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Oster-Abenteuer-Schinken 'Störtebeker'

von Jutta Zniva in Vermischtes
(15.04.2006, 00.00 Uhr)
Schwarzwaldklinik des Meeres?

Mit einem sieben Millionen-Budget hat die Bavaria Film für die ARD eine internationale Koproduktion finalisiert, an der zehn Jahre mit großem Aufwand gearbeitet wurde. Die Degeto-Verfilmung des Mythos des "norddeutschen Nationalhelden" Störtebeker ist am Ostersamstag und Ostersonntag jeweils um 20.15 Uhr im Ersten zu sehen. Regisseur des Zweiteilers ist Miguel Alexandre, den Titelhelden gibt Grimme-Preisträger Ken Duken, und in weiteren Rollen sind Claire Keim (als Störtebekers große Liebe), Gudrun Landgrebe, Gottfried John sowie Stephan Luca, Frank Giering zu sehen.

Eine kleine Presseschau vorab kann wenig Lob für  "Störtebeker" zutage fördern. Allein Ulli Kulke in "Die Welt" erkennt den Zweiteiler als nette Unterhaltung an: "Ein schöner Film, historisch interessant - wenn auch beileibe nicht authentisch - und durchaus spannend." Andere Rezensenten haben sich vom Bavaria-Megaprojekt mehr erwartet als "Kentern mit Anspruch", eine "Schwarzwaldklinik des Meeres" oder gar ein "Faules Osterei".

Von einer "grob gezimmerten Seeräuberstory" schreibt Dalan Segler in der "Frankfurter Rundschau". Der Zweiteiler habe mit deutscher Historie so viel zu tun wie Klein Erna mit Johannes Brahms: "Denn es geht nicht um eine reale Gestalt, sondern um einen Namen, mit dem sich Assoziationen verbinden und der sich als Leerstelle mit den üblichen Zutaten für Fernsehunterhaltung auffüllen lässt."

Frank Kober reiht "Störtebeker" in der Schweriner Volkszeitung als "faules Osterei" unter die "mehr und mehr bildgewaltigen TV-Reißer mit Budgets, wie sie früher nur Kinofilmen zustanden. Ob  'Die Luftbrücke' oder  'Dresden', ob 'Tornado' oder  'Die Sturmflut' - der telegene Größenwahn macht sich schließlich bezahlt. Marktanteile von bis zu 35 Prozent sprechen für einen Trend. Besonders beliebt ist das Helden-TV. 'Cäsar' und  'Casanova',  'Napoleon' oder unser Preußen-Filou  'Trenck', kaum eine historische Figur ist mehr vor der Exhumierung im TV sicher. Nicht immer mit Erfolg, aber eben immer öfter. Nun ist halt 'Störtebeker' dran. Als farbenprächtiger Historien-Schinken im Osterprogramm der ARD.

"Kentern mit Anspruch" bescheinigt "Spiegel"-Autor Christian Buß der Produktion und erwähnt bestimmt nicht unabsichtlich am Rande, dass Drehbuchautor Walter Kärger auch für  "Schlosshotel Orth" tätig war. Der TV-Zweiteiler pendle zwischen Love Story, Action-Sause und Geschichtskolleg und hielte Kurs auf Langeweile und unfreiwillige Komik. "Weil wir uns in einer Produktion der Degeto befinden, der Hauptlieferantin der ARD für Herzschmerzbiedersinn, wird zum Beispiel die Liebe ganz groß geschrieben: keine Filmfigur, die nicht auf haarsträubende Weise einer romantischen Pflichterfüllung zugeführt wird. Gleichzeitig will man dem öffentlich-rechtlichen Bildungsanspruch gerecht werden und webt den Mythos des Sozialrebells Störtebeker in ein politisches Komplott ein, das die sozio-ökonomische Grausamkeiten aus der Blütezeit der Hanse als Herrscherdrama nach Shakespeare-Vorbild präsentiert."

"Schwarzwaldklinik des Meeres" titelt Simon Benne in der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". "Und wenn der Held der Dame seines Herzens (Claire Keim) ganz nahe kommt, wartet man förmlich darauf, dass Professor Brinkmann um die Ecke kommt. 'Störtebeker' ist wie die  'Schwarzwaldklinik' des Meeres: ein bisschen kitschig, nicht ganz seriös, aber ziemlich unterhaltsam."

Im "Tagesspiegel" findet Barbara Sichtermann freundliche Worte für die Ausstattung sowie das Agieren von Ken Duken und der Piratenbande. Jedoch: "'Störtebeker' wirkt streckenweise wie ein Fantasy-Abenteuer auf dem Computerbildschirm, bei dem die fechtenden, drohenden und grummelnden Figuren ebenso gut dem 'Herrn der Ringe' oder 'Warcraft III' hätten entsprungen sein können, in dem die Plotpoints abgehakt werden wie ein Pflichtprogramm und man am Ende ganz gerne gewusst hätte, wie viel Punkte man erzielt hat."


