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TV-Kritik/Review: Girls
(02.05.2012)
Das Ensemble
Lena Dunham zeichnet sich in der Hauptrolle durch gutes komödiantisches Timing aus und schafft es, die verwöhnte und realitätsferne Hannah trotzdem einigermaßen liebenswert erscheinen zu lassen - keine geringe Leistung. Die anderen drei
Buch und Regie
Produktion, Buch, Regie und Hauptrolle Lena Dunham. Wie kann man nicht beeindruckt davon sein, dass es ein 24-jähriges Multitalent tatsächlich geschafft hat, mit ihrer eigenen HBO-Serie auf Sendung zu gehen und das US-Feuilleton im Sturm zu erobern? Und tatsächlich findet man hinter der kargen Ästhetik und den größtenteils unnahbaren Charakteren vielerlei Beobachtungen, welche die "Generation Praktikum" realistisch und mit einem großen Anteil Selbstkritik widerspiegeln: die durch Verwöhntheit gezeichnete, tief verwurzelte Annahme, dass die Familie oder das Schicksal einem selbst etwas schuldig ist; die Ausbeutung von Praktikanten als vollwertige Arbeitskräfte, die zum Staat oder zu den Eltern rennen sollen, um nicht im Armenhaus zu enden; die durch Mainstream-Medien verbreitete Vorstellung, dass jede Art von Traum bei der Vielfalt heutiger Möglichkeiten in Erfüllung gehen kann; die vermeintliche Lebensweisheit, die sich scheinbar nur durch das konstante Wegducken vor Verantwortung erreichen lässt; und die konstanten Enttäuschungen durch die Erkenntnis, dass es im wirklichen Leben eben meistens nicht so abläuft wie in der Lieblingsserie.
Dumm nur, dass "Girls" auch nichts weiter ist als eine neue Serie. Und die thematisiert trotz all dieser vielversprechenden Ansätze vor allem eins: Ärger mit Jungs. Die Machart des Formats ist zwar durchaus ungewohnt und unverbraucht, lässt viel Raum zu Improvisation. Doch durch diesen mehr als altbekannten, inhaltlichen Fokus und die kaum je für Zuschauerliebe zugänglichen Hauptfiguren degradiert Dunham ihr eigenes Produkt von Anfang an selbst. So bleibt "Girls" in den guten Momenten eine lohnenswerte, intellektuelle Übung. In schwachen Szenen ist der Pilot langweilig oder gar nervig. Raum für Liebe und Anbetung zukünftiger Fans ist da kaum zu erkennen.
Fazit
Oft verderben zu viele Köche den Brei, doch bei "Girls" scheint genau das Umgekehrte der Fall zu sein. Auch ein 24-jähriger Hotshot sollte den Wert anderer Talente im eigenen Boot bei der Entstehung eines neuen Projekts kennen. Zusammenarbeit und das Ausschöpfen eines gesamten Talent-Pools, in dem auch gegensätzliche Stimmen aufeinander treffen, ist in der Serienwelt meistens der Schlüssel zu großartigen Ergebnissen. Stattdessen kommt "Girls" wie ein Projekt Lena Dunhams eigener Eitelkeit daher, sowohl in der Art wie die anderen Figuren neben Hannah als Schablonen abgekanzelt werden, als auch in einer Ästhetik, die das Ganze mehr als eine Übung für sich selbst, als ein Vergnügen für ein, zugegebenermaßen ebenfalls verwöhntes, Serienpublikum erscheinen lässt. "Girls" lässt sich intellektuell verarbeiten, lieben lässt sich die Serie kaum. Daneben scheint das neue Format in seiner Absolutheit kaum die Möglichkeit zuzulassen, dass sich manche junge Frauen eben nicht mit der von Dunham gezeichneten Lebenswirklichkeit identifizieren können.
Ein Format, das der "Generation Praktikum" ein markantes Zuhause bietet und deren Lebensverhältnisse als Grundlage nutzt, war sicher mehr als überfällig. Wenn aber das Bild jener "neuen Generation" nur aus dumpfem Egozentrismus besteht, der sich hier erschreckend perfekt auf Dunhams Erzählweise und ihre Figuren überträgt, was soll dann an jener vermeintlichen Realität faszinieren? "Girls" inspiriert nicht, "Girls" schockiert nicht, "Girls" berührt nicht. Die vorangegangene Generation Y sagt dazu: "We just dont give a f***!
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