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Bastian Pastewka: "Wie viel besser unser Fernsehen geworden ist, lässt sich meiner Ansicht nach nicht widerlegen"

Das "Pastewka"-Ensemble in der zehnten Staffel
Das "Pastewka"-Ensemble in der zehnten Staffel Amazon Prime Video

TV Wunschliste:  "Pastewka" ist das, was man eine hervorragende Comedyserie nennt. Wir in der Redaktion sind große Fans und waren uns einig, dass die Serie mit Stafffel 10 inhaltlich auf ihrem Höhepunkt angekommen ist. Sind Sie nach ein wenig zeitlichem Abstand wehmütig, dass es jetzt vorbei ist?

Bastian Pastewka: Ja, die Wehmut ist allerdings nicht so groß, dass ich ins Kissen beiße. Wir haben die Serie im Mai 2004 pilotiert und waren uns alle einig, sie 2020 in bester Verfassung zu beenden. Wenn ich von "wir" spreche, meine ich die Autoren, die Produzenten und auch das Ensemble. "Pastewka" war - anders als es der Titel vermuten lässt - keine One-Man-Show. Wir waren eine Ensemble-Familienserie. Es war ein Kraftakt, alle Schauspielerinnen und Schauspieler für die Dreharbeiten immer wieder zusammenzukriegen. Aber die Serie hat sich auch deshalb so lange gehalten, weil jede(r) einzelne von ihnen zu jeder Zeit Lust darauf hatte. Der Kontakt zwischen uns ist nie abgerissen, auch nicht während der vierjährigen Pause zwischen 2013 und 2017. Wir sind Freunde und helfen uns untereinander, wenn es nötig ist. Das trage ich im Herzen - sicherlich mit Wehmut, aber auch mit der Erleichterung, dass es auf diese Weise zu Ende gegangen ist und wir nicht mittendrin abgesetzt oder noch einmal in eine schwebende, unbestimmte Pause geschickt wurden.

In der finalen Staffel lassen Sie nichts unversucht, um der Vater von Annes zukünftigem Kind zu werden. Da die Schlussszene durchaus Spielraum für eine Fortsetzung lässt: Wäre ein Kinofilm oder gar ein Spin-Off angesichts der neuen Situation denkbar?

Bastian Pastewka: "Bruck - Jahre des Terrors" sollte unser Spin-Off heißen (lacht). Ich vermute aber, Hagen und Svenjas Veggieburger-Unternehmen hat wegen der Corona-Krise nicht überlebt. Schade. Nein, "Pastewka" ist beendet - auch wenn ich persönlich gerne die Beule unter Kesslers Mundschutz gesehen hätte.

Das "Pastewka"-Ensemble in der Anfangszeit
Das "Pastewka"-Ensemble in der Anfangszeit Sat.1

Die Ausstrahlung der Serie begann im Jahr 2005. Seitdem hat sich technisch wahnsinnig viel getan: DVD-Boxen waren damals noch das Höchste der Gefühle, YouTube in den Startlöchern, von Streamingdiensten keine Spur. Wie haben Sie diese Entwicklung wahrgenommen?

Bastian Pastewka: Als unsere erste "Pastewka"-Staffel in Sat.1 lief, haben sich unsere interessierten Zuschauer*innen tatsächlich vor den Fernseher gesetzt und pünktlich freitags um 21.45 Uhr eingeschaltet, um die jeweils aktuelle Folge zu sehen. Das kann man sich heute kaum noch vorstellen! Aber es war zu der Zeit zunächst der einzige Verbreitungsweg. Viele Fans glauben heute, dass die erste Staffel kein Quotenhit war und sich der Erfolg erst später eingestellt habe. Doch um ehrlich zu sein: Es war genau andersrum. Wir hatten mit unserer ersten Staffel die besten Einschaltzahlen, während die siebte Staffel im Sat.1-Programm von 2014 ziemlich spät und versteckt lief - und daher niemanden interessierte. Digital verhielt es sich anders: Die DVD zur ersten Staffel hat sich kaum verkauft. Ich erinnere mich an fünf scheue Rezensionen von Leuten, denen das Booklet am besten gefallen hat. Das änderte sich ungefähr 2010, als unsere Folgen erstmals online gingen. Inzwischen sind wir bei Prime Video angekommen und für mein Empfinden genau da, wo wir immer hinwollten: bei Zuschauer*innen, die sich bewusst und unabhängig von einer Uhrzeit für unsere Rumpel-Sitcom entscheiden. Und die fortlaufende Geschichten zu schätzen wissen und nicht "die Folge der Woche".

Sind Sie als Fernsehjunkie eigentlich mit unseren Seiten TV-Wunschliste & fernsehserien.de vertraut?

Bastian Pastewka: Ich bekomme seit 20 Jahren immer noch Emails, in denen Sie mir mitteilen, dass  "Baywatch" oder  "Star Trek - Raumschiff Voyager" irgendwo wiederholt wird. Oder  "Fawlty Towers" auf dem Kanal BBC Entertainment, den ich gar nicht habe. Es ist wirklich der perfekte Service!