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Leserkommentare

  • Leatherface schrieb via tvforen.de am 18.04.2006, 01.17 Uhr:
    Ahoi!
    Ich gebe Captain Morgan ;-) absolut Recht!
    In erster Linie sollte "Störtebeker" unterhalten und das hat meiner Ansicht nach auch gut geklappt! Man mußte ja eine Story um diesen Mann, von dem geschichtlich kaum etwas überliefert ist, stricken.
    Sonst wär es ja ein Kurzfilm geworden!
    Und natürlich neigen wir Menschen dazu, historische Persönlichkeiten, insbesondere charismatische Verbrecher (sei es nun der Pirat Edward "Blackbeard" Teach, der Mafia-Pate Al Capone, Outlaw Billy the Kid, Räuberhauptmann Schinderhannes oder der Serienmörder Fritz Haarmann) im Laufe der Zeit romantisch oder mysteriös zu verklären.
    Ich habe trotz guter Unterhaltung allerdings auch einige Kritikpunkte:
    Die Kampfchoreographie war zwar professionell, hatte aber mit mittelalterlicher Fechtkunst nur bedingt etwas gemein und bei den Langstockkampftechniken mußte ich unwillkürlich an die Wushu-Fights von Darth Maul denken. Auch die digitale Verzerrung A la Matrix fand ich unnötig.
    Da ich sehr viel über echte historische Piraten, so auch über die Likedeeler um Störtebeker gelesen habe, fand ich es jammerschade, daß die spärlichen historisch belegten Fakten nur am Rande bzw. gar nicht behandelt wurden.
    Nämlich der Ursprung der Piraten - daß sie als deutsche Söldner von der mit Schweden alliierten Hanse mit Kaperbriefen versehen wurden und als "Vitalienbrüder" zunächst das von den Dänen belagerte Stockholm mit Waffen und Lebensmitteln versorgt haben.
    Dann der große Coup den Störtebeker beim Überfall auf Bergen gelandet hat.
    Konrad von Jungingen vom Deutschen Ritterorden, der die Likedeeler von Wisby/Gotland vertrieben hat wurde auch nicht erwähnt.
    Die Zuflucht der Piraten bei den Friesenhäuptlingen und der letzte Piratenstützpunkt auf Helgoland kamen leider auch nicht vor.
    Und dann der hanseatische Trick mit der "Bunten Kuh", einem als Handelskogge getarnten Kriegsschiff, der Störtebeker schließlich zum fatalen Verhängnis wurde.
    Das wurde in den letzten Filmminuten nur kurz erwähnt!
    Heilige Scheiße, was hätte man da für eine dramatische Seeschlacht filmen können!!!
    Dann halt noch ein paar kleinere Fehler:
    Magister Wigbold war nicht Störtebeker, sondern Godeke Michels unterstellt.
    Selbst Störtebeker war zunächst unter dem Kommando von Godeke Michels (dem eigentlichen Kopf der Bande) tätig, bevor er ein eigenes Schiff befehligen durfte.
    Soviel ich weiß, wurde Störtebeker auch nicht zeitgleich mit Godeke Michels und Magister Wigbold enthauptet.
    Meister Rosenfeld, der Scharfrichter hatte wohl auch keine Kapuze in dieser Epoche und mit Sicherheit keinen Richtblock bei Enthauptungen mit dem Richtschwert.
    Auch ist es unwahrscheinlich, daß Störtebekers Flagge schwarz war, da die schwarzen Piratenflaggen (Jolly Roger) erst um 1700 die roten Flaggen der karibischen Buccaneers ablösten, bevor dann die diversen Totenkopfmotive in Mode kamen.
    Aber genug jetzt! Bevor ich noch als Korinthenkacker in Verruf gerate, möchte ich doch noch einmal betonen, daß mich dieser Zweiteiler prächtig unterhalten hat.
    Hoffentlich wurde damit auch das Interesse an Deutscher Geschichte (ja, es gab tatsächlich auch mal etwas vor dem 3. Reich!) bei der Klingelton-Generation geweckt - aber wohl eher nicht!
    Weigh achor, hoist the sails,
    cruisin' for booty on watery trails.
    Ready for boarding!
    "Leatherface" Dirk
  • Frau Olga schrieb via tvforen.de am 19.04.2006, 00.17 Uhr:
    Wir haben irgendwann in der Schule einmal ein Buch über Störtebeker gelesen, das ich damals sehr interessant fand. Ich kann mich nicht entsinnen, daß da etwas von der dänischen Königin zu lesen war. Auch die anderen „tollen“ Abendteuer des Fernsehfilms kamen mir nicht bekannt vor. Wenn ich mich recht entsinne, war der Störtebeker in dem Buch ein Seeräuber, in dem Film tobte er vorwiegend an Land rum.
    Was für ein toller Seeräuber-Film.
    Tschüs
    Olga
  • Horst-Guenter schrieb via tvforen.de am 19.04.2006, 03.54 Uhr:
    Leatherface schrieb:
    Und natürlich neigen wir Menschen dazu, historische
    Persönlichkeiten, insbesondere charismatische Verbrecher (sei
    es nun [...]
    oder der Serienmörder Fritz Haarmann) im Laufe der Zeit
    romantisch oder mysteriös zu verklären.

    Wo nimmst du bitte her, dass Haarmann verklärt wird????
    Es gab Mitte der 90er den Spielfilm "Der Totmacher" nach Original-Verhörprotokollen. Da spüre ich aber nichts von Verklärung!
    H. wurde im Film dargestellt als das, was er wohl tatsächlich war: ein psychisch hochgradig gestörtes armes Würstchen.
  • Leatherface schrieb via tvforen.de am 19.04.2006, 13.40 Uhr:
    Horst-Guenter schrieb:
    Leatherface schrieb:
    > Und natürlich neigen wir Menschen dazu, historische
    > Persönlichkeiten, insbesondere charismatische Verbrecher (sei
    > es nun [...]
    > oder der Serienmörder Fritz Haarmann) im Laufe der Zeit
    > romantisch oder mysteriös zu verklären.
    Wo nimmst du bitte her, dass Haarmann verklärt wird????
    Es gab Mitte der 90er den Spielfilm "Der Totmacher" nach
    Original-Verhörprotokollen. Da spüre ich aber nichts von
    Verklärung!
    H. wurde im Film dargestellt als das, was er wohl tatsächlich
    war: ein psychisch hochgradig gestörtes armes Würstchen.
    Ich beziehe mich da keineswegs auf den Film "Der Totmacher", welcher ja wirklich nüchtern Haarmanns "Werdegang" beleuchtet, sondern vielmehr die Tatsache, daß man damals schon Lieder, oder eher Abzählverse, auf Haarmann reimte, die im Endeffekt die Sensationslust der Bevölkerung nährte (vergleichbar mit der Blöd-Zeitung heute).
    Er wurde zum Kannibalen mystifiziert, was ihm aber, im Gegensatz zu Serienmördern wie z.B. Denke oder Kroll nie wirklich nachgewiesen werden konnte.
    Man sagt sich ja auch, das man Haarmann die Köpfe seiner Opfer mit die Zelle gelegt haben soll, um ihn "weichzukochen".
    Das Haarmann, Kürten, Bundy und Konsorten psychische Totalwracks sind, ist ja völlig klar!!!
    Aber die Menschen sind dennoch sensationsgeil oder wenigstens fasziniert von solchen menschlichen Bestien.
    Daher inspirierten die bizarren Morde von Gein oder Chikatilo häufig Romanautoren und Filmemacher zu ihren Werken (z.B."Psycho").
    Leatherface
  • Kaschi schrieb via tvforen.de am 17.04.2006, 22.41 Uhr:
    Klausemann und Elsbeth machten in Hamburg einen kurzen traulichen Spaziergang zu zweit und waren in der Tat plötzlich am freien Meer.
  • Samantha Hill schrieb via tvforen.de am 16.04.2006, 23.04 Uhr:
    Mir hat's auch recht gut gefallen.
    Den Schluss hätte man vielleicht nicht so drehen brauchen (ich bin da etwas Braveheart-geschädigt *gg*), aber ansonsten wirklich eine runde Sache.
    Klar war einiges vorhersehbar, aber es kam trotzdem nicht platt rüber. Und ein Piratenfilm ohne gängige Piratenklischees wäre nur halb so schön! :-)
    Sowas in der Art könnte man öfter drehen.
    Gibt's leider viel zu selten!
  • Kaschi schrieb via tvforen.de am 16.04.2006, 22.19 Uhr:
    Nachdem ich erstmal gestern meine Erwartungshaltung nach den großen Ankündigungen ("TV-Ereignis") in den ersten Minuten reduziert und denn doch weiter geguckt habe, hat mich der Zweiteiler doch ganz gut unterhalten.
    Richtig gestört haben mich zwei Dinge: erstens lag Hamburg auf einmal an der Nordsee und zweitens führte Godeke Michel in Teil 2 bei der Flucht vom dänischen Hof plötzlich das Gorbatschow-Zitat im Mund: "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben." Sollte das plötzlich witzig sein? Auch, wenn keine hohen Ansprüche geltend gemacht werden, muß eine Story, auch eine Filmstory, in sich stimmig sein. Und eine Parodie à la Bully Herbig war's ja nun nicht gerade!
  • Pete Morgan schrieb via tvforen.de am 16.04.2006, 22.56 Uhr:
    Mal andersrum gefragt - wer sagt dir, dass Gorbi den Satz erfunden hat?...;-)
    Tausende von ausländischen Jugendlichen nehmen beispielsweise das Wort "Missgeburt" beim Umgang miteinander in den Mund und finden nix dabei (leider) - und Goedecke bezeichnet Klaus Störtebeker in einer Szene ja auch als eine solche, zwar aus Wut, aber immerhin...
    Na ja, ganz egal, der zweite Teil war noch besser als der erste und die Actionsequenzen kamen diesmal auch nicht verzerrt herüber. Vor allem die grandiose Schlusskampf-Sequenz, angefangen bei der gestörten Hochzeit, fand ich sehr gut gemacht. Obwohl die Störung der Hochzeit und der anschließende Showdown natürlich vorhersehbar waren - aber in welchem Abenteuerfilm sind sie das nicht?
    Ich fand "Störtebeker" ein tolles Fernsehereignis und hab mich zum ersten Mal seit langer, langer Zeit von einer deutschen Produktion so richtig gut unterhalten gefühlt. Davon könnte man mehr produzieren. Überhaupt - wieso nimmt man denn nicht mal ne Filmreihe ran, die sich mit Sagen und Legenden aus dem deutschen Sprachraum befasst? Da gibt es Stoff in Hülle und Fülle, und man könnte teils Abenteuerliches, teils Historisches, teils Mystisches daraus inszenieren. Nur so ein Gedanke...
    Jedenfalls ist Störtebeker für mich ein Fernsehereignis. Und die Filmjournalisten sind Lügen gestraft.
    Der Lonewolf Pete
  • chrisquito (unlogged) schrieb via tvforen.de am 16.04.2006, 22.57 Uhr:
    sehr interessant ist in diesem Zusammenhang übrigens der Wikipedia-Artikel zu Klaus Störtebeker, der strotzt nämlich ebenfalls vor inhaltlichen Widersprüchen, die nicht alle durch die schwierige Überlieferung zu erklären sind ...

