In den letzten Tagen des "Dritten Reiches" trifft sich eine Gruppe von Nazi-Offizieren und Kollaborateuren in Oslo, um von dort mit einem deutschen U-Boot nach Südamerika aufzubrechen. Mit von der Partie sind ein Generalleutnant, seine heimliche Geliebte Hilde mit ihrem Mann, einem italienischen Industriellen, sowie ein französischer Nazi-Sympathisant. Ein Agentennetz soll sie dabei unterstützen, von Südamerika aus den Endsieg zu planen. Als das Unterseeboot beim Durchqueren des Ärmelkanals angegriffen wird, verletzt sich Hilde schwer am Kopf und benötigt ärztliche Versorgung. Die Gruppe beschließt kurzerhand, in Frankreich einen Arzt zu entführen, der sich um die Verletzte kümmern soll: Dr. Guilbert wird zur Mitfahrt gezwungen. Eingesperrt in dem U-Boot und mit geringen Überlebenschancen für Hilde beginnt ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel. Wer kann wem trauen? René Clément inszenierte in schneidend atmosphärischen Bildern einen spannenden Nervenkrieg, der noch einmal die ganze Grausamkeit der NS-Ideologie auf den Punkt bringt und seinerzeit in Deutschland in der englischen Besatzungszone mit Aufführungsverbot belegt wurde. Der Film zeigt tödliche Rivalitäten und Konflikte unter psychischem Druck auf engstem Raum.
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René Clément (1913-1996), einer der erfolgreichsten französischen Regisseure der Nachkriegszeit, drehte jeden seiner Filme in einem anderen Stil. Für seinen größten Filmerfolg "Verbotene Spiele" (1952) wurde er mit dem Goldenen Löwen und dem Oscar ausgezeichnet. "Das Boot der Verdammten" wurde 1947 beim Filmfestival in Cannes als bester Abenteuer-/Kriminalfilm geehrt. Die deutsche Kinofassung war etwa fünf Minuten kürzer als die Originalfassung. Entfernt wurde eine Szene, in der gegen Ende des Films auf Befehl des fanatischen Nazis Forster ein Frachter versenkt wird. Doch gerade diese Szene zeigt die Grausamkeit und Unmenschlichkeit der Faschisten.
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Länge: ca. 98 min.
Deutscher Kinostart: 04.08.1949
Original-Kinostart: 19.09.1947 (F)
Cast & Crew
- Regie: René Clément
- Drehbuch: René Clément, Jacques Rémy
- Produktion: André Paulvé, Michel Safra, Paul Wagner, Spéva Films
- Musik: Yves Baudrier
- Kamera: Henri Alekan
- Schnitt: Roger Dwyre