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Alex Christensen: "Ohne Kai Pflaume wäre 'Around the World' kein Hit geworden!"

Sopranistin Fatma Said und Alex Christensen bei "Klassik im Club"
Sopranistin Fatma Said und Alex Christensen bei "Klassik im Club" ZDF/Michael Clemens

TV Wunschliste: 1991 haben Sie dann mit U96 den enorm erfolgreichen Techno-Remix von  "Das Boot" veröffentlicht, der es auf Platz 1 der Charts schaffte. Wie sieht die Entstehungsgeschichte hinter dem Song aus? Es ist ja schon eher ungewöhnlich, aus dem Soundtrack eines Films zehn Jahre später einen Remix zu produzieren.

Alex Christensen: Damals war es in Diskotheken üblich, dass es eine Lasershow gab, bevor das Tanzen losging. Zu dieser Lasershow lief der Original-Soundtrack von "Das Boot", doch der war mir auf Dauer zu langsam und zu langweilig. Also habe ich einfach meine eigene Version produziert und diese in meinem Club ein halbes Jahr lang gespielt. Meine damalige Freundin fragte mich irgendwann, ob ich den Song denn nicht einer Plattenfirma anbieten möchte, weil immer mehr Leute danach gefragt hatten. Ich selbst wäre gar nicht auf die Idee gekommen! Zum Glück hat die Plattenfirma das Potenzial erkannt und die Single veröffentlicht.

Zu Ihren größten Erfolgen zählt außerdem "Around the World" von ATC. Der Song kam im Jahr 2000 heraus und wurde zu einem weltweiten Hit. Ich habe außerdem den Eindruck, dass er ständig präsent ist, weil er nach wie vor oft gespielt wird und schon mehrfach gecovert wurde. Was ist das Erfolgsgeheimnis dieses Songs?

Alex Christensen: Das ist schwer zu erklären. Der Song erscheint relativ simpel, aber die Komposition hat eine gewisse Magie und ist zeitlos - auch in sozialen Netzwerken wie TikTok und Instagram ploppt der Song als Unterlegung von Videos immer wieder auf. Und wenn dann ein holländischer DJ namens R3hab den Song neu aufnimmt, hat der ruck zuck dreieinhalb Millionen Plays bei Spotify - und so recycelt sich der Song immer wieder, was mich als Ko-Autor natürlich sehr freut!

War der Song damals ein Glückstreffer oder hatten Sie schon vorher das Gefühl, dass er ein richtig großer Erfolg werden könnte?

Alex Christensen: Ungefähr dreimal in meinem Leben hatte ich das Gefühl: Ja, das ist ein sicherer Hit! Das war bei ATC der Fall. Nachdem er fertig produziert war, war ich mir sicher, dass das ein Welthit wird. Doch als der Song dann erst nur auf Platz 80 in die Charts einstieg und eine Woche später auf Platz 99 fiel, dachte ich mir: Oh, da hast du dich wohl getäuscht. Doch zum Glück kam dann die Sendung  "Nur die Liebe zählt" mit Kai Pflaume, die ATC als Act eingeladen hat. Dadurch ist der Song nach den Startschwierigkeiten doch noch auf Platz 1 geschossen. Ohne Kai Pflaume wäre "Around the World" kein Hit geworden!

Verrückt, wie sich so etwas manchmal entwickelt! 2001 saßen Sie in der zweiten Staffel von  "Popstars" in der Jury, bei der die Band Bro'Sis herauskam. Welche Erinnerungen verbinden Sie mit dieser Zeit?

Alex Christensen: Ich fand das ganz charmant, weil Castingshows damals noch etwas Semi-Professionelles hatten. Wenn man unsere "Popstars"-Staffel mit späteren Formaten vergleicht, war das damals noch ziemlich amateurhaft produziert, ist dafür aber super-erfolgreich gewesen. Mit "I Believe" ist ja auch ein vernünftiger Song herausgekommen - und mit Giovanni Zarrella und Ross Antony sind zwei Künstler aus der Band immer noch sehr erfolgreich. Das ist schon toll!

Und was halten Sie heutzutage von Castingshows?

Alex Christensen: Es ist schon alles sehr stereotyp geworden. Wir müssen uns darüber bewusst sein, dass Castingshows heute dazu da sind, um die Juroren zu promoten und ihnen eine Fläche zu geben. Es geht nicht um den gecasteten Act, der am Ende dabei rauskommt. Aus den letzten fünf Jahren könnte ich Ihnen keinen Namen eines Castingshow-Gewinners nennen, während viele wahrscheinlich sehr gut darüber Bescheid wissen, wer gerade in der Jury sitzt.

Da ist was dran. 2007 haben Sie erneut einen Nummer-1-Hit gelandet - und zwar mit dem außergewöhnlichen Titel "Du hast den schönsten Arsch der Welt". Würde das heute noch funktionieren?

Alex Christensen: Ich finde den Song immer noch genial! Ein Dance-Song mit einem deutschen Text war 2007 noch außergewöhnlich und nicht gang und gäbe. Und das Schöne daran ist: Er ist sehr emanzipiert, denn das anrüchige Kompliment singt eine Frau über einen Mann. Diesen Bruch hat man vermutlich im ersten Moment gar nicht bemerkt. Hätte den Titel ein Mann gesungen, hätte ich das doof gefunden. Aber so ist er nicht sexistisch, sondern ziemlich smart und entlarvend. Auch dieser Song ist zu einem Klassiker geworden, der immer wieder für Coverversionen angefragt wird und auch bei TikTok millionenfach gespielt wird.

2009 sind Sie mit dem Titel "Miss Kiss Kiss Bang" beim  "Eurovision Song Contest" angetreten. Ähnlich wie es in diesem Jahr eigentlich geplant war, wurden Sie ohne Vorentscheid vom NDR als deutscher Vertreter ausgewählt. Letztendlich haben Sie beim ESC den 20. Platz belegt. Wie betrachten Sie dies rückblickend?

Alex Christensen: Ich sehe das absolut sportlich, das war eine Riesenzeit damals in Moskau. Ich liebe den ESC und das war eine tolle Veranstaltung. Da muss man als Musiker wirklich einmal mitgemacht haben! Und wenn man sich überlegt, dass es den ESC seit etwas über 60 Jahren gibt und ich einer von den 60 deutschen Acts bin, die dort mitgemacht haben, bin ich sehr glücklich, dazuzugehören. Das ganze Drumherum hat einen Riesenspaß gemacht. Wir sind zum Beispiel in einer Schalte nach Amerika bei Oprah Winfrey aufgetreten. Das können auch nicht viele deutsche Künstler von sich behaupten. Ich würde es jederzeit wieder machen.

Auf der nächsten Seite spricht Alex Christensen darüber, was Schlager mit Eurodance zu tun hat, und weshalb in den Single-Charts Musik nur noch einseitig abgebildet wird.


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Leserkommentare

  • Teddylein schrieb am 04.07.2020, 20.59 Uhr:
    Als ich damals "Around The World" in den Viva Top 100 auf Platz 80 gesehen habe, war ich auch sehr enttäuscht. Für mich war das schon nach dem ersten Hören ein absoluter Hit.
  • DerLanghaarige schrieb am 03.07.2020, 16.06 Uhr:
    Als alter U96 Fan (und Freund von 90er Jahre Tanzmusik im Allgemeinen) freut es mich ja, dass sein Orchesteralbum so ein Erfolg ist, aber dass es, sagen wir mal diplomatisch "inspiriert" von Pete Tongs nur kurz vorher erschienenem "Classic House" Album ist, hat schon einen sauren Beigeschmack.