"Lando": Wird "Star Wars"-Abenteuer fürs Kino produziert?

Nach langer Stille hatte das bei Lucasfilm angekündigte  "Solo: A Star Wars Story"-Spin-Off um die Abenteuer eines jüngeren Lando Calrissian kürzlich wieder Fahrt aufgenommen: Es war bekannt geworden, dass Lando-Darsteller Donald Glover und sein Bruder Stephen Glover sich um die Ausarbeitung kümmern sollten (TV Wunschliste berichtete). Trotz Autorenstreiks ist nun eine weitere damit einhergehende Änderung durchgesickert: "Lando" soll nun ein Film fürs Kino werden statt einer Serie für Disney+.

Das hat Stephen Glover laut Deadline im Zuge eines Podcastinterviews bei Pablo Torre Finds Out enthüllt. Aufgrund des aktuellen Autorenstreiks ruhen die Entwicklungsarbeiten allerdings.

Seit dem Wechsel des "Star Wars"-Franchises aus der Verantwortung seines Schöpfers George Lucas unter das Dach der The Walt Disney Company strauchelt das Franchise. Die seitdem produzierten drei großen Filme der Skywalker-Saga (die Sequels) fanden weniger und weniger Anklang bei den Zuschauern. Daneben waren Disney und Lucasfilm unter der Führung der ehemaligen George-Lucas-Vertrauten Kathleen Kennedy unter anderem zunächst eine Reihe von alleinstehenden Kinofilmen angegangen, die sich in Sachen Kinostarts mit den Ausgaben der Skywalker-Saga abwechseln sollten.

Bereits der Auftaktfilm  "Rogue One: A Star Wars Story" kam erst nach umfangreichen Nachdrehs in die Kinos. Beim Nachfolger um die jungen Jahre von Han Solo, "Solo: A Star Wars Story", wurden schließlich zwischenzeitlich die Regisseure Phil Lord und Chris Miller ( "The Lego Movie") über kreative Differenzen entlassen - Ron Howard führte die Dreharbeiten zu Ende. Die Kosten explodierten über diesen Personalwechsel, der Erfolg an den Kinokassen blieb aus. Das war das vorläufige Ende der Filmreihe - für die auch Geschichten um Obi-Wan Kenobi und Boba Fett angedacht waren.

Diese Geschichten wurden dann schließlich von Disney und Lucasfilm als (Mini-)Serien für Disney+ umgesetzt. In der Form war auch ein weiterer Auftritt von Donald Glover als charmanter Gauner Lando Calrissian geplant. Allerdings trug die Entwicklungsarbeit des ursprünglichen Autoren Justin Simien ( "Dear White People") keine Früchte.

So war bekannt geworden, dass die Aufgabe, ein Drehbuch für "Lando" zu schreiben, nun an Donald und Stephen Glover übergeben wurde, die erfolgreich schon bei  "Atlanta" zusammengearbeitet hatten.

Generell sieht sich Lucasfilm aktuell einigen neuen Herausforderungen gegenüber. Seit dem Verkauf an The Walt Disney Company im Jahr 2012 suchte man den großen Erfolg vergeblich. Zwar reichte das anfängliche Zuschauerinteresse, um mit den Sequel-Filmen der Skywalker-Saga an den Kinokassen erfolgreich zu sein, aber im Gegensatz zur anderen großen Disney-Tochter Marvel hinkte man deutlich hinterher. Der Streaming-Boom ermöglichte Großprojekte für Disney+, von denen  "The Mandalorian" mit der ersten Staffel sehr erfolgreich war. Mittlerweile wird im Streaming-Bereich wieder realistischer gerechnet, die Zeiten lockerer Geldbeutel sind eindeutig vorbei. Nun müsste man auch wieder an der Kinokasse punkten. Zuletzt gab es aber immer wieder die Abfolge von vollmundigen Ankündigungen, späteren Absägen, gefolgt von erneuten vollmundigen Ankündigungen.

Daneben hat "Star Wars" zwar weiterhin eine große Fanbasis, aber andere Serienuniversen und Contentplattformen schlafen nicht und liefern immer wieder auch mitreißende Unterhaltung - kaum jemand wartet noch sehnsüchtig auf neue "Star Wars"-Inhalte, weil der Markt einfach mit Angeboten überschwemmt ist.

Neben "Star Wars" hat Lucasfilm zudem nur zwei weitere bekannte Formate, die beide zuletzt Federn lassen mussten: Eine Serie zum Fantasy-Film  "Willow" floppte so sehr, dass sie bei Disney+ schon wieder aus dem Programm genommen wurden. Der letzte Kinofilm mit Harrison Ford als "Indiana Jones" enttäuschte viele Fans (die ihn häufig als "zweitschlechtesten" der insgesamt fünf Indy-Filme sahen) und schrieb rote Zahlen.