    mfg
    chrisquito
  • Thomas82 schrieb via tvforen.de am 17.04.2006, 21.58 Uhr:
    wenn man die elbe hochfährt kommt man doch an die nordsee, oder nich?
    hamburg lag doch ncih am offenen meer im film?
  • Migge schrieb via tvforen.de am 16.04.2006, 11.05 Uhr:
    Ich kann mich nur insoweit an der Diskussion beteiligen, was die erste halbe Stunde gezeigt hat, dann habe ich umgeschaltet auf AMADEUS, und dort fühlte ich mich besser unterhalten. Diese halbe Stunde war für mich absolut ohne jede
    Spannung, und es sprang einfach kein Funke über.
    Schön für Euch, wenn es Euch dennoch bis zum Schluß gefallen hat.
    Ostergrüße von Migge
  • Pete Morgan schrieb via tvforen.de am 16.04.2006, 12.23 Uhr:
    Jedem das seine - ich konnte mit Amadeus früher schon nix anfangen... ich fühl mich bei Rittern und Seeräubern halt besser aufgehoben als bei klassischer Musik.
    Der Lonewolf Pete
  • Samantha Hill schrieb via tvforen.de am 16.04.2006, 09.34 Uhr:
    Himmel, hier tun ja einige so, als wäre ihnen die neueste üble Folge von GZSZ vorgesetzt worden. Oder noch eine weitere jämmerliche Telenovela.
    In Zeiten von Machwerken wie diesen, die hohe Quoten bringen und dabei null Gehirn liefern, darf man doch wirklich froh sein, wenn mal eine Produktion läuft wie Störtebeker!
    Ich hab ja wirklich schon immens viel Müll im TV gesehen - und letztgenannter Film gehört echt nicht dazu. Klar sind ein paar Klischees dabei; aber hey, es ist letzten Endes ein Piratenfilm, und da will ich auch ein paar "typische" Filmseeleute zu Gesicht bekommen! ;-))
    Jetzt hört mal auf zu nörgeln. Heutzutage gibts wirklich wesentlich schlimmere Produktionen aus diesem unserem Lande - und grottigere Schauspieler, beim Klabautermann...!!!
  • erik schrieb via tvforen.de am 16.04.2006, 10.44 Uhr:
    Nur weil es noch viel schlechtere Produktionen gibt, muß man die nicht ganz so schlechten (aber immer noch schlechten!) noch lange nicht gut finden.
    Geschichtstreue interessiert hier wirklich nicht, aber die sich spiegelnde Studiobeleuchtung auf der Stirn der Darsteller und die anderen Fehler die von den anderen hier schon genannt wurden (bei einem Budget von 7 Millionen!!! und um noch zu sparen drehte man teils in Prag) sind einfach ärgerlich. Von Unterhaltung kann gar keine Rede sein, das ist eine Frechheit!
  • Samantha Hill schrieb via tvforen.de am 16.04.2006, 10.53 Uhr:
    Übertreib mal nicht.
    Mir sind jedenfalls keine Studiolampen auf irgendwelchen Darstellerbirnen aufgefallen.
    Da ist mal eine Produktion ambitionierter als der restliche üble Fernsehmüll, und schon wird sie zerrissen.
  • erik schrieb via tvforen.de am 16.04.2006, 11.19 Uhr:
    Wo bitte haben sich die "Ambitionen" denn bemerkbar gemacht? Vielleicht darin, dass man jedem Trick ansieht, dass es einer ist? Oder die Zuschauer mit Modellschiffchen zu amüsieren und anschließend zu verärgern? Oder mal abgesehen von eher uninteressanten historischen Fehlern (lange Haare, Schuhe aus einem anderen Jahrhundert etc..) mal zwei Sonnen scheinen zu lassen (die sich spiegelnde Deckenbeleuchtung auf der Stirn)? Oder die unvermeidliche Liebesgeschichte mit der die wenigen Fakten über Störtebeker aufgemotzt werden sollen? Oder meinst du die schwierigen Dreharbeiten in Litauen und Prag? Vielleicht meinst du aber auch die unglaublich ambitionierte, aber dennoch lächerliche Köpfungsszeneam Ende von Teil 2? Dann wünsch ich dir schon mal viel Spaß heute abend!
  • Claire Grube schrieb via tvforen.de am 16.04.2006, 11.52 Uhr:
    FALSCH: "Störterbeker" lernte in Prag das Fechten, gedreht wurde in Litauen- wenn schon meckern, dann wenigstens richtig.
  • Pete Morgan schrieb via tvforen.de am 16.04.2006, 12.02 Uhr:
    Niemand hat von Anfang an gesagt, dass man "Fluch der Karibik" auf Deutsch erwartet! Und selbst beim Johnny Depp - Film hätte ich eine Menge auszusetzen gehabt, denn der Film war auch nichts anderes als ein komödiantisches und durchschnittliches Action-Spektakel in Piraten-Szenerie.
    Ich verstehe auch nicht, warum man Störtebeker unbedingt schlecht reden muss. Klar, die Technik ist nicht vom Allerfeinsten und für mich wirklich das einzige Manko an dem Film. Die Schauspieler haben Spaß bei der Sache und liefern gute Leistungen ab, und dass man Modellschiffchen gebaut hat - nun, das hat man in den 70er Jahren auch (und das ist heute seltsamerweise Kult, siehe die Filme aus Japan), und selbst NU IMAGE, die Könige des "B"-Pictures, setzen heute noch lieber auf mehr schlecht als recht gebaute Modelle denn auf Blue Screen und CGI.
    Es muss doch nicht immer alles perfekt sein - selbst im Jahre 2006 nicht. Freut euch doch einfach an einer kurzweiligen Abenteuergeschichte voller Klischees, die euch insgesamt 3 Stunden Unterhaltung und Abschalten vom Alltag bietet und vielleicht sogar einige Fernsehproduzenten zu dem Entschluss treibt, doch mal wieder mehr spannende Abenteuergeschichten an Stelle von drögen Soaps und opulenten und schwere Historienstoffen zu produzieren.
    Der Lonewolf Pete
  • Pete Morgan schrieb via tvforen.de am 16.04.2006, 12.14 Uhr:
    Also, ich ärgere mich überhaupt nicht über "Störtebeker". Und soooo schlecht wie ihr den Film macht, ist er doch gar nicht. Wieso kann man denn nicht auch mal mit was zufrieden sein?
    Ich hab so ein wenig den Eindruck, als mache sich das ewige Gemotze der Deutschen auch automatisch bei jeder neuen deutschen Großproduktion bemerkbar. Sofort wird der Film verhackstückt und auseinandergenommen, bis man irgendwas findet, das den Film "schlecht" macht. Man kann sich offenbar gar nicht mehr an irgendwas freuen - nicht mal die Tatsache anerkennen, dass die Legende Störtebeker überhaupt fürs deutsche Fernsehen verfilmt wurde.
    Bei den Abenteuer-Vierteilern der 70er, von denen viele wesentlich schlechter und langweiliger sind als Störtebeker, motzt niemand und keiner hat damals gemotzt. Heute muss alles perfekt sein, es darf gar nix dran zu mäkeln sein, und wehe, wenn auch nur die klitzekleinste Ungereimtheit vorkommt, gibts ein Gebrüll. Jeder Zuschauer meint, das Drehbuch auf logische Mängel untersuchen zu müssen, andere Zuschauer meinen, sich wie Art Direktoren die technische Seite eines Films äußerst kritisch betrachten zu müssen. Man motzt, wenn statt Blue Screen und CGI Modelle genommen werden; man motzt, wenn CGI und Blue Screen verwendet werden, aber nicht so gut sind, wie man sie gerne hätte; man motzt, wenn die CGI Effekte keinen Hollywood-Standard haben... man mosert einfach. Wozu? Lasst es doch einfach, wie früher, und schauts euch an und seid zufrieden damit. Wenn man euch früher (oder auch heute) was unter den Weihnachtsbaum gelegt hat oder legt, untersucht ihr es dann auch auf irgendwelche Gründe, die euch rumnörgeln lassen, oder freut ihr euch einfach?
