Die Dassaus aus Wien sind ungemein kreativ: Sie malen, musizieren, jonglieren und dichten - leider ohne jeden Erfolg. Bis die älteste Tochter Nicole, eigentlich eine biedere Buchverkäuferin, auf die Idee kommt, unter Pseudonym ein laszives Stück zu schreiben. Und tatsächlich: "Eva - Memoiren einer Siebzehnjährigen" wird über Nacht zum Überraschungserfolg am Hoftheater. Der US-amerikanische Produzent Dott bietet den Dassaus viel Geld für die Filmrechte. Doch er besteht darauf, die junge Autorin persönlich kennenzulernen. Die Wiener Familie Dassau ist künstlerisch ambitioniert, aber erfolglos. Vater Dassau, ein braver Postbeamter, schreibt Krimis, die keinen Verleger finden. Die Liebeslieder aus der Feder seiner Frau will niemand hören. Ihre jüngere Tochter Brigitte ist eine verkannte Malerin, und die zwanzigjährige Nicole schreibt schwülstige Gedichte über "Blätter, die auf Bäumen flüstern". Als Nicole wieder einmal die Absage eines Verlages in Händen hält, beschließt sie trotzig, unter Pseudonym ein "unmoralisches Theaterstück" zu verfassen. Unter dem Titel "Eva - Memoiren einer Siebzehnjährigen" bringt die eigentlich biedere Buchhändlerin die vermeintlich autobiografischen Erlebnisse einer jungen Frau zu Papier, die ihren Ehemann in der Hochzeitsnacht mit dem besten Freund betrügt. Und tatsächlich avanciert das Stück bald am altehrwürdigen Wiener Hoftheater zu einem Hit. Ganz Wien rätselt, wer die Autorin ist, die zum Schutz der Familienehre inkognito bleibt. Doch dann bietet der US-amerikanische Produzent Erwin Dott für die Filmrechte eine gigantische Summe und besteht darauf, vor Vertragsabschluss die verruchte Autorin persönlich kennenzulernen. Nicole bleibt nichts anderes übrig als dem Amerikaner den Vamp vorzuspielen. Das gelingt ihr überraschend gut. In Rolf Thieles farbenfroher Komödie "Die Halbzarte" spielt die 20-jährige Romy Schneider ein wohlerzogenes Wiener Mädchen, das sich lustvoll in einen Vamp verwandelt, um einen Filmproduzenten um den Finger zu wickeln. In dem doppelbödigen Rollenspiel ist einer der ersten Versuche Romy Schneiders zu erkennen, dem ungeliebten Sissi-Image zu entkommen. Regisseur Thiele sagte über seinen Star: "Romy war keine Sissi im Sinn ihrer Filme, sondern eher wie die echte Sissi - ein Geschöpf von ratloser Verwegenheit. Als Schauspielerin war sie ein unausschöpfbares Wesen - ein Gottesgeschenk für einen Regisseur". Zu der weiteren Besetzung zählen Romy Schneiders Mutter Magda, Josef Meinrad, Carlos Thompson und Gertraud Jesserer.
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 92 min.
Deutscher Kinostart: 11.02.1959
FSK 18
Cast & Crew
- Regie: Rolf Thiele
- Drehbuch: Hans Jacoby
- Produktion: Karl Ehrlich, Georg Hauke, Kurt Miksch
- Musik: Hans-Martin Majewski
- Kamera: Klaus von Rautenfeld
- Schnitt: Henny Brünsch
- Szenenbild: Bele Bachem
- Maske: Leopold Kuhnert
- Regieassistenz: Rudolf Nussgruber
- Ton: Herbert Janeczka