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Matthias Schloo ("Notruf Hafenkante"): "Es ist ganz schön, so ein bisschen unter dem Radar zu fliegen"

(22.10.2025)

TV Wunschliste: Bereits 1997 wurdest du beim damaligen Fernsehpreis
Matthias Schloo: Während der Dreharbeiten habe ich das nicht so empfunden, denn ich wusste, dass Jürgen Prochnow schon rund 20 Jahre davor das Thema Homosexualität filmisch abgebildet hat. Das Feedback auf unseren Film aus der homosexuellen Szene war allerdings sehr, sehr positiv. Sie waren sehr dankbar und sehr froh, dass solche Themen stattfinden. Ich hatte damals im Szeneviertel in St. Georg in Hamburg einen Interviewtermin in einem Café. Plötzlich drehte sich am Nachbartisch ein Mann um und sagte: "Mensch, ich bin dir wirklich dankbar für den Film, denn ich persönlich hatte eine sehr ähnliche Geschichte wie in diesem Film." Das hat mir erst mal die Schuhe ausgezogen, denn der Film war ja wirklich hart. Da ging es auch um ein bisschen mehr als einfach nur Prostitution. Es ging um verwundete Seelen, die zerstörerisch agieren. Um eine ganze Familie, die unter der Last dieses Jungen zerbricht. Es war wirklich auch ein sehr großes Schauspieldrama und eine meiner anspruchsvollsten und tollsten Arbeiten bis heute.
Inzwischen standest du schon für viele unterschiedliche Produktionen vor der Kamera. Gibt es ein Genre, in dem du dich gerne noch verwirklichen wollen würdest?Matthias Schloo: Ja, ganz vieles. Alle Leute sagen mir immer: "Matthias, du musst Komödie machen. Warum machst du denn keine Komödie?" Ich habe es ja auch wirklich gerne heiter in meinem Arbeitsumfeld. Ich mag es nicht, immer so ernst vor mich hin zu arbeiten. Aber Komödie ist natürlich auch die große Kunst. Es gehört mit zu den schwierigsten Sachen, die Leute zum Lachen zu bringen. Aber natürlich gibt es auch so Klassiker, die wahrscheinlich jeder schon als Kind gerne gespielt hat: Pirat, Cowboy oder Ritter mit Schwert auf einem Pferd. Physisches Drehen mit Action, also Kämpfen, Reiten, Maschinen fahren, so was liebe ich schon sehr. Das wird wahrscheinlich zu 99 Prozent ein Traum bleiben, aber habe ich schon mal fürs ZDF-Sonntagskino