Das freut uns zu hören! Aber zum Thema Episodenguide hätte ich noch eine Frage: Sie sprachen in diversen Interviews davon, dass es insgesamt 99 Folgen von "Pastewka" gibt - mal abgesehen von der Abschluss-Dokumentation. Wir kommen allerdings nur auf 97 Folgen...

Bastian Pastewka: Verdammt, dann müssen wir doch noch drei Folgen machen (lacht)! Aber es ist richtig, es gibt eine inoffizielle Produktionszählweise. Manche unserer Folgen werden offiziell als eine Episode gerechnet, sind aber inoffiziell Zweiteiler als Doppelfolgen, wie beispielsweise "Die Zeremonie" (Auftakt der siebten Staffel). Die haben wir damals als Zweiteiler gedreht, weil wir noch nicht wussten, dass Sat.1 sie letztendlich als zusammenhängende Folge zeigen würde. Durch diese Zählweise kommen wir tatsächlich auf 100 Folgen - außerdem klingt es natürlich einfach besser (lacht)!

Der "Morgen hör ich auf"-Cast
Der "Morgen hör ich auf"-Cast ZDF/Mathias Bothor

Vielen Dank für die Aufklärung dieses Mysteriums! Herausragend fand ich auch die ZDF-Serie  "Morgen hör ich auf", die ja leider zu Unrecht als das deutsche  "Breaking Bad" angekündigt wurde. Zeitweise hieß es, dass eine zweite Staffel geplant sei, doch daraus wurde letztendlich nichts. Stand eine Fortsetzung tatsächlich im Raum?

Bastian Pastewka: Die Autoren Sönke Lars Neuwöhner und Sven S. Poser, der Regisseur Martin Eigler und das ZDF wollten eine in sich geschlossene Miniserie mit fünf Episoden drehen. Da die Aufmerksamkeit für "Morgen hör ich auf" aber unerwartet groß war, haben die Verantwortlichen des ZDF tatsächlich über eine zweite Staffel nachgedacht. Das ist damals irgendwie durchgesickert und an die Öffentlichkeit geraten. Doch letztendlich ist es nicht dazu gekommen; was ich gut finde: Bei so einem engmaschigen Plotkonstrukt - Familienvater druckt Geld, fliegt auf und muss sich mit Frankfurter Gangstern einlassen - hätte ich es anstrengend gefunden, die angenehm kleine Grundidee auf weitere Staffeln mit noch mehr neuen Gangstern und noch gefährlicheren Mittelsmännern auszudehnen.

Auf der nächsten Seite spricht Bastian Pastewka darüber, weshalb es in Deutschland kaum noch Sitcoms und Late-Night-Shows nach amerikanischem Vorbild gibt. Außerdem erklärt er, ob eine Sendung wie "Die Wochenshow" im Shitstorm-Zeitalter heute noch funktionieren würde, und nennt seine persönlichen Lieblingsserien.


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Leserkommentare

  • Mork-vom-Ork schrieb am 25.06.2020, 13.16 Uhr:
    Dem Widerspruch kann ich mich anschließen. Und dies hat nichts mit Nostalgie-Denken zu tun.
    Früher gab es auch gutes und schlechtes Fernsehen. Nur hat sich das Verhältnis zum Negativen entwickelt.
    Ein Grund dafür dürfte sein, dass es mittlerweile auch für den vielen Trash einen Markt gibt. Wenn früher etwas schlecht war, dann wurde es zeitnah eingestellt. Heutzutage lässt man es laufen oder kopiert es noch x-mal, weil es es doch so einige schauen. Niveauloses Fernsehen hat zunehmend Konjunktur. Eine traurige Entwicklung.
  • midadi schrieb am 25.06.2020, 08.49 Uhr:
    Das deutsche Fernsehen ist doch sowas von tot!
    Außer Flaggschiffen wie Tagesschau, Wer wird Millionär und Co. läuft doch nur noch veralteter Schrott im Fernsehen! Und das ganze aufgefüllt mit Werbung im 20 Minuten-Rythmus mit einer Dauer von 10 Minuten. Dazwischen noch Werbeeinblendungen im laufenden Film.
    Nee wer Qualität will muss sich der Streamingdienste bedienen, anders ist nichts mit Qualität!
  • Tom_Cat schrieb am 24.06.2020, 23.17 Uhr:
    Wahrscheinlich hätte Herr Pastewka eher sagen sollen: DIE AUSWAHL IST HEUTE GRÖßER.
    Man kann frei wählen, ob man Gutes (Arte, 3 Sat, Streaming Dienste, ZDF Neo, Servus TV) sehen möchte oder halt beim Schrott (RTL, Sat.1, Pro 7) bleibt.
  • Schwaab96 schrieb am 24.06.2020, 21.49 Uhr:
    Bei der Überschrift dieses Berichtes muss ich dem geschätzten Herrn Pastewka deutlich wiedersprechen. Ich würde mal behaupten, dass das Programm noch nie schlechter war. Nur noch gescriptete Sendungen, Krimis, Kochshows und Wiederholungen. Leider muss ich TV-Eyes_ beipflichten. Testbild wäre in vielen Fällen anspruchsvoller als dieses Schrei-Beleidigungs-Betrugs-TV der Privaten.
  • TV-Eyes_ schrieb am 24.06.2020, 19.00 Uhr:
    Ohje, bis dato war mir Herr Pastewka eigentlich immer recht sympathisch
    aber wer das heutige Fernsehprogramm als besser gegenüber früher bezeichnet, der wird dies wohl nur deshalb behaupten können weil er davon / daran profitiert.
    Ich kenne noch Röhre, Schwarz-weiß-Bild
    , Sendeschluss und Testbild und eine kurze Zeit lang war das Fernsehen Dank Kabel auch wirklich eine Bereicherung
    aber das meiste von dem , was heutzutage über den Bildschirm flimmert ist doch nun wirklich ohne Qualität(sanspruch).
    Auf RTL II mit seinem (überwiegend) Hartz IV - Format könnte man doch nun wirklich in Gänze verzichten und auch große Teile der Ausstrahlungen bei VOX, SAT 1und Kabel 1 wären verzichtbar.
    Verdummung der Zuschauer.
    Ich schau(t)e gern und viel TV, besonders nachts aber in den letzten Jahren habe ich mir doch so manches Mal das Testbild zurück gewünscht.
  • Sentinel2003 schrieb am 24.06.2020, 18.30 Uhr:
    Das ist mal echt krass: er hat sich seit 8 Jahren keine DVD mehr gekauft!! :-)
    Und ja, da muß ich ihm zustimmen, das "Line of Duty" hier in Deutschland weiterhin "unter dem Radar" läuft, ist nicht nachzuvollziehen, denn die Serie ist einfach DER HAMMER!
  • pumaquibö schrieb via tvforen.de am 24.06.2020, 18.24 Uhr:
    TV Wunschliste schrieb:
    ... doch am Donnerstag, 26. Juni strahlt das ZDF die neue
    Komödie "Der Sommer nach dem Abitur" mit Bastian
    Pastewka in einer Hauptrolle aus.

