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Interview über "StandUp 3000", GIGA und den schlechten Ruf deutscher Comedy
Maxi Gstettenbauer präsentiert "StandUp 3000"
Comedy Central/Max Kohr
Maxi Gstettenbauer: "Wir zeigen Stand-Up in Reinkultur - ohne jegliches Gimmick"/Comedy Central/Max Kohr

Seit einigen Jahren werden immer mehr Comedy-Bühnenprogramme im Fernsehen übertragen - kleine Mixed-Shows mit Kurzauftritten mehrerer Künstler wurden hingegen zur Seltenheit. Doch Comedy Central will diesen Zustand ab heute Abend (18. März) ändern. Am Unter der Dachmarke "Comedy Central Presents" gehen gleich zwei neue Formate an den Start. Einerseits die von Maxi Gstettenbauer moderierte Show  "StandUp 3000" und andererseits direkt im Anschluss halbstündige Specials, in denen je ein Comedian Highlights aus seinem aktuellen Soloprogramm zum Besten gibt. Beide Formate werden von EndemolShine Germany produziert. Zu sehen ist das Doppelpack immer sonntags um 22.30 Uhr.

TV Wunschliste-Redakteur Glenn Riedmeier sprach mit Moderator Maxi Gstettenbauer ausführlich über das Konzept der neuen Show, weshalb deutsche Comedy so einen schlechten Ruf hat und darüber, wie er selbst vom  "GIGA\\GAMES"-Spieletester zum Stand-Up-Comedian wurde.

TV Wunschliste: Lieber Maxi, du bist Gastgeber der neuen Sendung "StandUp 3000". Das ist nicht nur eine neue Eigenproduktion von Comedy Central, sondern nach langer Zeit mal wieder eine klassische Mixed Show. Wie würdest du das Format beschreiben?

Maxi Gstettenbauer: Das ist Stand-Up pur! Und zwar in einer Form, die man so in Deutschland bisher noch nicht gesehen hat. Ab Ende der 90er Jahre wurde Stand-Up-Comedy hierzulande immer größer, mit sehr viel Effekten, riesigen Bühnenshows und großem Tamtam. Mit "StandUp 3000" gehen wir wieder zurück zum Intimen und Nahbaren. In unserer Location, dem Alten Pfandhaus in Köln, kommt dieses Club-Gefühl einfach richtig geil rüber.

Maxi Gstettenbauer
Maxi GstettenbauerComedy Central/Max Kohr

"StandUp 3000" bildet tatsächlich eine Ausnahme, denn Sendungen aus kleinen Comedy-Clubs mit Kurzauftritten mehrerer Künstler sind im deutschen Fernsehen zur Seltenheit geworden - es gibt fast nur noch Bühnenprogramme aus großen Hallen zu sehen. Wie entscheidend ist denn deiner Meinung nach die richtige Location, damit Comedy gut funktioniert?

Maxi Gstettenbauer: Das kommt immer darauf an, was man transportieren möchte. Ein ausverkauftes Olympiastadion ist natürlich beeindruckend, aber es ist nicht die einzige Bildsprache, mit der man Stand-Up-Comedy umsetzen kann. Jeder Künstler bringt seine eigene DNA und Weltsicht mit auf die Bühne. Und gerade bei fürs Fernsehen aufgezeichneten Stand-Ups ist nicht nur der Inhalt, sondern tatsächlich auch das jeweilige Setting entscheidend. Bei den großen Bühnenshows geht es inzwischen vielmehr um den Eventcharakter. Alles ist groß und laut, das Publikum feiert den Künstler, es gibt Feuerwerke und so weiter. Das hat schon seine Berechtigung, ist aber etwas völlig anderes als das, was wir beispielsweise mit "StandUp 3000" machen. Es ist ruhiger und reduziert aufs Wesentliche - und dadurch gleichzeitig viel moderner. Ich bin mir sicher, dass die Sendung für Gesprächsstoff sorgen wird, auch wenn Comedy Central nicht die Reichweite der ganz großen Sender hat.

Das Konzept der Show erinnert an Formate wie  "Quatsch Comedy Club" und  "NightWash". Würdest du sagen, dass "StandUp 3000" in der Tradition dieser Klassiker steht?

Maxi Gstettenbauer: Alles baut aufeinander auf und ich würde sagen, dass "StandUp 3000" der nächste konsequente Schritt ist. Denn wir brauchen keine weitere Mixed Show mit Shiny Floor, in der zum x-ten Mal die gleichen Typen auftreten, die eh schon jeder kennt. Bei "StandUp 3000" werden keine Star-Comedians promotet, sondern gezeigt, was Stand-Up in Reinkultur ist und kann - und zwar ohne jegliches Gimmick. Das ist in Deutschland sehr ungewöhnlich, denn oft wird in Fernsehshows noch irgendein Gimmick hinzugefügt, weil man Stand-Up als Kunstform an sich nicht ganz vertraut. Comedy Central wollte genau das nicht und hat darauf vertraut, dass die Künstler gute Inhalte bringen. Und ich kann nur sagen, dass die Stimmung bei "StandUp 3000" einfach super ist!

Maxi Gstettenbauer und die Gäste der ersten "StandUp 3000"-Ausgabe: Felix Lobrecht, Benaissa und Salim Samatou
Maxi Gstettenbauer und die Gäste der ersten "StandUp 3000"-Ausgabe: Felix Lobrecht, Benaissa und Salim SamatouComedy Central/Max Kohr


Auch du selbst verzichtest auf jegliche Gimmicks, sondern stehst einfach nur mit dem Mikro auf der Bühne - ohne Verkleidung, Kunstfigur oder Sprachfehler. Das ist amerikanischer Stil - liegen dort auch deine Vorbilder bzw. deine Inspiration?

Maxi Gstettenbauer: Gut beobachtet, ich orientiere mich durchgehend am amerikanischem Stil. Man fällt dadurch in der deutschen Szene ziemlich aus dem Raster, weil man gar nicht als klassischer Comedian wahrgenommen wird. Ich verwehre mich bewusst solchen Gimmicks wie Sprüche-T-Shirts oder lustigen Kappen, die oft als Signalschild "Achtung, ich bin witzig!" funktionieren sollen. Viele setzen auf diese Art von Branding, aber ich will das für mich einfach nicht. Marketingtechnisch hat das natürlich den Nachteil, dass man mich nicht mit Catchphrases oder einem bestimmten Thema verknüpfen kann. Aber ich verzichte darauf, weil ich mich so viel wohler fühle und ich eine Art von Comedy vertreten kann, die ich selber auch gut finde.

Sind solche Gimmicks eine typisch deutsche Eigenart der Stand-Up-Comedy?

Maxi Gstettenbauer: Ich glaube schon, in Amerika gibt es so etwas eigentlich nicht. Ich finde es einfach schade, dass Comedy in Deutschland oft so als Produkt gesehen wird und Comedians Popstars mit bestimmten Catchphrases sind. Es freut mich natürlich, dass die deutsche Comedy so erfolgreich ist und ich gönne den Künstern auch den Erfolg, aber das sind einfach keine Richard Pryors, George Carlins oder Louis C.K.s, über die man sich noch in 50 Jahren unterhalten wird.

Auf der nächsten Seite erläutert Maxi Gstettenbauer, wie er vom Spieletester zum Stand-Up-Comedian wurde, und weshalb die deutsche Comedy seiner Meinung nach so einen schlechten Ruf hat.


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