Denkst du denn hin und wieder darüber nach, wie lange du noch bei "Notruf Hafenkante" bleiben möchtest?
Matthias Schloo: Man macht sich solche Gedanken natürlich regelmäßig. Wie lange soll man das noch machen? Ist es gut, das so lange zu machen? Aber ich habe über die Jahre irgendwie damit meinen Frieden gemacht. Wenn man gerade anfängt, müde zu werden und sich denkt, dass man wirklich alle Geschichten erzählt hat, dann kommt ein Kollege und sagt: "Mensch, was du hier hast, das ist ja wirklich toll! Mach das bloß weiter!" Und das ist es tatsächlich. Hätte mir am Anfang einer gesagt, dass ich hier 16 Jahre bin, hätte ich das nicht für möglich gehalten, dann hätte ich den ausgelacht. Außerdem verändert sich ja auch die Lebenssituation. Ich bin zweifacher Vater geworden in der Zeit. Und dann weißt du Sachen wie Planungssicherheit zu schätzen. Wenn du freiberuflich bist und dann einen Anruf kriegst, zum Beispiel für zehn Drehtage in Portugal, dann machst du das halt. Wenn es Arbeit für dich gibt, musst du der dann auch folgen - weil du einfach Geld verdienen musst. So eine feste Serienrolle gibt einem einfach ein bisschen die nötige Ruhe. Die Serie hat sich über die Jahre auch deutlich verändert und verbessert. Wenn du dir mal eine meiner ersten oder die erste Folge überhaupt anschaust und mit dem Look von heute vergleichst, dann sind das zwei verschiedene Serien. Das ist jetzt ein richtiges Großstadt-Cop-Format, das sich wirklich sehen lassen kann. Für mich gibt es gar keinen Grund auszusteigen und die Fans sind auch noch nicht gelangweilt. Von daher werden wir das noch schön ein bisschen weitermachen - solange man uns lässt.
In deiner Freizeit bist du sportlich sehr aktiv, gehst gerne angeln und unternimmst Radtouren durch Deutschland. Ist die Natur für dich ein wichtiger Ausgleich zu deinem Job?
Matthias Schloo: Ja, ich bin ja in der Lüneburger Heide groß geworden nach meinen ersten Jahren in Hamburg. Und da hat mir dieser ganze Naturspielplatz, der sich mir damals entfaltet hat, das so ein bisschen eingepflanzt. Ich brauche das schon sehr, durch den Wald zu gehen und auch frei zu sein, in Bewegung zu sein. Das brauche ich wie die Luft zum Atmen. Ich tue mich sehr schwer damit, immer das Gleiche zu tun. Das treibt mich dann schon regelmäßig raus. Und wenn du alleine draußen unterwegs bist, beim Angeln am See oder auf einer Fahrradtour, dann hast nichts anderes zu tun außer genau das. Du musst nicht funktionieren, du hast keinen Druck, keiner erwartet was, sondern du bist einfach da draußen mit dir allein und kannst schalten und walten, wie du möchtest. Das genieße ich schon immer sehr.
Zeitweise hattest du sogar ein eigenes YouTube-Format namens "Schloo! muss raus", in dem du dich zusammen mit Gästen an schönen Naturplätzen trafst. Willst du das eventuell irgendwann noch mal fortsetzen?
Matthias Schloo: Das liegt erst mal auf Eis. Das Konzept bestand darin, den Leuten wirklich das Naturerlebnis und was es für sie tun kann näherzubringen - in der Hoffnung, mehr Bewusstsein für Umweltschutz und dafür zu schaffen, wie heilsam die Natur ist. Ich habe dann aber gemerkt, dass ich nur noch unterwegs war, um den Leuten das bewusst zu machen, während ich selbst so ein bisschen hinten runtergefallen bin. Ich war dann nur noch draußen, um irgendwas zu drehen, irgendwas vorzubereiten. Ich habe gemerkt, dass das irgendwie doch nichts ist. Meine Frau meinte auch zu mir: "Wo ist dein Genuss in der Natur eigentlich abgeblieben? Schuster, bleib bei deinem Leisten. Du bist doch gut und gerne Schauspieler. Das andere können doch die anderen machen."
Aber es ist dir schon wichtig, deine Bekanntheit hin und wieder auch für solche Themen zu nutzen? Du hast jüngst beispielsweise auch auf Instagram dazu aufgerufen, beim Hamburger Zukunftsentscheid für das neue Klimaschutzgesetz zu stimmen.
Matthias Schloo: Manchmal habe ich schon das Gefühl, dass man auf Dinge aufmerksam machen sollte. Einem selbst tut das nicht weh und es ist nützlich für die anderen. Der Zukunftstag war mir jetzt auch ein besonderes Anliegen. Das ist ein wichtiges Thema, denn es muss was passieren. Alle haben Angst vor Veränderungen, aber Paris hat es jetzt gerade gezeigt. Die haben ihr Radnetz total ausgebaut und allein dadurch rund 40 Prozent des Stickstoffs in der Innenstadt reduziert. Das ist für alle Leute, die dort leben, ein Geschenk. Viele haben immer Angst, dass sie gar kein Auto mehr fahren dürfen, aber so ist es ja nicht. Man könnte aber eben auch auf einem schönen Fahrradwegenetz fahren. Die Entscheidung in Hamburg könnte wegweisend in Europa sein und wirklich was auf den Weg bringen. Es würde mich sehr freuen, wenn meine Geburtsstadt Hamburg da eine Führungsrolle übernimmt.

Unsere Leser finden es immer spannend zu erfahren, was Schauspieler selber gerne gucken. Gibt es aktuelle Serien oder Filme oder auch All-Time-Favorites, die du empfehlen kannst?
Matthias Schloo: Ich war begeistert von der ersten Staffel von
Vielen Dank für die Tipps und das schöne Gespräch. Alles Gute für deine berufliche und persönliche Zukunft!
Die 20. Staffel von "Notruf Hafenkante" mit Matthias Schloo ist aktuell donnerstags um 19.25 Uhr im ZDF zu sehen. Ältere Folgen werden zudem montags bis freitags um 10.30 Uhr wiederholt.
Weitere Interviews mit Stars aus "Notruf Hafenkante":
- Lilli Hollunder: "Man sollte sich sehr gut überlegen, ob man diesen Weg gehen möchte"
- Harald Maack: "Der Plan ist, einfach mal keinen Plan zu haben"
Über den Autor
Schon seit frühester Kindheit war der 1985 geborene Münchner vom Fernsehen fasziniert. Am Wochenende stand er freiwillig früh auf, um stundenlang die Cartoonblöcke der Privatsender zu gucken. "Bim Bam Bino", "Vampy" und der "Li-La-Launebär" waren ständige Begleiter zwischen den "Schlümpfen", "Familie Feuerstein" und "Bugs Bunny". Seine Leidenschaft für animierte Serien ist bis heute erhalten geblieben. Darüber hinaus begeistert er sich für Gameshows wie "Ruck Zuck" oder "Kaum zu glauben!" und ist mit hoher Expertise gleichzeitig Fan und kritischer Beobachter der deutschen Schlagerwelt. Auch für Realityformate wie "Big Brother" und "Die Verräter" hat er eine Ader - auf rein krawalliges Trash-TV kann er dagegen verzichten. Im Comedy-Bereich begeistert er sich vor allem für Sitcoms, Stand-up-Comedy und Late-Night und hält diesbezüglich auch die Augen in Österreich, Großbritannien und den USA offen.
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