    Wann denn jetzt? Am Donnerstag oder am 26. Juni?
  • Redaktion Glenn Riedmeier schrieb via tvforen.de am 24.06.2020, 18.31 Uhr:
    pumaquibö schrieb:
    TV Wunschliste schrieb:
    --------------------------------------------------
    -----
    > ... doch am Donnerstag, 26. Juni strahlt das ZDF
    die neue
    > Komödie "Der Sommer nach dem Abitur" mit
    Bastian
    > Pastewka in einer Hauptrolle aus.
    Wann denn jetzt? Am Donnerstag oder am 26. Juni?

    Am Donnerstag, 25. Juni - da hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen. Ist korrigiert.
  • Fernsehschauer schrieb am 24.06.2020, 16.56 Uhr:
    Hahaha beste Frage, kleiner Tippfehler oder angeschwibst? :D 
    "Sind Sie als Fernsehjunkie eigentlich mit unseren Seiten fernsehserien.de & Fernsehserien.de vertraut?"
  • faxe61 schrieb via tvforen.de am 24.06.2020, 16.39 Uhr:
    ...doch am Donnerstag, 26. Juni strahlt das ZDF die neue Komödie "Der Sommer nach dem Abitur" mit Bastian Pastewka in einer Hauptrolle aus.

    Die schon bei Arte lief.
    ...ob eine Sendung wie "Die Wochenshow" im Shitstorm-Zeitalter heute noch funktionieren würde.

    Bitte, was? Shitstorm-Zeitalter? Geht es auch eine Nummer kleiner als Zeitalter.
  • Redaktion Glenn Riedmeier schrieb via tvforen.de am 24.06.2020, 18.35 Uhr:
    faxe61 schrieb:
    Die schon bei Arte lief.

    Was auch im Interview thematisiert wird und "was wahrscheinlich kaum jemand mitbekommen hat", wie Bastian Pastewka hinsichtlich der überschaubaren Quoten richtig erklärt.
    Bitte, was? Shitstorm-Zeitalter? Geht es auch eine
    Nummer kleiner als Zeitalter.

    Wenn man will, kann man sich über so eine Formulierung unnötig echauffieren. Man kann es auch lassen.
  • Sveta schrieb via tvforen.de am 24.06.2020, 17.56 Uhr:
    faxe61 schrieb:
    >...doch am Donnerstag, 26. Juni strahlt das ZDF
    die neue Komödie "Der Sommer nach dem Abitur" mit
    Bastian Pastewka in einer Hauptrolle aus.
    Die schon bei Arte lief.
    >...ob eine Sendung wie "Die Wochenshow" im
    Shitstorm-Zeitalter heute noch funktionieren
    würde.
    Bitte, was? Shitstorm-Zeitalter? Geht es auch eine
    Nummer kleiner als Zeitalter.
    Im Claim- Buzzword- und Clickbait-Zeitalter geht es nicht kleiner, sei froh das er nicht noch ein MEGA davorgesetzt hat ;-)