In den USA der 1930er-Jahre führt ein treusorgender Familienvater ein Doppelleben als Berufskiller. Als beide Welten kollidieren, bricht er mit seinem Sohn zu einem Rachefeldzug auf. Mit Tom Hanks, Daniel Craig und Jude Law großartig besetztes Gangsterdrama von Sam Mendes, dessen zwiespältige Figuren und Situationen durch die konsequente Inszenierung und eine ungewöhnlich eindrucksvolle Fotografie bis zuletzt fesseln. Michael Sullivan ist Teil einer Bande aus dem ländlichen Illinois, die im weiteren Umfeld von Al Capone in den USA der 1930er-Jahre ihr Unwesen treibt. Sein betagter Boss, John Rooney, für den Sullivan als "Vollstrecker" arbeitet, ist sein Ersatzvater geworden. Nach außen hin ist Sullivan gediegen und loyal, und er arbeitet wohlüberlegt und verlässlich. Seine Frau und seine Söhne wissen nichts von seiner oft todbringenden Arbeit. Als jedoch Rooneys unbeherrschter Sohn Connor im Affekt einen Menschen tötet, wird Sullivans jüngster Sohn Zeuge. Die Rooneys nehmen Sullivan das Versprechen ab, dass sein Sohn schweigen wird. Doch wieder ist es Connor, der in seiner Eifersucht auf Sullivan und durch unüberlegte Aktionen eine Eskalation herbeiführt, sodass Sullivans Frau und versehentlich sein älterer Sohn getötet werden. Michael schwört nun blutige Rache und startet einen Feldzug gegen die Rooneys, wobei sein jüngster Sohn ihm nicht mehr von der Seite weicht. Doch seine Gegner sind nicht nur die Rooneys, sondern auch der Auftragsmörder Harlen Maguire, der ihn unerbittlich verfolgt. Sam Mendes ("American Beauty", "Zeiten des Aufruhrs") ist trotz seiner beiden actionreichen James-Bond-Filme als Regisseur von Familiendramen bekannt geworden. Auch "Road to Perdition" ist in gewissem Sinne eine Familiengeschichte, so wie Coppolas "Paten"-Filme, die immer auch vom Zusammenhalt einer "Familie" und ihren (grausamen) Regeln erzählen. Mit Tom Hanks, Paul Newman - in seiner letzten Filmrolle -, Daniel Craig und Jude Law ist der Film hochkarätig besetzt. Großen Anteil an der fesselnden Wirkung des Films hat jedoch auch Conrad. L. Hall als Kameramann, der Filme wie "Zwei Banditen", "Der Marathon-Mann" und "American Beauty" drehte. Für seine letzte Kameraarbeit vor seinem Tod wurde er posthum mit einem Oscar, einem BAFTA-Award und dem Preis der American Society of Cinematographers ausgezeichnet. "Perdition" bezieht sich zwar im Film konkret auf eine angebliche Stadt, doch lässt sich der Titel auch wörtlich mit "Straße ins Verderben" übersetzen - angesichts des schicksalhaften Geschehens keine Untertreibung.
(3sat)
Sam Mendes schuf mit "Road to Perdition" eine düsteres Gangsterdrama, das für die grandiose Kameraarbeit von Conrad L. Hall ("American Beauty") mit einem Oscar prämiert wurde. Hall konnte seinen dritten Academy Award jedoch nicht mehr entgegen nehmen - er verstarb zwei Monate vor der Verleihung an Krebs. In seinem letzten Film setzte er die Darstellerriege um Tom Hanks, Paul Newman, Daniel Craig und Jude Law brillant in Szene. / Nachdem Tom Hanks zuletzt in dem Schifffahrts-Drama "Captain Phillips" überzeugte und in "Saving Mr. Banks" als Walt Disney zu sehen war, zieht es ihn auf der Leinwand gen Saudi Arabien: Unter der Regie von Tom Tykwer ("Cloud Atlas") spielt der gebürtige Kalifornier in "Ein Hologramm für den König" den abgehalfterten US-Unternehmer Alan Clay, der in die Wüste reist, um mit einem Scheich ins Geschäft zu kommen und so seine Finanzen zu sanieren. Einen deutschen Starttermin gibt es noch nicht.
(Kabel Eins)
Länge: ca. 117 min.
Deutscher Kinostart: 05.09.2002
Original-Kinostart: 12.07.2002 (USA)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Sam Mendes
- Drehbuch: Richard Piers Rayner, David Self, Max Allan Collins
- Produktion: Sam Mendes, Dean Zanuck, Richard D. Zanuck, Joan Bradshaw, Walter F. Parkes, Tara B. Cook, Cherylanne Martin, Erica Frauman, Michael J. Malone, The Zanuck Company
- Produktionsfirma: DreamWorks SKG, Twentieth Century-Fox Film Corporation, DreamWorks Pictures
- Musik: Thomas Newman
- Kamera: Conrad L. Hall
- Schnitt: Jill Bilcock
- Szenenbild: Nancy Haigh
- Maske: Ron Snyder, Daniel C. Striepeke, Linda Boykin-Williams, Aimee Lippert-Bastien, Suzi Ostos
- Kostüme: Albert Wolsky
- Regieassistenz: Steve Battaglia, Doug Coleman, K.C. Hodenfield, Jeff Okabayashi, Richard S. Lederer
- Ton: Bill Banyai, Benjamin Beardwood, Bob Beemer, Lane Burch, Carmen Flores De Tanis
- Spezialeffekte: Matthew Adams, Edward Gettis, Thomas Kittle, Michael Petrucci
- Distribution: Gemini Film
- Choreographie: Mark Howard, Harrison McEldowney
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