Originalpremiere: 1998
25.02.1999
FSK 16
Verzweifelt versucht Danny (Edward Furlong), seinem älteren Bruder Derek (Edward Norton) nachzueifern, und wählt in der Schule als Aufsatzthema Hitlers Buch "Mein Kampf". Entsetzt schleppt ihn der jüdische Lehrer Murray (Elliott Gould) zum schwarzen Rektor Sweeney (Avery Brooks). Der Schuldirektor fordert Danny auf, als Geschichtsaufgabe einen Aufsatz über seinen Bruder Derek zu schreiben, der im Gefängnis sitzt. Rückblende: Derek ist die rechte Hand des White-Power-Führers Cameron Alexander (Stacy Keach) und wegen seiner Aktionen gefürchtet. Eines Abends - während sich Derek mit seiner Freundin Stacey (Fairuza Balk) vergnügt - hört Danny, wie drei Schwarze sich am Auto seines Bruders zu schaffen machen, und informiert diesen. Derek stürmt aus dem Haus und bringt mit zwei gezielten Schüssen zwei der Diebe um; den dritten schlägt er auf brutale Weise tot. Für dieses Massaker wandert Derek ins Gefängnis, wo er sich mit den weissen Gefangenen der Aryan Brotherhood gegen die schwarzen Gangs verbündet. In der Wäscherei lernt Derek den Schwarzen Lamont (Guy Torry) kennen. Als Derek sieht, wie seine Nazikollegen Geschäfte mit Schwarzen machen, sagt er sich offiziell von ihnen los. Die Strafe folgt sofort. Derek wird in der Dusche von seinen eigenen Leuten missbraucht. Nun erkennt er, dass die einzigen Freunde, die während der vergangenen Jahre zu ihm gehalten hatten, Sweeney und Lamont waren - zwei Schwarze. Aus dem Gefängnis entlassen steht Derek vor der schwierigen Aufgabe, Danny davon zu überzeugen, dass der Weg, den er selbst in der Vergangenheit eingeschlagen hatte, der falsche war. "Das ist ein guter und kraftvoller Film" (Roger Ebert). "'American History X' weiss, welche blanken Nerven er trifft" ("New York Times"). "Wenn es einen Schauspieler gibt, der einst in die Fussstapfen von Robert De Niro steigen kann, so ist es Edward Norton. Wie ein Chamäleon nimmt er die verschiedensten Persönlichkeiten an, so auch im Film 'American History X'" ("Cash"). Für seine Rolle als geläuterter Neonazi Derek erhielt Edward Norton eine Oscar-Nomination in der Kategorie Bester Schauspieler. Für den 1969 geborenen Star war es - nach seinem Spielfilm-Début in "Primal Fear" - bereits seine zweite Nominierung. Sein kleiner Filmbruder Danny wird von "Terminator 2"-Star Edward Furlong gespielt. Hollywood-Legende Stacy Keach gibt den White-Power-Führer Alexander.
(SRF)
Tony Kayes Drama ist ein verstörender Streifen, der mit einer an die Nazi-Zeit erinnernden Glorifizierung der "Herrenrasse" arbeitet - um plötzlich umzukippen und die Irrwitzigkeit eines solchen Gedankengutes zu zeigen. Der von faschistischen Ideologien beseelte Protagonist macht eine Kehrtwendung und erkennt schließlich seine Verblendung. Das hervorragende Spiel von Edward Furlong und Edward Norton macht aus diesem Drama ein beklemmendes und gewagtes Lehrstück. / Eines der aktuellen Projekte von Edward Norton ist das hochkarätig besetzte Drama "Collateral Beauty". Neben Norton sollen in der Geschichte um einen New Yorker Agentur-Chef, der in eine tiefe Depression rutscht und nach und nach die Kontrolle über sein Leben verliert, Will Smith, Helen Mirren, Rachel McAdams, Michael Peña und Naomi Harris zu sehen sein. Wann die Dreharbeiten starten und wann der Film von Regisseur David Frankel ("Der Teufel trägt Prada") in die Kinos kommen wird, steht noch nicht fest.
(Kabel Eins)