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TV-Kritik/Review: The Millers
(03.02.2014)
Es ist nicht die originellste Konstellation, die Greg Garcia, der Mann hinter
Man darf da skeptisch sein, erst recht, weil es kein Geheimnis ist, dass die Pilotepisode beim Testpublikum durchfiel und neu gedreht werden musste. Herausgekommen ist dennoch eine reichlich unebene Mischung aus Gross-Out-Humor und Familienwitz, bei der nicht ganz klar ist, an wen sie sich richtet: Um als Familiensitcom durchzugehen, ist der Witz zu zotig, um jedoch erwachsene Zuschauer zu begeistern, mangelt es
Dass die ersten drei der mittlerweile georderten 22 Folgen trotzdem nicht zum Totalausfall wurden, liegt in erster Linie an der prominenten Besetzung mit Will Arnett, Margo Martindale und Beau Bridges.
Denn eigentlich dreht sich ja alles um Nathans Eltern. Mutter Carol wird von Margo Martindale (
Schade ist es allerdings, dass Garcia, um Martindale und Bridges in die verlangte Serienkonstellation einzupassen, auf eine denkbar ungelenke Konstruktion zurückgreift: Nathan, so will er uns erstens glauben machen, traut sich nicht, seinen Eltern von der Scheidung mit Janice zu erzählen. Zweitens muss ein Wasserschaden im Elternhaus als Grund dafür herhalten, dass Carol und Tom plötzlich auf Nathans Matte stehen. Drittens schließlich kommt die angeblich so schändliche Scheidungswahrheit doch sehr schnell auf den Tisch, damit sich alles so fügen kann, wie es von Garcia ersonnen wurde: Tom hat urplötzlich die Schnauze voll von der bereits 40 Jahre andauernden Ehe mit Carol, packt seine Sachen und zieht bei Nathans Schwester Debbie ein. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Martindale, Bridges und Arnett spielen das mit Schmackes (wenn auch in unterschiedlichen Modi, dazu gleich mehr), aber es wäre sicher möglich gewesen, ein wenig eleganter in das tägliche Brot dieser Sitcom einzuleiten. Und dieses tägliche Brot sieht also so aus: zwei Elternteile als zankende Antagonisten, die eine nervt den Sohn, der andere die Tochter, gemeinsam sorgen sie für Chaos. Und am Ende, bestimmt, finden sie wieder zueinander.
Und ja, das könnte witzig werden. Muss es aber auch nicht zwingend. Das fängt schon bei Debbie an, Nathans Schwester. Die wird von
Wenn ich eben von "unterschiedlichen Modi" sprach, ist genau das damit gemeint: Martindale und Bridges geben lustvoll die Rampensäue, gut gelaunt stürzen sie sich in ihre Furz- und Trottelwitze. Sie tun dies mit der unbekümmerten Attitüde gereifter Schauspieler, die niemandem mehr etwas beweisen müssen und sich um einen guten Ruf sowieso nicht mehr zu scheren brauchen. Dem konträr gegenüber steht das eher verhaltene Spiel von Mays und Arnett: Letzterer bemüht sich stark um Understatement, doch die teilweise wirklich lustigen und trockenen Oneliner, die er als Nathan raushauen darf im Angesicht des elterlichen Chaos überhört man fast innerhalb der lauten Witzoffensive der Serieneltern.
Zugestanden, erfahrungsgemäß lässt sich auf die tatsächliche Tragfähigkeit einer Sitcom-Konstellation und auf die Güte ihrer Gag-Dichte erst im Laufe einer kompletten Staffel schließen. Doch die Skepsis will auch in weiteren Episoden nicht weichen: Schon in Folge zwei wird die gerade eben etablierte Ordnung (Carol quartiert sich bei Nathan ein, Tom bei Debbie) praktisch außer Kraft gesetzt, weil sich dann doch alle am selben Ort einfinden, um einen mäßig lustigen Plot um die Neuordnung des Familiengrabs anzuschieben. Schon klar, natürlich sollen die Ehestreithähne in jeder Episode krachend aufeinanderprallen, doch die bemühte Zwei-Haushalt-Konstruktion macht es zumindest nicht glaubwürdiger. In der dritten Episode werden dann schon die Lager getauscht: Während Carol bei Debbie einzieht, soll sich nun Nathan versuchsweise um Tom kümmern, was gnadenlos schiefgeht. Wenn die Grundidee bereits so früh variiert wird, erscheint sie logischerweise etwas beliebig.
Immerhin: Wie Beau Bridges seinen Tom als Oberschussel spielt, der von der dominanten Gattin jahrzehntelang bevormundet wurde und in alltagsorganisatorischen Dingen praktisch auf dem Stand eines verstockten Teenagers stehengeblieben ist (und nun Navigationshilfe bei einer Smartphone-Frauenstimme sucht), das ist dann schon wieder ziemlich witzig. Genau da müsste "The Millers" weitermachen: detailreich die Schrullen seiner Figuren auszuspielen und vom groben bis nervtötenden Furzhumor abzukommen, der besonders die Pilotepisode kennzeichnet. Denn immer nur Martindale furzend, Martindale penetrant aus dem Sexleben alternder Menschen berichtend, Martindale im Schlafanzug durch eine Dinnerparty tanzend: Staffelfüllend wäre das sicher nicht. Es gibt durchaus noch Hoffnung, dass Garcias Autorenteam diese Abkehr schafft. Richtig groß ist sie aber leider nicht.
Dieser Text basiert auf der Sichtung der ersten drei Episoden von "The Millers".
© Alle Bilder: CBS
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