Der amerikanische Luxusdampfer "Poseidon" hat seine letzte Kreuzfahrt von New York nach Griechenland angetreten. Während einer ausgelassenen Silvesterfeier gerät das Schiff in die Druckwelle eines Seebebens. Im Speisesaal werden die meisten Passagiere eingeschlossen. Nur einer, Reverend Frank Scott, erkennt die Situation richtig: Das Schiff treibt kieloben in der See. Die einzige Chance, dem schwimmenden Sarg zu entkommen, ist der Aufstieg zum Schiffsschraubenschacht. Doch nur wenige Mutige schließen sich Scott auf seiner Odyssee quer durch den von Explosionen geschüttelten Schiffsrumpf an. "Die Höllenfahrt der Poseidon" mit Gene Hackman ("French Connection - Brennpunkt Brooklyn", "Der Dialog", "Mississippi Burning - Die Wurzel des Hasses") in der Hauptrolle ist ein überaus erfolgreicher Katastrophenfilm der Siebzigerjahre. Auf der Grundlage des Romans von Paul Gallico entstand ein Abenteuerfilm, der die Schockdramaturgie mit der psychologisierenden Gestaltung menschlicher Einzelschicksale verbindet. Der Film wurde 1973 mit zwei "Oscars" ausgezeichnet: für die Spezialeffekte und für den besten Filmsong "The Morning After", gesungen von Maureen McGovern. Shelley Winters ("Winchester '73", "Das Tagebuch der Anne Frank", "Träumende Lippen") gewann im gleichen Jahr für ihre Darstellung der Passagierin Belle Rosen den "Golden Globe" als Beste Nebendarstellerin. Gene Hackmann wurde beim Britischen Filmpreis als Bester Hauptdarsteller geehrt. Die Filmmusik stammt von niemand geringerem als John Williams ("Star Wars", "Der weiße Hai", "Indiana Jones"-Reihe").
(SWR)
Nach dem 1969 erschienenen, gleichnamigen Roman des 1976 verstorbenen US-Autors Paul Gallico. Der Schriftsteller hatte die Idee zum Buch während einer Reise auf der Queen Mary. Als er beim Frühstück saß, wurde der Dampfer so schwer von einer Welle getroffen, dass Menschen und Möbel von einer Seite des Schiffes auf die andere geworfen wurden. Hinzu kam eine wahre Begebenheit der Queen Mary aus dem Zweiten Weltkrieg, bei der sie samt der an Bord befindlichen amerikanischen Soldaten fast wegen einer enormen Welle gekentert wäre: Berechnungen ergaben, wäre sie nur fünf Inches (12,7 cm) Geschwindigkeit mehr gefahren, wäre ein Unglück geschehen. Die meisten Außenansichten des Dampfers wurden mit Hilfe eines 7,6 Meter (25 Fuß) langen Modells der Queen Mary gedreht, manche entstanden aber tatsächlich auf dem Schiff. Shelley Winters nahm für ihre Rolle der Belle Rosen 35 Pfund Körpergewicht zu - später klagte sie, dass sie, egal wie sehr sie es auch versuchte, nie wieder ihr Original-Gewicht erreichte. Red Buttons und Carol Lynley, die sich im Film als James Martin und Nonnie Parry Hals über Kopf ineinander verlieben, konnten sich während der Dreharbeiten im richtigen Leben nicht ausstehen. Später wurden sie lustigerweise dicke Freunde. Der Text für den mit einem Oscar ausgezeichneten Film-Song wurde innerhalb eines Tages geschrieben.
(Tele 5)
Weiterer Titel: Poseidon Inferno
Länge: ca. 112 min.
Deutscher Kinostart: 25.01.1973
Internationaler Kinostart: 12.12.1972
Original-Kinostart: 13.12.1972 (USA)
Deutsche TV-Premiere: 05.12.1981 (ARD)
FSK 12
Neue Version als: Der Poseidon-Anschlag (USA, 2005)
Cast & Crew
- Regie: Ronald Neame
- Drehbuch: Stirling Silliphant, Wendell Mayes
- Buchvorlage: Paul Gallico
- Produktion: Hal Herman, Twentieth Century Fox, Kent Productions, Irwin Allen, Steve Broidy, Sherrill C. Corwin, Sidney Marshall
- Produktionsauftrag: ARD, SWR
- Produktionsfirma: Twentieth Century Fox, Robert E. Kent Productions
- Musik: John Williams
- Kamera: Harold E. Stine
- Schnitt: Harold F. Kress
- Szenenbild: William J. Creber, Raphael Bretton
- Maske: Del Acevedo
- Regieassistenz: Norman A. Cook, Les Warner, Donald White
- Stunts: Paul Stader