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Das Fernsehjahr 2016 im Rückblick - Teil 2
(30.12.2016)
HBO: Krise mit Lichtblick
Das Jahr 2016 lief für HBO alles andere als rosig. Nach langen Jahren, in denen der Pay-TV-Anbieter die Serienwelt zumindest in Sachen Kritikerlob beherrschte, hatten in den letzten Jahren zunächst Kabelsender FX mit seinen Miniserien und später Netflix am alleinigen Ruhm des Pay-TV-Primus gekratzt. Dann gesellten sich auch noch zahlreiche kreative Rohkrepierer bei HBO hinzu. Letztendlich nahm Programmchef Michael Lombardo nach einer Dekade im Amt in diesem Jahr seinen Hut und wurde durch Casey Bloys ersetzt.
Vorausgegangen war unter Lombardo ein Feuerwerk der Misserfolge. Nach der viel gefeierten ersten Staffel von
Beim neuen Prestigeprojekt
Man darf gespannt sein, wie sich "Westworld" im kommenden Jahr bei den Emmys macht, zumal "Game of Thrones" ein Jahr aussetzen muss (die siebte Staffel soll erst im Sommer laufen, womit "GoT" keine neuen Folgen im Awards-Zeitraum zeigen wird).
Go big or go Home - Amazon Prime und Netflix
2016 ist das Jahr, in dem sowohl Netflix wie auch Amazon Prime Video ihr Angebot jeweils weltweit aktiv geschaltet haben. Netflix tat dies Anfang des Jahres, Amazon gegen Ende. Beide Anbieter haben dieses Jahr auch ihre Bemühungen um neue Kunden deutlich ausgeweitet. Bei Netflix wurde bekannt, das der Streaming-Dienst im Jahr 2016 weltweit 5 Milliarden US-Dollar für Programmeinkäufe eingeplant hatte. Darin enthalten ist auch Geld für knapp 600 Programmstunden, die der Anbieter selbst in Auftrag gegeben hat. Im kommenden Jahr sollen 6 Milliarden ins Programm fließen. Beim VoD-Primus wird aber eng kalkuliert: Als Gewinn werden "nur" ein paar Dutzend Millionen anvisiert. Andere Firmen gieren da bei solch einem Geldeinsatz auf Gewinne von mehr als hundert Millionen (ein Prozent von 1 Milliarde sind immerhin 10 Millionen).
Nachdem die Eigenproduktionen von Amazon Prime bisher vor allem Achtungserfolge in Form von Kritikerpreisen (Emmys für
Die beiden Streaming-Dienste befinden sich derzeit in einem Verdrängungsprozeß. In den USA stellt sich die Frage, ob Konkurrent Hulu wird dagegen anstehen können. Yahoo hat seine früheren Bestrebungen bereits eingestampft. In Deutschland hat schon Watchever die Segel gestrichen, in Kanada der Dienst Shomi.
Starke Heldinnen ... werden gemeuchelt
2015 wurde als das Jahr betrachtet, in dem zahlreiche starke Protagonistinnen ein angemessen vielschichtiges Frauenbild zeichneten. Es muss nicht immer Blitzblank sein, wie bei
Einerseits ist es schon lange gang und gäbe gewesen, weibliche Nebenfiguren einen gewaltsamen Serientod sterben zu lassen, um bei den meist männlichen Protagonisten eine emotionale Weiterentwicklung in Gang zu setzten. Daneben hatten in den vergangenen Jahren viele Serien mit homosexuellen Figuren nichts besseres zu tun, als sie nach einiger Zeit als Mordopfer aus der Handlung verschwinden zu lassen - vor allem weibliche Charaktere. "Bury your gays" lautet das kritische Schlagwort zum Klischee.
Im Frühjahr 2016 ergab es sich nun, dass gleich in mehreren Serien beliebte weibliche Nebenfiguren einen gewaltsamen Tod fanden. An dieser Stelle soll nicht unnötig gespoilert werden. Tragischster Fall jedoch war der Tod von Lexa in
Eine Lösung hat die amerikanische TV-Industrie in der Folge nicht zu bieten gehabt. Die Macher von "The 100" mussten eingestehen, die Bedeutung von Alexa für die LGBTQ-Kultur unterschätzt zu haben - abgesehen davon, dass Lexas Darstellerin wegen einer neuen Hauptrolle bei
Allerdings sitzt dem Wunsch der Frauen nach gleichberechtigter Behandlung in den USA schon der nächste Verbesserungsbedarf im Nacken: Die Darstellung von Minderheiten. Nach dem Erfolg von
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