Die Schulfreunde Werner Holt und Gilbert Wolzow werden noch 1945 als Flakhelfer einberufen. In der Slowakei zur Niederschlagung eines Partisanenaufstandes eingesetzt, werden sie Zeugen von grausamen SS-Verbrechen an der Bevölkerung. Die schrecklichen Kriegserlebnisse lassen Holt begreifen, dass seine Ideale missbraucht worden sind. In einer dramatischen Aktion entwaffnet er seinen Kameraden Wolzow, der immer noch für den Endsieg kämpft. Die letzten Tage des 2. Weltkrieges: Während der junge Soldat Werner Holt (Klaus-Peter Thiele) im Unterstand verzweifelt versucht, Funkverbindungen zu anderen Einheiten herzustellen, ziehen in seinen Gedanken die letzten Jahre vorüber. Die Kindheit und Jugend unter dem Hakenkreuz, seine Freundschaft mit Gilbert Wolzow (Manfred Karge), einem Offizierssohn und fanatischen Hitleranhänger, die ersten sexuellen Erlebnisse und schließlich die erschütternden Erfahrungen im Krieg, als die beiden Freunde beim Arbeitsdienst in der Slowakei zur Niederschlagung eines Partisanenaufstandes eingesetzt und dabei Zeugen unbeschreiblicher SS-Grausamkeiten werden. Werner Holt ist durch diese Jahre ein anderer geworden. Als er schließlich mit den Resten seiner Einheit in einem kleinen Ort liegt und nur noch einer, nämlich sein Vorgesetzter Wolzow, für den Endsieg kämpft, handelt Holt nach seinen neuen Einsichten. In einer dramatischen Aktion entwaffnet er Wolzow und schießt auf die eingreifende SS-Mannschaft. Ernüchtert und erschöpft tritt Holt den Weg in die Gefangenschaft an. "Die Abenteuer des Werner Holt" zählt zu den wichtigen erschütternden und mahnenden Antikriegs-Filmen der DEFA. 1964 nach dem ersten Band des gleichnamigen Romans von Dieter Noll (1927 - 2008) durch DEFA-Regisseur Günter Kunert verfilmt - erzählt der Film von den dramatischen Erfahrungen einer ganzen Generation, deren Kindheit und Jugend durch die faschistische Ideologie geprägt war. Erst der Vergleich ihrer Ideale mit der Kriegswirklichkeit ließ zumindest einen Teil dieser Generation zu neuen Erkenntnissen kommen. Diesen Entwicklungsweg beschreibt der Film in eindringlicher und logischer Konsequenz. Filmkritiker Günter Sobe urteilte zur Premiere: "Das Wesentliche aber erscheint mir (...), dass der Geist des Romans und sein Atem im Film erhalten sind. Zum guten Teil liegt das an der Inszenierung Joachim Kunerts, dem Passagen von manchmal bestürzender Echtheit gelangen. Diese Echtheit kleinster Szenen (...) dürfte in erster Linie die spürbare Wirkung des Films ausmachen". Aufwändig gedreht, mit hervorragenden Schauspielern wie Klaus-Peter Thiele, Manfred Karge, Arno Wyzniewski und Angelica Domröse besetzt, erreicht der Film bis heute eine große Zuschauerresonanz. Vorlage: nach dem gleichnamigen Roman von Dieter Noll...
(MDR)
Länge: ca. 165 min.
Deutscher Kinostart: 06.09.1966
Internationaler Kinostart: 05.02.1965
Original-Kinostart: 04.02.1965 (DDR)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Joachim Kunert
- Drehbuch: Claus Küchenmeister, Joachim Kunert
- Produktion: Heinz Fröhlich, Gerrit List, Oscar Ludmann, Hans Mahlich, Martin Sonnabend
- Produktionsfirma: DEFA
- Musik: Gerhard Wohlgemuth
- Kamera: Rolf Sohre, Gerhard Helwig
- Schnitt: Christa Stritt
- Maske: Christa Grewald
- Regieassistenz: Ree von Dahlen, Lothar Warneke
- Ton: Kurt Eppers