    Ich freu mich...
  • Pete Morgan schrieb via tvforen.de am 16.04.2006, 12.21 Uhr:
    Kann es sein, dass man dir gar nichts recht machen kann?
    Dir sollte man mal ein paar Millionen geben und du solltest dann mal solch einen Film inszenieren dürfen - da möcht ich jetzt schon wissen, wie super perfekt der Film dann wäre... Ich bin mir sicher, dass auch dann der Film zerrissen würde, weil sich die ach so kritischen Zuschauer wie die Aasgeier drauf stürzen würden.
    Lass mal gut sein - ich hab ehrlich gesagt kein Licht auf der Stirn eines Schauspielers bemerkt, weil ich gar nicht drauf geachtet hab (auf sowas achte ich nicht, wenn ich einfach nur Spaß an einem Film haben will), und mir isses auch völlig wurscht, ob die im Mittelalter lange oder kurze Haare hatten, oder ob die Betten im Kloster nun Decken hatten oder nicht.
    Sich über sowas aufzuregen, ist Kleinigkeitskrämerei. Wenn ich jeden Film so genau unter die Lupe nehmen wollte, müsste ich ihn zwei, dreimal schauen und die Unterhaltung bliebe auf der Strecke. Das artet ja in Arbeit aus. Vor allem bei den von mir bevorzugten "B"-Pictures, die ja handwerklich wie dramaturgisch zwar Mängel aufweisen, aber sehr unterhaltsam sind. Ich schau mir einen Film an, um Vergnügen zu haben und nicht, um nach Fehlern zu suchen.
    Der Lonewolf Pete
  • erik schrieb via tvforen.de am 16.04.2006, 13.00 Uhr:
    Natürlich kann man mir es recht machen und das schon für ein Bruchteil von 7 Millionen Euro. Ich bin ein großer Fan von den Roger Corman/Vincent Price-Produktionen, den Hammer-Studios und Mario Bava. Dort gab es reichlich Fehler, aber da waren Leute am Werk, die mit Liebe und Herzblut Filme drehten, im Gegensatz zu diesen Großproduktionen wie Störtebeker, Dresden, Sturmflut: alles mechanisch runtergekurbelter Quark.
    Aktuellere deutsche Produktionen wie "Toter Mann", "Wolfsburg", "Die fremde Frau", "Das Böse", "Der Wald vor lauter Bäumen" oder "Requiem" beweisen, dass ein gutes Drehbuch, charismatische Darsteller und ein Regisseur, der den zu drehenden Film nicht nur als Auftragsarbeit ansieht, immer noch wichtiger sind als Millionen von Euros.
  • Pete Morgan schrieb via tvforen.de am 16.04.2006, 14.08 Uhr:
    Nun, auch hier kann man sicherlich die Maßstäbe, die du ansetzt, nicht auf Störtebeker auslegen. Mario Bava hat meinem Empfinden nach nur einen einzigen wirklich meisterhaften Film gedreht, und das war "Die Stunde, wenn Dracula kommt". Danach waren seine Filme mehr oder weniger 08/15 Horrorthriller, die sich aus dem üblichen Gros der italienischen Genrewerke kaum hervortaten. Auch bei den hammer-Filmen gab es überwiegend langweilige und wenig überzeugende Filme, obwohl Stars wie Peter Cushing auftraten. Nur der Vampircyclus von Hammer ist meines Erachtens wirklich atmosphärisch dicht und handwerklich beeindruckend, der Rest der Produktionen flacht dagegen ziemlich ab, selbst wenn die Darsteller mit "Herzblut" bei der Sache sein sollten (Hammer hat zum beispiel nach meinem Empfinden mit zwei erstklassigen Schauspielern eine der langweiligsten Sherlock Holmes Verfilmungen mit "Der Hund von Baskerville" produziert).
    Was Vincent price und die Corman-Verfilmungen angeht, erreichen sie bei weitem nicht die Qualität der Hammer-verfilmungen, und Vincent price wirkte nur durch seinen Gesichtsausdruck, konnte aber meines Erachtens nicht wirklich "spielen".
    Die von dir genannten deutschen Produktionen sind allesamt Thriller, von denen ich drei gesehen habe, die mich allerdings nicht wirklich beeindruckten. Wieso auch? Nach meinem Geschmack ragten sie auch nicht besonders aus dem Gros zahlreicher ähnlicher deutscher TV-Thriller hervor. Nina Hoss und Corinna Harfouch mögen zwar begnadete Schauspielerinnen sein, aber allein ihre Mitwirkung machen längst noch keinen guten Film aus.
    Solche Filme, die a) in einem anderen genre und b) für eine andere Zielgruppe/Zuschauerkreis produziert wurden, mit einer Abenteuerproduktion wie "Störtebeker" zu vergleichen, ist unmöglich. Störtebeker erhebt überhaupt keinen Anspruch außer dem, unterhalten zu wollen. Die Thriller hingegen wollen spannende Krimis mit psychologischem Tiefgang sein, Psychospielchen eben, bewegen sich auf einer ganz anderen Ebene. Viele Leute, die überhaupt nicht auf Krimis oder Psychothriller stehen, werden sich bestimmt "Störtebeker" angeschaut haben - und darunter bestimmt auch viele Jugendliche, die auf den üblichen Psychokram überhaupt nichts geben.
    Mag sein, dass ein Film wie "Wolfsburg" oder "Die fremde Frau" besser gespielt ist und vielleicht auch ein besseres Drehbuch hat, aber darauf wird ja bei solchen Produktionen Wert gelegt, und sie kosten nur einen Bruchteil von "Störtebeker", da ja in den Thrillern oft auf jegliche Special Effects verzichtet wird und Action-Sequenzen minimal sind. Störtebeker ist ein Abenteuerfilm, bei dem man in den Dialogen nicht die beweggründe für irgendwelche Handlungen analysieren will und diese genauso wichtig wie die aufwändigen Actionsequenzen und Special Effects sind. Also, zwei völlig unterschiedliche Sparten.
    Der Lonewolf Pete
  • Nirvanche schrieb via tvforen.de am 18.04.2006, 15.56 Uhr:
    Ich fand beide Teile spannend und unterhaltsam, hätte auch noch länger dauern können!
    Ich verstehe überhaupt nicht, warum hier wieder alle meckern!
    Könnt ihr einen Film nicht einfach angucken und genießen, anstatt schon beim gucken zu überlegen, was wieder falsch war? Scheint euch am ostersonntag ja nicht gerade im kreise der lieben entspannt zu haben, wenn ihr nur rummeckern könnt!
    Habe mir den Fil mit meinem Vater und Freund angeguckt und wir fanden ihn alle spannend und schön, vor allem endlich mal ein film der auf deutschem territorium spielt und nicht irgendwo in der südsee!
    Gruß,
    Nirvanche
  • Pete Morgan schrieb via tvforen.de am 18.04.2006, 16.39 Uhr:
    Recht so!
    Der Lonewolf Pete
  • Jänis Jupitersson schrieb via tvforen.de am 16.04.2006, 06.55 Uhr:
    Hallo erstmal alle zusammen, das ist mein 1. Post hier im Forum
    Meine Meinung dazu:
    Klar, mit Geschichtsunterricht hat das nix zu tun.
    Aber für so eine teure Produktion, dürfte man/frau schon etwas mehr –filmtechnischer- Perfektion erwarten. Alles und jeder bemüht sich alles authentisch wirken zu lassen (die dreckigen Hände des S.jr. am Anfang zB.), und dann wird zB. beleuchtet, was das Equipement hergibt… :angry: Unglaublich! :mad: Die Mönche hatten (Kuschel)Betten :eek:, mit Decke… und…—

