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TV-Kritik/Review: Frankie
(06.08.2013)
Zu Beginn der ersten Folge wirkt diese Frankie wie eine Frau, die kaum offene Wünsche hat. Sie lebt scheinbar glücklich zusammen mit dem Polizisten Ian (Dean Lennox Kelly) und liebt vor allem ihren Beruf: Als Bezirkskrankenschwester fährt sie von Patient zu Patient, um diese zu Hause zu pflegen und medizinisch zu versorgen. Trotz ihrer täglichen Konfrontation mit Krankheit, Leid und Tod geht sie völlig in ihrem Job auf, singt gerne und laut alleine im Auto zum Radio und antwortet zwischendurch sogar auf die Ansagen des DJs. Aber ihr fehlt auch eine gesunde professionelle Distanz zu ihrer Arbeit, was ihr immer wieder Probleme beschert. So steht sie als einzige verfügbare Bezugsperson einer Patientin mit schwer krankem Sohn bei der Entbindung des zweiten Kindes bei - ausgerechnet an ihrem Geburtstag, während Ian zunehmend verärgert mit einem Verlobungsring auf sie wartet. Nicht jeder hat halt so viel Verständnis für ihre mangelnde Balance zwischen Privat- und Berufsleben wie sie selbst. Zum anderen lässt sie sich emotional stark auf ihre Patienten und deren Schicksale ein - was sie oftmals in Schwierigkeiten bringt und ihr gar Vorwürfe beschert, an einem Fall von Sterbehilfe beteiligt zu sein. Der Ärztin Dr. Evans (Jemma Redgrave) ist die charmant-selbstsicher auftretende Krankenschwester jedenfalls ein Dorn im Auge.
Davon abgesehen schreckt die Serie nicht vor der Schilderung sozialer Realität zurück: ob sie die vor allem für nahe Angehörige schrecklichen Folgen von Demenz thematisiert, wenn ein Vater seine eigene Tochter nicht mehr erkennt und diese mit seiner Betreuung überfordert ist, oder die schwere Wiedereingliederung eines Ex-Soldaten, der im Einsatz ein Bein verloren hat. Zudem sind Frankie und ihre Kollegen keine Engel in Weiß (oder hier in Blau), sondern auch 'nur' Menschen, die oft im Berufsalltag an ihre physischen und psychischen Grenzen gelangen. Und in ihrem Privatleben wirken sie meist eher orientierungslos. Als Ersatzfamilie fungiert das Pflegeteam, zu dem neben Frankie noch drei weitere Schwestern, ein Pfleger und ein rollstuhlfahrender Verwaltungsmitarbeiter gehören. Obwohl die anderen Pfleger ab der zweiten Folge auch in eigenen Handlungssträngen mit Patienten zu sehen sind, stiehlt Eve Myles ihnen doch die Show und ist auch weiterhin in gefühlt 90 Prozent aller Szenen zu sehen. Und das ist auch gut so, denn ohne die Energie der Schauspielerin, die ganz und gar in ihrer Rolle aufgeht, liefe die Serie wahrscheinlich Gefahr, in zu soapige Gewässer abzudriften. So aber bleibt man schon alleine deshalb dran, um zu sehen, wie sich Frankie - ganz im Sinne ihrer Patienten - aus allen misslichen Lagen herausmanövriert.
Es ist schon merkwürdig: Die meisten britischen Serien haben weder schlechtere Schauspieler noch Drehbücher als ihre US-Pendants, trotzdem bekommen sie international viel weniger Aufmerksamkeit und finden nur selten ihren Weg ins deutsche Fernsehen. Dabei machen sie ihr geringeres Budget meist durch Kreativität wieder wett - wie die BBC-Dramaredaktion mit "Frankie" einmal mehr beweist.
Dieser Text basiert auf Sichtung der ersten drei Folgen von "Frankie".
© Alle Bilder: BBC
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