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"Krankheit und Tod sollten nicht mehr tabuisiert werden": Interviews mit dem "Club der roten Bänder"
(10.11.2017)
Es war und ist eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht: Die auf den wahren Erlebnissen des Autors Albert Espinosa beruhende Dramaserie
Im Mittelpunkt stehen die sechs Jugendlichen Leo (Tim Oliver Schultz), Jonas (Damian Hardung), Alex (Timur Bartels), Toni (Ivo Kortlang), Emma (Luise Befort) und Hugo (Nick Julius Schuck), die allesamt mit schweren Schicksalen wie Krebs, Herzproblemen oder Bulimie zu kämpfen haben. Um sich gegenseitig Kraft zu geben, gründen sie ihre eigene Krankenhaus-Gang: Den "Club der roten Bänder", benannt nach den Bändchen, die man vor jeder Operation ans Handgelenk gebunden bekommt.
Wie im vergangenen Jahr gab es in der "ASTOR Film Lounge" in Köln einen ersten Einblick auf die neuen Folgen. TV Wunschliste-Redakteur Dennis Braun traf die Hauptdarsteller in diesem Rahmen zum Interview und erfuhr, wie die Stimmung am letzten Drehtag war, was sich durch die Serie für jeden einzelnen verändert hat und welche Botschaft sie den Menschen mit auf den Weg geben wollen.
Die letzten drei Jahre waren für euch alle sicherlich sehr aufregend, ihr habt ja bereits mehrfach erwähnt, dass das ganze Team zu einer großen Familie zusammengewachsen sei. Wie ging es euch unmittelbar, nachdem die letzte Klappe gefallen und die Reise des Clubs endgültig zu Ende war?
Ivo Kortlang: Das haben wir am Anfang alle noch gar nicht richtig realisiert. Wir hatten vorher noch sehr intensive drei Wochen, haben auch am Wochenende gearbeitet und waren von früh bis spät zusammen. Selbst als Luise und ich zurückgefahren sind und uns bewusst gemacht haben, dass wir nie mehr ans Set zurückkehren werden, ist es bei uns noch nicht wirklich angekommen. Das kam erst einige Wochen später. Angst, dass der Kontakt abbricht, habe ich nicht, denn wir gehen nach wie vor alle zusammen zu so vielen Veranstaltungen und treffen uns auch privat immer mal wieder. Das wird auch in Zukunft so bleiben.
Timur Bartels: Die Stimmung bei der letzten Klappe war ziemlich seltsam. Alle waren total fokussiert und wollten noch einmal Vollgas geben, von daher konnten wir überhaupt nicht realisieren, dass es jetzt plötzlich vorbei sein sollte. Trotzdem halte ich die Entscheidung für richtig, die Geschichte nicht ins Unendliche aufzublähen, sondern einen schönen, runden Abschluss zu liefern. Aus diesem Grund verlasse ich die Serie natürlich mit einem weinenden, aber auch mit einem lachenden Auge, weil sich hier eine Familie gefunden hat, die in den drei Jahren immer weiter zusammengewachsen ist. Teilweise telefonieren und schreiben wir untereinander jeden Tag, da ist so eine unglaubliche starke Bindung, wie ich sie an noch keinem Set zuvor erlebt habe. Drei Leute des Teams haben sich sogar Rote-Bänder-Tattoos stechen lassen, das ist ja auch nicht gerade alltäglich.
Damian Hardung: Es war Freude und Trauer gleichzeitig. Speziell die letzte Szene, die wir alle zusammen gedreht haben, hat mich emotional extrem berührt. Das machte es mir auch einfacher, die Rolle Jonas loslassen zu können, da wir einen super Abschied für ihn und die anderen Charaktere hinbekommen haben.
Tim Oliver Schultz: So etwas habe ich noch nicht erlebt. Normalerweise fließen am Ende eines Drehs immer die Tränen, diesmal haben aber die Freude und Dankbarkeit für die geile Zeit überwogen. Wir haben wirklich eine Ära zusammen erlebt und sind so gute Freunde geworden, was wir alle als großes Geschenk ansehen.
Nick Julius Schuck: In diesem Moment war es ein wahnsinnig schönes Gefühl, die Traurigkeit kam eher etwas später. Ich durfte die letzte mit mir gedrehte Szene schon sehen, da kamen noch einmal alle Erinnerungen an die letzten drei Jahre hoch. Ich finde den Abschluss der Serie wirklich sehr gelungen.
Luise Befort: Die letzten drei Wochen am Set waren unglaublich intensiv, wir hatten teilweise sechs bis sieben Drehtage am Stück. Als es dann plötzlich vorbei war, konnte ich es erst einmal gar nicht richtig realisieren. Das wird wohl erst passieren, wenn wir alle zusammen das Serienfinale in Berlin gesehen haben.
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