    das "Brutalste" war diese LAUBSÄGEARBEIT der Studioaufnahmen von Deck!. Da waren ja die Hollywoodschinken OHNE ausgefeilte Technik ja besser. :shock::eek:…
    To make a long story short:
    Die filmische Umsetzung bemüht sich lobenswerter sehr um Details,
    um dann von der technischen Seite fast komplett durch mehrere Einstellungen, Einspielungen, Einspeisungen etc.pp. völlig geplättet und zunichte gemacht werden.
    Von der chinesischen Kampfkunst :eek: und heroisierten Einzelkämpferverhalte usw. ganz zu schweigen… *grusel*
    Ich schau mir den 2. Teil schon an.
    Ich hoffe ja noch immer auf das Beste, ich bin ja Optimist!
  • ball_flachhalter schrieb via tvforen.de am 16.04.2006, 07.40 Uhr:
    Ich will wirklich niemanden den Spass verderben, aber mit Verlaub:
    Ich fand dieses runtergenudelte Schmalz-Epos ziemlich erbärmlich.
    Die meisten Gründe dafür wurden in den anderen Beiträgen schon angerissen. Die lächerlichen See-Einstellungen hätten einem 30er-Jahre Piratenfilm mit Errol Flynn vielleicht noch Ehre gemacht, aber für 2006 war das deutlich zu schwach.
    Dann manche Schauspielerleistungen - allen voran der lächerliche Vater Preen (wurde Miguel Hert-Kestranek wegen der Vornamensgleichheit mit dem ansonsten doch guten Regisseur engagiert ???) - einer solch teuren Produktion einfach unwürdig.
    Un zu guter Letzt: Nein, ein authentisches Geschichtsbild war hier von Anfang an nicht zu erwarten, aber einfach Rosamunde Pilcher mit Lederwams und unfreiwillig komischen rollenden Kämpferaugen ist einfach zu wenig.
    Was Positives ? Ken Duke ist ein guter Mann, hat die Sache offensichtlich ernster genommen als die meisten seiner Kollegen (auch unter seiner Papierform: Gottfried John) und gefiel mir recht gut.
    Trotzdem, mich sieht der 2. Teil bestimmt nicht mehr.
  • René schrieb via tvforen.de am 16.04.2006, 07.59 Uhr:
    Manchmal frage ich mich ob die Drehbuchautoren keine neuen Ideen mehr haben.
    Schon am Anfang als die beiden vermummten habe ich so bei mir gedacht "Einer von beiden ist bestimmt ein Mädchen und der andere ist Störtebecker."
    Wieso sahen die beiden eigentlich wie Araber aus?
    Schade, ich hatte gehofft das der Film nach dem Buch "Störtebeckers Gold" von Thomas Einfeldt gemacht wurde.
  • advocatus schrieb via tvforen.de am 21.04.2006, 18.29 Uhr:
    Ich kann euch Janis, ballflachhalter und Rene nur voll zustimmen.
    Keiner verlangt, dass ein Film wie "Störtebecker" Geschichtsunterricht ergänzt oder ersetzt. Aber ein wenig muß er die Atmosphäre des ausgehenden Mittelalters authentisch wiederspiegeln. Die erinnerte hier aber eher an Disneyland. Der Film bot nicht mehr als ein Potpurri aus abgenudelten Piraten- und sonstigen Actionfilmen, garniert mit krampfig ergrapschten Sprüchen a la "da will ich mal für ausgleichende Gerechtigkeit sorgen" oder "wer zu spät kommt, den bestraft das Leben". Die Charaktere wirkten holzschnittartig "gut gegen böse" und die schauspielerischen Leistungen laienhaft. Die Karl-May-Festspiele lassen grüßen. Ich habe mich unendlich gelangweilt.
  • Pola schrieb via tvforen.de am 16.04.2006, 02.12 Uhr:
    Und die kleinen Modellschiffe im Hafen, war wirklich niedlich, aber trotzdem nette Unterhaltung besser als der andere Mist.
  • Wolfgang K schrieb via tvforen.de am 16.04.2006, 12.41 Uhr:
    Pola schrieb:
    Und die kleinen Modellschiffe im Hafen, war wirklich
    niedlich, aber trotzdem nette Unterhaltung besser als der
    andere Mist.

