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"Sechserpack"-Gerichtsstreit um Nachvergütung: Nina Vorbrodt erringt ersten Erfolg
Die Schauspielerin Nina Vorbrodt zog gegen ihren ehemaligen Arbeitgeber Sat.1 vor Gericht - und hat einen Zwischenerfolg erzielt. Hintergrund ist ein Rechtsstreit um die jahrelange Verwertung der früheren Sketchcomedy
Seit einer Gesetzesänderung 2002 ist es Schauspielern möglich, eine Nachvergütung zu fordern, wenn eine Produktion außerordentlich erfolgreich war. Anfang 2020 trafen sich Vorbrodt und Vertreter von Sat.1 vor dem Landgericht München I. Die Schauspielerin hat nun einen ersten juristischen Erfolg erzielt. Das Landgericht München I hält das Klagebegehren "für weitgehend begründet". Mit Urteil vom 29. Januar 2021 hat die 21. Zivilkammer Vorbrodts Klage auf Auskunft über die Einnahmen von Sat.1 mit "Sechserpack" stattgegeben. Damit gab das Landgericht der Klage der Schauspielerin auf einen Nachvergütungsanspruch statt.
Sat.1 muss nun den tatsächlichen Umfang der Verwertung der Serie "Sechserpack" sowie die damit erzielten Einnahmen offenlegen, damit die Schauspielerin ihren Anspruch weiter betreiben kann und damit die Höhe der Nachvergütung beziffert werden kann.
Nina Vorbrodt wirkte von 2003 bis 2010 als Hauptdarstellerin bei "Sechserpack" mit. Insgesamt wurden 91 Folgen in sieben Staffeln sowie zwei Best-Ofs produziert. Doch auch mehr als zehn Jahre nach dem Ende der Serie wird sie nach wie vor sehr häufig wiederholt - und das auf mehreren Sendern. Zum Zeitpunkt des Erscheinens dieses Artikels geht aus der umfassend gepflegten Ausstrahlungsdatenbank von TV Wunschliste hervor, dass "Sechserpack" allein in Sat.1 bisher 3183 Mal ausgestrahlt wurde - nach wie vor werden mehrere Folgen im Nachtprogramm von Freitag auf Samstag wiederholt.
Hinzu kommen 553 Ausstrahlungen auf dem früheren Pay-TV-Sender Sat.1 Comedy sowie 1927 Ausstrahlungen auf dem Nachfolger Sat.1 Emotions. Darüber hinaus wurde die Serie 257 Mal auf dem österreichischen Sender Puls 4 gezeigt. Doch damit nicht genug: Auch auf den Sendern des Pay-TV-Anbieters Sky war das "Sechserpack" bis vor Kurzem noch zu sehen: Mit satten 3957 Ausstrahlungen auf Sky One, 1042 Ausstrahlungen auf Sky 1 +1 HD sowie 191 Ausstrahlungen auf Sky Serien & Shows.
Die BILD berichtete Anfang 2020, dass Vorbrodt damals für die sieben Staffeln eine Gage von rund 621.000 Euro erhielt. Vor Gericht forderte sie eine Nachvergütung mit einem Streitwert von 100.000 Euro. Den damals von Sat.1 vorgeschlagenen Vergleich von 22.500 Euro hat Vorbrodt ausgeschlagen.
Vorbrodt trug vor Gericht vor, dass die Daten zur Anzahl der Ausstrahlungen und Wiederholungen sowie zu den Einschaltquoten klare Anhaltspunkte dafür gäben, dass "Sechserpack" im Vergleich zu anderen Comedyformaten überdurchschnittlich erfolgreich verwertet wurde. Das Landgericht München I entschied daher, dass ein Nachvergütungsanspruch möglich sei, so dass Sat.1 zur Auskunft über die erzielten Einnahmen - einschließlich der Werbeeinnahmen - verurteilt wurde. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig.
Leserkommentare
User 334161 schrieb am 09.02.2021, 12.03 Uhr:
Alle *6* sollten Ihren entsprechenden Lohn erhaltenCASIO_2 schrieb am 05.02.2021, 11.04 Uhr:
Naja, dann sollten die anderen Fünf des Sechserpacks, auch ein Nachhonorar bekommenMork-vom-Ork schrieb am 04.02.2021, 20.09 Uhr:
Fast 7.000 € Gage für das Mitwirken in einer knapp 25-minütigen Sendung sind ihr nicht genug? Die Gier kennt keine Grenzen...Wobei dieses Recht auf Nachvergütung ohnehin ein Witz ist, zumal diese vielen Wiederholungen überwiegend nachts und/oder bei Sendern mit geringen Zuschauer-Zahlen laufen.Beitrag entfernt
Beitrag vom Autor entfernt.Fernsehschauer schrieb am 04.02.2021, 19.59 Uhr:
Naja, Sat1 hat sich mit der Serie aber auch dumm und dämlich verdient, und von diesen überaus hohen Mehreinahmen sollten die Darsteller auch einen gerechten Anteil abbekommen...
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