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TV-Kritik/Review: "Animal Kingdom"
(28.06.2016)
David Michôds filmisches Crime-Drama "Animal Kingdom" wurde 2010 zwar x-fach ausgezeichnet und weithin gefeiert, in die deutschen Kinos kam es allerdings nicht - wie so viele Filme, die weder in gängige Mainstream-Schablonen noch in die üblichen Arthouse-Nischen passen. Der Film wurde unter dem einigermaßen beknackten Titel "Königreich des Verbrechens" direkt auf dem DVD-Markt versenkt, mauserte sich dort aber immerhin zu einem Geheimtipp. Wenn nun die von
In Film und nun auch

So landet J also in Smurfs Haus und darf zunächst die Cody-Brüder kennenlernen, die zugleich auch seine Onkel sind: Craig (Ben Robson) und Deran (Jake Weary aus
Über allen Brüdern thront, fröhlich Cupcake-Teig rührend und am Elektro-Entsafter hantierend, Smurf - gespielt von der inzwischen 62-jährigen Ellen Barkin, die man nicht genug dafür bewundern kann, dass sie sich diese prestigeträchtige Rolle schon in den ersten Auftritten rückstandslos anverwandelt. Schließlich hatte sie in die größten Fußstapfen zu treten: Jacki Weaver, die die Smurf-Rolle im Kinofilm spielte und dafür für einen Oscar nominiert wurde, spielt im Film so etwas wie die Rolle ihres Lebens. Barkin weiß um die Messlatte und legt Smurf jugendlicher, erotisch offensiver, auch freundlicher an, trashiger sogar, aber nicht weniger konsequent. Die Schauspielerin, die Ende in Komödien wie "Switch - Die Frau im Manne" als Mainstream-Komikerin berühmt und dann lange Zeit weg vom Fenster war, hat sich in jüngerer Zeit in Indie-Filmen ("Shit Year") und mit klug gewählten (wie sagt man: "reiferen") Parts auch im Fernsehen zurück in die Credibility-Zone gespielt. In Ryan Murphys kurzlebiger Sitcom
Der Plot divergiert ansonsten durchaus vom Film: Pope hält sich in der Serie nicht vor der Polizei versteckt, sondern kommt frisch aus dem Knast; die Figur des im Film von Guy Pearce gespielten Detectives Leckie, der J als Kronzeugen gewinnen will, taucht so (noch?) nicht auf. Eine der Hauptfiguren wird im Film früh ermordet, doch dass die Serie das übernimmt, ist eher unwahrscheinlich.
Anderes hingegen wurde übernommen, vor allem die Initiation Js in den kriminellen Alltag, die im Film einen verhängnisvollen Abwärtsstrudel in Gang setzte. Schon am ersten Tag nehmen Darren und Craig ihn unter ihre korrumpierenden Fittiche, bald bekommt er eine Pistole in die Hand gedrückt und wird in einen Juwelenraub verwickelt, der fatal schiefgeht. Die Wandlung vollzieht sich allzu schnell: Schon am Ende der ersten Episode ist J zum Komplizen der Brüder geworden. Doch die Erzählung vom Jungen, der seine moralische Unschuld verliert, funktioniert nicht so gut wie im Film; es mag an den Drehbüchern der ersten Folgen liegen oder an Finn Coles sehr ausgestellter Naivität, dass man ihm diese prompte Vereinnahmung nicht ganz abnimmt. Interessanter sind ohnehin die Spannungen, die sich zwischen den Brüdern auftun: Popes Rückkehr aus dem Knast wird argwöhnisch beäugt, seine Wohnung wurde inzwischen verkauft, und selbst Smurf scheint ihren Ältesten für gefährlich zu halten. Darren verschweigt seine Homosexualität, wie J gefährlicherweise per Zufall herausfindet. Baz' Freundin Catherine (Daniella Alonso aus "The Hills Have Eyes II") hatte in der Vor-Knast-Zeit eine Affäre mit Pope, was Baz nicht wissen darf. Und alle gemeinsam zweifeln sie an Neuzugang J: Ist dem Jungen zu trauen?
Genug Konfliktstoff, um die Geschicke der Filmfiguren auf Staffellänge zu spreizen, hat Lisco sicher zusammenbekommen, doch den finalen Beweis dafür, dass es diese Serienversion wirklich geben musste, den bleibt er noch schuldig. Nicht immer nämlich stimmt der Tonfall. Der Styler-Vorspann etwa, der die Serie ab der zweiten Episode ziert und blutige Tätowierungsszenen, Sexfragmente und Gitterstäbe aneinandermontiert, erweckt durch den oft mit pumpenden Beats aufdringlich losnagelnden Soundtrack des kalifornischen Komponistenduos Alexis & Sam einen Eindruck, den auch ein paar übertrieben draufgängerische Dialoge vermitteln: dass sich hier eine Serie nämlich härter geben möchte, als sie ist. So gewinnt man bisweilen den Eindruck, als habe man sich in eine weniger pointierte Version von
Dieser Text basiert auf der Sichtung der ersten beiden Episoden von "Animal Kingdom".
Gian-Philip Andreas
© Alle Bilder: TNT
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