    Das ist mir gar nicht so aufgefallen.
    War wohl doch noch besser gemacht, als beim Adventsvierteiler "Der Mann von Suez".
  • olivia schrieb via tvforen.de am 16.04.2006, 00.08 Uhr:
    Also nee, ich kann eure Meinungen gar nicht nachvollziehen. Schlecht gemachtes Bluescreening, miese Schauspielerei. Da kann auch der Herr Duken nix retten, den ich ja an sonsten schon ok finde. Für mich war das eher eine Bielefeldpremiere, sorry. Morgen ist auf jeden Fall Der Herr der Ringe Programm.
  • Samantha Hill schrieb via tvforen.de am 15.04.2006, 22.02 Uhr:
    Soooooo,
    angeguckt, Bild gemacht - gut gefallen! :-))
    Ernsthaft, das war doch mal ein richtig ordentlich gemachtes, spannendes und sympathisches TV Abenteuer mit Leuten, die sichtlich Spaß bei der Sache hatten. Dass der Film so wird, hätte ich gar nicht erwartet. Das Ganze ist zwar ernsthaft, hat aber trotzdem eine Prise Humor dabei, die nicht aufgesetzt sondern locker und frisch daherkommt. Besonders der ganze Seeräuber-Haufen war doch richtig witzig.
    Mir hat Teil 1 jedenfalls ausgesprochen gut gefallen!
    Mal sehen, wie der zweite Teil wird.
    Für ne deutsche Produktion war Störtebeker auf alle Fälle sehr gut!
    Und was die weinenden Historiker angeht - der Film ist sicher nicht als Geschichtsstunde gedacht, sondern soll unterhalten. Bei mir hat er sein Ziel jedenfalls erreicht.
    Daumen hoch!
  • Pete Morgan schrieb via tvforen.de am 15.04.2006, 22.23 Uhr:
    Na, da sind wir uns ja einig, Samantha!
    Viel Spaß bei Teil Zwo...
    Der Lonewolf Pete
  • Pete Morgan schrieb via tvforen.de am 15.04.2006, 21.59 Uhr:
    Wie ich erwartet hatte - ein kurzweiliges Mittelalter-Abenteuerspektakel, das nicht anspruchsvoll sein will, sondern einfach nur unterhalten...und das ist gelungen! Die Machart der Actionszenen erinnert mich stark an die von professionellen Stunt-Teams veranstalteten Schwertkämpfe bei Mittelalterfesten. Das einzige Manko bei der ganzen Sache ist, dass man die Kampfszenen digital verzerrt hat, was auf die Dauer nervt, und dass man seit Conan auf diesen bescheuerten Effekt nicht verzichten kann und will, dass alle Mittelalter-Helden offenbar ihre Schwertkunst von den Asiaten gelernt haben... Ansonsten hat man auch dramaturgisch bei allen möglichen Ritterfilmen geklaut, vor allem aber bei Robin Hood - Parallelen sind unverkennbar, zum Beispiel die bösen Reichen, die unschuldige Arme ausbeuten und abschlachten; die schöne Maid, die nur darauf wartet, von ihrem Helden gerettet zu werden (vor einer erzwungenen Heirat beispielsweise); die Eingangssequenz, als Klaus' Eltern umgebracht und ihr Gehöft niedergebrannt wird, erinnert an Fantasy-Streifen wie Conan, etc., und der kämpfende Mönch ist ein deutsches Alter Ego von Robin Hood's Gefährten Friar Tuck.
    Aber alles in allem fand ich den Auftakt in dem Anspruch, den er hat, gelungen, mit spannenden und unterhaltsamen Sequenzen, passenden Darstellern und er machte bei mir zumindest Lust darauf, auch den zweiten Teil anzuschauen. Ich habe keinen Gedanken daran verschwendet, ob das nun historisch genau oder nicht war. Das habe ich schon bei Serienklassikern wie "Die Melchiors" nicht, die auch in der Hansezeit spielte. Mich hat der Film unterhalten. Aus diesem Aspekt für mich eine durchaus sehenswerte neue ARD-Produktion.
    Der Lonewolf Pete
  • Claire Grube schrieb via tvforen.de am 15.04.2006, 23.22 Uhr:
    mir hats auch gefallen- habe aber die erste Viertelstunde nicht gesehen. Werde es morgen wieder anschauen.
  • Wolfgang K schrieb via tvforen.de am 16.04.2006, 12.38 Uhr:
    Und ich dachte schon, dass diese BVerzerrungen von der zu niedrigen Datenrate bei DVB-T kommen.
    Der Eingangskommentar erinnerte mich schon ziemlich an Mad Max2, aber kopiert wird heute ja überall.
    Ansonsten wirklich sehenswert und macht Lust auf den zweiten Teil heute.
  • Waders schrieb via tvforen.de am 15.04.2006, 19.25 Uhr:
    Die Daten der Ausstrahlung sind der Samstagabend und der Sonntagabend.
    Und Ken Duken mal in einer größen Rolle zu sehen ist das einschalten schon wert.
    Gruß
    Waders
  • heinzbruno schrieb via tvforen.de am 15.04.2006, 19.46 Uhr:
    haltet es doch einmal mit den Rheinländern:
    Jede Jeck is anners !!
    heinzbruno
  • Samantha Hill schrieb via tvforen.de am 15.04.2006, 17.44 Uhr:
    Ich werd jedenfalls erst mal reinschauen und mir DANN ein Urteil bilden. Das Thema an sich find ich auf alle Fälle mal interessant - und endlich mal was neues in Sachen TV Film. Nicht die x-te Klinik, nicht der x-te Kommissar... warum nicht mal'n Pirat? Bin gespannt!
    Auf historische Korrektheit leg ich bei sowas selten wirklich Wert.
  • Waldfrosch schrieb via tvforen.de am 15.04.2006, 13.18 Uhr:
    die Geschichte des Spiegel-links finde ich hervorragend.
    Dir, Pete wünsche ich, dass Herr Buß daneben liegt mit seiner Kritik und einen - ja vielleicht sogar zwei - schöne Fernsehabende
    waldfrosch
  • Pete Morgan schrieb via tvforen.de am 15.04.2006, 13.14 Uhr:
    Und noch bevor der Film überhaupt angelaufen ist oder auf DVD veröffentlich wurde, schreien sich die lieben FilmkritikerInnen schon die Seele aus dem Leib, als sei dieses Machwerk wieder untragbar und ein unsägliches Verbrechen am deutschen Fernsehpublikum. Musste ja so kommen...
    Wenn ich schon höre, dass der Film mit deutscher Historie nichts zu tun habe, dreht sich mir der Magen um. Der Redakteur hat nämlich auch wenig Ahnung von deutscher Historie und von Film, sonst wüsste er, dass Störtebeker erst mal eine Sagengestalt ist und somit der Film keinen Anspruch darauf erheben will, historisch fundiert das Leben und Sterben eines deutschen Piratenkapitäns darzustellen, sondern einfach nur eine unterhaltsame Verfilmung einer deutschen Sage sein will. Es ist ja nun nicht so, dass man hier einen auf Fakten basierenden Film wie "Der Untergang" oder "Dresden" produziert hat, sondern einfach nur Abenteuerfernsehen, das den großen Piratenfilmklassikern der 40er und 50er vielleicht etwas nacheifern will. Bestimmt will der Film aber keine Lehrstunde in Geschichte sein, sondern einfach nur spannende und kurzweilige Unterhaltung bieten. Und das wird er - obwohl mit zahlreichen digitalen Effekten angereichert - bestimmt, denn die Zielgruppe erreicht der Film auf jeden Fall, schon allein wegen Ken Duken.
    Störtebekers Abenteuer kennt an Nord- und Ostsee jedes Kind (jedenfalls die, die nicht der jüngeren Generation entstammen), dürfen in guten Sagenbüchern und -sammlungen nicht fehlen und sind derzeit sogar Gegenstand einer Heftromanreihe aus dem Martin Kelter Verlag, die im Bahnhofsbuchhandel zu kaufen ist. Man versucht eben, auf die eine oder andere Art das Genre Abenteuerliteratur bzw. Abenteuerfilm wieder zu beleben. Ist doch okay - und vielleicht zielt man sogar darauf ab, im Fahrwasser des in Kürze startenden "Fluch der Karibik II" schon ein wenig Vorschusslorbeeren zu kassieren. Wer weiß?
    Wo ist das verdammte Problem dieser Filmkritiker? Was, um Himmels Willen, erwarten die Leute denn? Deutschen TV auf Hollywood-Niveau? Eine Piratengeschichte mit psychologischem Tiefgang? (Den hatten die ollen Errol Flynn Schinken auch nicht...). Einen Zweiteiler, in dem Störtebeker quasi mit an Stelle des Zeigefingers mahnend erhobenem Schwert wie ein Lehrer Hempel rumstolziert und uns Zuschauern beibringen will, wie das "damals nun mal so war"? So ein Blödsinn... TV will nicht immer nur belehrend wirken, sondern auch mal unterhalten dürfen. Und nicht mehr oder weniger als Unterhaltung sollte man von solch einem Streifen dann auch erwarten. Wer hat denn früher bei den Adventsvierteilern, die Klassiker der Abenteuerliteratur verfilmt hatten, nach geschichtlich fundiertem Inhalt geschrien? Niemand. Wer schreit denn bei Hollywoodfilmen wie "Troja" (der auch mehr auf Thesen eines heinrich Schliemann basiert denn auf Tatsachen, und diese Thesen werden zwischenzeitlich auch angezweifelt) oder einem Western wie "Open Range", der ja auch ein "Historienfilm" ist...? Und bei Kostner's "Robin Hood" haben auch alle den Mund gehalten, dabei ist Robin Hood genauso eine legendäre Sagengestalt wie Klaus Störtebeker. Nichts anderes. Aber WIR müssen ja alles hinterfragen und aus allem noch eine Lehre ziehen, gell? Heute muss man offenbar alles und jeden niedermachen...das gehört bei uns mittlerweile offenbar zum "guten Ton".
    Der Vergleich mit der Schwarzwaldklinik oder dem Schlosshotel Orth hinkt übrigens gewaltig. Hätte der Redakteur / Filmkritiker eine "Klinik unter Palmen" oder "Unter weißen Segeln" mit der Schwarzwaldklinik verglichen, hätte ich es noch gelten lassen. Aber eine Piratenlegende mit den Halbgöttern in Weiß zu vergleichen ist furchtbar.
    Dass man mit Mühe und Not jede historische Figur unbedingt zum Gegenstand eines Films machen muss, liegt nun mal in der Natur des Filmemachens - ist aber bei der Literatur auch nicht anders. Es gibt doch kaum eine historische Figur, über die noch kein Roman geschrieben worden wäre...regt sich darüber etwa jemand auf? Und sofort muss man bei solchen Filmen in allen möglichen Historienlexikas die Fakten nachrecherchieren, um das sprichwörtliche Haar im Salat der Geschichte zu finden und sich dran aufhängen zu können. Dass man aber zum Beispiel bei Bibelverfilmungen und Filmen über Leben und Werk Jesu (beides historische Werke bzw. eine historische Figur) recht wenige historische Fakten berücksichtigt hat, interessiert die Kritiker nicht die Bohne. Immerhin ist die Bibel der älteste Roman der Welt, und immer noch nicht ist einwandfrei bewiesen, ob Jesus gelebt, Wunder gewirkt und sich seine Lebens- und Leidensgeschichte so zugetragen hat - oder etwa anders? Zweifel von wissenschaftlicher Seite gibt es jedenfalls genug. Aber nein, das mag man als Filmkritiker überhaupt nicht bemängeln - da stürzt man sich lieber auf einfachere Opfer wie Störtebeker, um den sich nicht gerade wenige Mythen und Legenden ranken - aber da darf man dann ja dran rumnörgeln und sich aufregen, wieviel Geld die Produzenten rausgeschmissen haben.
    Ich schau mir den Film jedenfalls an, machs mir dabei gemütlich und hoffe, dass die Sage einigermaßen spannend und unterhaltsam umgesetzt wurde und nicht zu viele Digital-Effekte drin sind. Happy End wirds - darf es - ja keines geben, denn wir wissen, dass Störbeker - laut Sage - geköpft wurde und mit abgetrenntem Kopf noch die Reihe seiner Mannen entlang gegangen sein soll...bin mal gespannt, wie DAS umgesetzt wurde...als Sagenfan und -Sammler hoffe ich, dass diese Schlusssequenz dann nicht der Schere zum Opfer fiel und Klausi mit seiner Holden in den Sonnenuntergang segelt...
    Der Lonewolf Pete
  • erik schrieb via tvforen.de am 15.04.2006, 19.38 Uhr:
    Pete Morgan schrieb:
    Und noch bevor der Film überhaupt angelaufen ist oder auf DVD
    veröffentlich wurde, schreien sich die lieben
    FilmkritikerInnen schon die Seele aus dem Leib, als sei
    dieses Machwerk wieder untragbar und ein unsägliches
    Verbrechen am deutschen Fernsehpublikum.

