehovas, Sintis und Romas,
    polnische und russische Zwangsarbeiter und noch
    einige Menschen mehr die diesem völlig
    wahnsinnigen Idealbild entsprechend zu tausenden
    oder sogar Millionen ermordet wurden.
    Was mich nun zu der Frage bringt, warum fordert
    der Zentralrat der Juden nun eine Sonderrolle ein,
    und Gedenkt nicht in der Gemeinschaft der
    überlebenden einfach allen Menschen die diesem
    Regime zum Opfer gefallen sind? Den wenn bei so
    einer Gedenkfeier in meinen Augen eins klar werden
    muss dann die Tatsache das so etwas nie wieder
    passieren darf.
    Ich wäre über eine konstruttive Antwort auf
    jeden Fall sehr dankbar, da sich dieser Punkt
    wirklich meinem Verständnis entzieht denn wenn
    man nun anfängt die Opfer gegen zu rechnen sind
    wir nicht mehr weit davon entfernt die Toten nicht
    als Einzelschicksale sondern als nackte Zahlen zu
    sehen und das hat in meinen augen kein Toter
    verdient.
    viele Grüsse
    > Dan
  • dvogel schrieb via tvforen.de am 01.02.2009, 14.52 Uhr:
    Hi Leo,
    ich füge hier mal meinen Kommentar ein, der ist allerdings nicht als direkte Antgwort auf Dein Postng gedacht, es sind eher Gedanken zu verschiedenen Äußerungen vorher und nachher.
    Also, ich gebe Leo Recht, der ZdJ ist eine politische Institution und ich finde, er ist in seiner Wortwahl oftmals nicht zimperlich und vergreift sich auch hin und wieder im Ton.
    Andererseits gibt es in Israel ein anderes Bewußtsein. Während wir hier mit Zahlen von Opfern jonglieren und das Leid, das sich da hinter verbirgt, uns gar nicht vorstellen können und es uns auch gar nicht bewußt ist, so hat ziemlich jede Familie in Israel Opfer des dritten Reichs zu beklagen. Und ich denke, dass die Tradition und die Familie in Israel einen höheren Stellenwert hat als hier, möglicherweise weil es keinen Staat gab, indem sie eine Identität zu einem Land und zur Geschichte entwickeln konnten, ihre Geschichte ist mehr eine Art Familiengeschichte. Also hinken hier schon mal Vergleiche, wenn von unserer Mentalität auf deren schließt.
    Irgendwann muß doch mal gut sein... Dieser Satz ist aus unserer heutigen Sicht vielleicht verständlich, er ist aber auch sehr gefährlich. Das Wissen um die Ereignisse des dritten Reichs unter den Deutschen ist erschreckend schlecht. Und was einfach nicht verstanden wird, ist der Umstand, dass nicht "einfach" ein paar Millionen Menschen im Krieg aufgrund einer rassistischen Vorstellung getötet wurden, sondern dass dieser Mord industriell mit unglaublicher Effizienz und Perfektion durchgeführt wurde. Und ein ganzes Volk hat weggeschaut, viele haben es gebilligt und die meisten wollten nichts wissen.
    Und wenn ich mir moderne Konflikte anschauen und sehe die Begründungen für den Hass und die Aggressionen (Bsp. Jugoslawien), der teilweise auf jahrhunderte alte Ereignisse zurückgeht, dann ist es um so wichtiger, sich der Historie bewußt zu sein, damit man informiert ist und ähnliches sich nicht noch einmal wiederholen kann.
    Der Palästinenserkonflikt ist gänzlich anders, aber nichtsdestotrotz sehr schlimm. Jede jüdische und palästinensische Familie hat seit 1945 Krieg erlebt. Kein Mensch kann behaupten, die Aggressionen gingen von der einen oder anderen Seite aus, beide Seiten haben sich und machen sich schlimmer Verbrechen schuldig. Dieser Krieg ist auch nicht militärisch zu entscheiden, man sieht ja seit Jahrzehnten was einer der best ausgerüsteten und ausgebildeten Armee der Welt auszurichten vermag. Ich kann mir nicht vorstellen, wie der Hass, der sich in dieser Zeit aufgebaut hat, je überwunden werden kann. Ich sehe leider keinen Frieden für die Region.
  • Knurpsel schrieb via tvforen.de am 28.01.2009, 22.06 Uhr:
    Erst "Wetten, das...?" und jetzt das. Verliert das öffentlich rechtliche Fernsehen vielleicht so langsam seine Unfehlbarkeit?
  • tearfulprince schrieb via tvforen.de am 28.01.2009, 22.13 Uhr:
    also, ich weiss nicht, wie du darauf kommst, dass die ÖR unfehlbar sein könnten. fakt ist nur, dass es gut ist, dass es sie gibt, denn ich mags mir nicht vorstellen, wenn es sie nicht gäbe. klar, es gibt auch da schwachstellen, aber das programm ist, was dokus etc angeht immernoch auf einem hohen niveau. deshalb würde ich sie nicht schlechter reden, als sie ab und zu mal sind...
  • Knurpsel schrieb via tvforen.de am 28.01.2009, 22.23 Uhr:
    Ich meinte damit daß sich sonst immer die öffentlich-rechtlichen Sender selbstherrlich über schlechtes Verhalten bei den Privatsendern beschweren. Deshalb freut es mich daß sie auch mal ein bißchen was auf den Deckel bekommen.
    Ich meine das beide Senderformen gut sind die öffentlich-rechtlichen mehr für die Information und die privaten mehr für die Unterhaltung.
  • DerKelte schrieb via tvforen.de am 28.01.2009, 21.56 Uhr:
    -