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TV-Kritik/Review: Outcast
(13.06.2016)
Wer William Friedkins Horrorfilmklassiker "Der Exorzist" von 1973 gesehen hat, wird bei der Pilotfolge von
Zimperlich oder nervenschwach darf man jedenfalls nicht sein, wenn man sich die Adaption der neuesten Comicreihe von Robert Kirkman zu Gemüte führen will. Was bei dessen
Die Auftaktepisode unterscheidet sich von der Handlung her noch nicht wesentlich vom Comic. Ganz im Gegenteil wirken die Einstellungen oft so, als hätte Regisseur Adam Wingard das erste Kapitel der Heftreihe einfach Bild für Bild abgefilmt. Durch die Schauspieler, die ihr Handwerk durchgehend verstehen, aber natürlich auch durch die realere Anmutung der filmischen Umsetzung wirkt das Gesehene trotzdem mitreißender und auch wesentlich gruseliger als im nicht gerade plastischen Zeichenstil von Paul Azaceta. Kyle Barnes ist ein junger Mann mit einer problembeladenen Vergangenheit: Als Kind musste er miterleben, wie seine Mutter von einem Dämonen besessen wurde. Viele Jahre später kehrt er nach einer gescheiterten Ehe in sein Heimatstädtchen Rome in West Virginia zurück und zieht in das verlassene Haus, in dem er seine schwere Kindheit durchlebt hat.
Es sind also eine ganze Reihe unterschiedlicher Genres, zwischen denen Kirkman und die anderen Autoren hier hin und her pendeln: Horror, Familiendrama, Mystery. Wobei das Hin und Her durchaus wörtlich zu verstehen ist. So folgt auf die Pilotfolge mit ihren recht krassen expliziten Gewalt- und Ekelszenen eine ruhigere zweite Episode, die sich hauptsächlich auf die Vergangenheit des Antihelden konzentriert (und stärker überzeugen kann als der etwas generisch geratene Auftakt). Folge 3 bietet dann nicht viel mehr als einen "Exorzismus der Woche", während Episode 4 wieder einen stärkeren Fokus auf die Psychologie der Figuren legt und fast keine Horrorelemente hat. Diese ist denn auch die interessanteste der ersten vier Teile - jedenfalls, wenn man nicht primär wegen der Splattereffekte einschaltet. Insgesamt wirkt die Erzählung noch etwas unausgegoren. Wie schon bei "The Walking Dead" scheint Kirkman das Horrorgenre vor allem als Vorwand zu benutzen, um die psychologischen Verwerfungen zu beleuchten, die Menschen sich gegenseitig zufügen. Diese Verbindung geht aber nicht so gut auf wie in den ersten Staffeln seiner Zombieserie. "Outcast" ist über weite Strecken extrem langsam erzählt, was viele Horrorfans schnell abschrecken dürfte, während diejenigen Zuschauer, die Qualitätsserien lieben, von dem Gorefaktor vergrault werden könnten.
Ein großer Pluspunkt der Serie ist neben der gelungenen Inszenierung, zu der neben der hochwertigen Kameraarbeit auch die düstere Industrialmusik von Atticus Ross (Oscar für "The Social Network") und seinen Kollaborateuren beiträgt, das Ensemble. Patrick Fugit, der als Teenie-Reporter im Musikfilm "Almost Famous" berühmt wurde, schafft es, der inneren Zerrissenheit des vom Schicksal getriebenen Kyle angemessen Ausdruck zu verleihen. Wrenn Schmidt (
Wenn sich Kirkman und seine Kollegen bei den weiteren Folgen weniger immer neuen "Fällen der Woche" widmen und stattdessen die durchaus interessanten Figuren und ihre Beziehungen zueinander weiterentwickeln, könnte "Outcast" noch eine fesselnde Serie werden. Andernfalls könnte es schnell lanweilig werden. Potential ist vorhanden, die Ausführung der Geschichte überzeugt jedoch in den ersten Folgen noch nicht durchgehend.
Dieser Text basiert auf Sichtung der ersten vier Folgen der Serie.
Marcus Kirzynowski
© Alle Bilder: Cinemax
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