    Vor dem Start eines neuen Kino- oder Fernsehfilms, einer neuen Serie usw. gibt es meist Pressevorführungen oder Promo-Tapes für die Journalisten. Somit konnte man sich auch schon vor dem heutigen Start von Störtebeker eine Meinung bilden.
    Eine Ausnahme war der Dieter-Bohlen-Film, den hat außer den Machern selbst niemand vorher gesehen.
  • Horst-Guenter schrieb via tvforen.de am 15.04.2006, 23.38 Uhr:
    Pete Morgan schrieb:
    Wer hat denn früher bei den Adventsvierteilern, die
    Klassiker der Abenteuerliteratur verfilmt hatten, nach
    geschichtlich fundiertem Inhalt geschrien? Niemand.

    Gute Frage.
    Die fand ich damals nämlich wirklich spannend, unabhängig davon, ob der geschichtliche Hintergrund korrekt war oder nicht. Der hat mich gar nicht interessiert, wenn die Story stimmte. Irgendwie ist das heute anders. Das kann natürlich an mir liegen; es kann aber auch an der Art liegen, wie heute (mit erheblichem technischen und finanziellen Aufwand) Fernsehen gemacht wird.
    Jedenfalls danke für die Kritiken. Ich habe etwas geschwankt, was ich mir zu Ostern anschauen sollte, werde mich jetzt aber wohl doch an die Konkurrenz halten.
  • Hugo schrieb via tvforen.de am 16.04.2006, 08.44 Uhr:
    Hallo,
    ich freue mich, daß endlich mal ein deutsches Thema aus dem Bereich Geschichte, Legenden, Sagen und Märchen produziert wurde. Bislang bekommen wir ja nur die Geschichte, die Wahnvorstellungen und sonstige psychische Themen aus dem amerikanischen Bereich vorgesetzt.
    Nicht das ich etwas gegen die Amerikaner habe, nein, ich habe etwas gegen Deutsche die Ihre Geschichte, Ihre Legenden, Märchen und Sagen nicht kennen.
    Es ist doch interessant von sogenannten Geschichtsbewußten Leuten zu hören, Friedrich der Große habe zusammen mit Napoleon gegen die Russen gekämpft. Das ist aber kein Einzelfall.
    Ober habt Ihr mal wieder einen Film von Friedrich dem Großen gesehen. Na ja, der wurde ja damals beim Nürnberger Prozess auch ausradiert und nun haben wir zwischen dem 30-jährigen Krieg und der Französischen Revolution -nichts- !
    Friedrich der Große steht, für Schulreforn, Landreform, Gesundheitsreform und nicht zuletzt Musik.
    Also Ihr Kritiker vom Spiegel, Zeit oder woher Ihr kommt, laßt uns unsere Geschichten, Legenden, Sagen und Märchen, laßt uns den Störtebeker.
    Hugo
  • Thomas82 schrieb via tvforen.de am 17.04.2006, 21.35 Uhr:
    100%ige Zustimmung von mir für diesen Beitrag!!!
    ich fand den Film super und diese "Kritiker" haben alle keine Ahnung und solln ma schön ruhig sein.
    "Im "Tagesspiegel" findet Barbara Sichtermann freundliche Worte für die Ausstattung sowie das Agieren von Ken Duken und der Piratenbande. Jedoch: "'Störtebeker' wirkt streckenweise wie ein Fantasy-Abenteuer auf dem Computerbildschirm, bei dem die fechtenden, drohenden und grummelnden Figuren ebenso gut dem 'Herrn der Ringe' oder 'Warcraft III' hätten entsprungen sein können, in dem die Plotpoints abgehakt werden wie ein Pflichtprogramm und man am Ende ganz gerne gewusst hätte, wie viel Punkte man erzielt hat.""
    Wetten dass die Dame keinen Plan von Warcraft III hat?
    und will sie den Herrn der Ringe beleidigen oder die Filmfiguren mit der Aussage loben??
    Die sind doch alle doof
  • MrsPeel schrieb via tvforen.de am 18.04.2006, 16.51 Uhr:
    Pete Morgan
    Wenn ich schon höre, dass der Film mit deutscher Historie nichts zu tun habe, dreht
    sich mir der Magen um. Der Redakteur hat nämlich auch wenig Ahnung von
    deutscher Historie und von Film, sonst wüsste er, dass Störtebeker erst mal eine
    Sagengestalt ist und somit der Film keinen Anspruch darauf erheben will, historisch
    fundiert das Leben und Sterben eines deutschen Piratenkapitäns darzustellen,
    sondern einfach nur eine unterhaltsame Verfilmung einer deutschen Sage sein will.

