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TV-Kritik/Review: Deutschlands Superhirn - Neuauflage mit Steven Gätjen
(09.06.2016)
Für Steven Gätjen verlief der Wechsel von ProSieben zum ZDF bislang eher suboptimal. Mit seinem Debüt
Ursprünglich wurde das Format zwischen 2011 und 2013 im ZDF vom selbsternannten "Quizonkel" Jörg Pilawa moderiert, bevor er wieder zurück zur ARD gewechselt ist. Insgesamt wurden sechs Ausgaben ausgestrahlt. Von einer Fortsetzung war beim ZDF lange Zeit keine Rede mehr. Kürzlich wurde das Format allerdings in die Vereinigten Staaten exportiert (als
In der Show präsentieren Kandidaten herausragende Gedächtnisleistungen und treten gegeneinander an, um am Ende einen Geldpreis von 25.000 Euro zu gewinnen. Jeder Teilnehmer verfügt über eine spezielle Begabung, wie etwa ein besonders ausgeprägtes Erinnerungsvermögen, oder die Fähigkeit, überdurchschnittlich gut hören, schmecken, fühlen, riechen oder sehen zu können. In diversen Challenges stellen die Kandidaten ihre Talente unter Beweis.
Zu den Teilnehmern zählen der 38-jährige Kölner Tanzlehrer Helge Rühs, der 50 verschiedene Tänze nur am Erhören der Schritte erkennen kann, und der 50-jährige Diplom-Informatiker Gert Mittring, der elf Mal Weltmeister im Kopfrechnen wurde und einen bestimmten Zahlencode aus einer riesigen Matrix heraussuchen kann. Die 14-jährige Aneska Heidemüller und der 12-jährige Max Kier treten hingegen an, um blind und simultan drei Bretter des Logikspiels "Mastermind" in nur fünf Versuchen zu lösen - ein Spiel, bei dem es mehr als 1000 Lösungsmöglichkeiten gibt. Die 29-jährige Architektin Alisa Kellner hingegen merkt sich 40 verschiede Farbcodes, während sie die Fassade eines Hochhauses nach unten läuft. Der 34-jährige deutsche Gedächtnismeister Johannes Mallow behauptet, sich während der Show Flugrouten von 100 Passagieren merken zu können, die er erst kurz vor der Sendung kennengelernt hat.
Steven Gätjen besucht die Kandidaten in kurzen Vorstellungsfilmen und führt souverän durch die Show. Er erlaubt sich lustige Bemerkungen, hält sich jedoch auch an den richtigen Stellen zurück. Gedächtnisweltmeisterin Christiane Stenger und Kommentator Norbert König begleiten den Wettkampf, der unweigerlich an
Im Vergleich zur früheren Pilawa-Version wurde die Sendezeit von 165 auf angenehme 90 Minuten gekürzt. Diese Straffung tut dem Format sehr gut. Unterhaltsam ist die Sendung allemal, jedoch darf nicht unter den Teppich gekehrt werden, dass es sich hierbei um eine Art "Wetten, dass..? light" handelt. Sportliche Wetten, Showacts und prominente Gäste gibt es zwar nicht zu sehen, doch die mentalen Herausforderungen hätten ohne Weiteres auch in dem inzwischen eingestellten Showklassiker präsentiert werden können. Einen Preis für Innovation erhält das ZDF deshalb nicht, aber man muss ja auch nicht immer das Rad neu erfinden. Die Leistungen waren unterschiedlich genug, um keine Eintönigkeit aufkommen zu lassen. Zudem war "Deutschlands Superhirn" deutlich besser produziert als die US-Adaption, welche sich durch eine erhebliche redaktionelle Bearbeitung in der Postproduktion mit nachträglich eingefügten Schnitten auf das angeblich schockierte Publikum auszeichnete. Für Steven Gätjen war es seine bisher beste, wenn auch ungefährlichste Leistung. Eine weitere Ausgabe der Show ist für den 23. Juni angekündigt. Um den Spannungsfaktor zu erhöhen wäre es allerdings schön, wenn man sich - gerade mit Gätjen als
Glenn Riedmeier
© Alle Bilder: ZDF/Max Kohr
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