    Störtebeker ist doch keine Sagengestalt!
    [url]http://de.wikipedia.org/wiki/St%C3%B6rtebeker[/url]
    Lediglich einige zusätzliche Details sind Legende ...
    Mrs. Peel
  • Pete Morgan schrieb via tvforen.de am 18.04.2006, 23.49 Uhr:
    Jede Gestalt, um die sich Sagen und Legenden ranken, ist eine Sagengestalt. Die Nibelungen, Odysseus, Jason, Prinz Eugen (der ja auch lebte), Robin Hood (angeblich lebte auch er) - ganz gleich, ob es sich nun um Personen handelte, die entweder unter dem in der Sage gegebenen Namen oder einem anderen gelebt haben oder nicht, sie sind alle Sagengestalten, sobald sie Gegenstand einer Sage werden.
    Im Gegensatz zum Märchen enthält eine Sage einen Wahrheitskern, der über Generationen hinweg in Überlieferungen verändert wird. Warum sollte Störtebeker also keine Sagengestalt sein?
    Der Lonewolf Pete
  • MrsPeel schrieb via tvforen.de am 19.04.2006, 00.35 Uhr:
    Nach der Definition wäre ja fast jeder eine Sagengestalt, z.B. auch John F. Kennedy usw.
    In deiner Eingangsaussage weist du explizit darauf hin, dass Störtebeker doch "erstmal nur" eine Sagengestalt sei und historisch fundiertes somit nicht erwartet werden darf.
    Warum darf man in einem Film über eine Person die historisch zweifelsfrei gelebt hat und über die einige echte Zeitdokumente existieren nicht auch historische Exaktheiten erwarten. Raum für Ausschmückungen bleibt immer noch genug.
    Die eingangs geäußerte Kritik an einem Redakteur finde ich daher ... substanzlos und ungerechtfertigt.
    Mrs. Peel
  • Pete Morgan schrieb via tvforen.de am 19.04.2006, 01.55 Uhr:
    Quatsch.
    Ist John F. Kennedy jemals in einem Sagenbuch aufgetaucht?
    In den USA gibt es im Übrigen keine Sagen, sondern allenfalls "Urban Legends", die mit Sagen nichts zu tun haben, weil sie meist erfunden sind, um Teenagern am Lagerfeuer das Grauen zu lehren.
    Und was die historischen Exaktheiten betrifft - klar, können ruhig drin sein. MUSS aber denn alles so penibel aufgearbeitet werden, dass genau die haarlänge stimmt, die Art der Klamotten, die Möbel, und so weiter? Wen kümmert es bei einem solchen Film denn, bitteschön? Du hast anscheinend nicht begriffen, dass ich nicht mit dem Wikipedia auf dem Bildschirm dasitze und einen Film schaue, um ja auch gleich nachzulesen, ob das bett damals so beschaffen war oder die damals so gesprochen haben usw. Das ist mir zu anstrengend. ich will mich unterhalten! Ich geh ja auch nicht mit dem Brockhaus oder dem Geschichtsatlas unterm Arm ins Kino, um dann mit erhobenem Zeigefinger dem Kinobesitzer zu sagen, wo was nicht gestimmt hat...
    Wenn es um solche Filme geht, muss der historische Gehalt nicht unbedingt stimmen. Bei den Winnetou-Filmen hat sich kein mensch über beispielsweise die Waffen aufgeregt, die allesamt furchtbar an den Haaren beigezogen waren. Denn erstens hatte nicht mal Lex Barker den historisch existierenden "Henry-Stutzen", sondern ein Trommelgewehr, und zweitens trug keiner der Weißen einen Colt, wie wir ihn eigentlich aus der Historie kennen, von den bezeichnungen der Leute ("Old...") und der Kleidung ganz abgesehen.
    Also, wo ist das Problem? Störtebeker hat gelebt, gut. Wie er ausgesehen hat, weiß kein Mensch. Und, weiter? Wie Jesus ausgesehen hat, weiß auch keiner. Genauso wenig ist über Goedecke Michel und die anderen Piraten bekannt. Aber Legenden gibts viele. Hauptsache, wir haben uns gut unterhalten. Mehr wollen wir doch gar nicht.
    Der Lonewolf Pete