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TV-Kritik/Review: "Damnation": Ruppiger Zwist zwischen Priester und Cowboy in kommender Netflix-Serie

(04.12.2017)

Wenn sich das Qualitätsserienwesen in seiner Retro-Seligkeit zur Abwechslung mal noch weiter zurückwagt als in die jüngst häufig aufgesuchten Sixties, Seventies und Eighties, dann darf man getrost aufmerken. In die depressionstrüben frühen Dreißigerjahre des letzten Jahrhunderts hatten uns zuletzt die zwei HBO-Staffeln
Den Hintergrund der zehn für das Kabel-Network USA produzierten Episoden gibt ein solcher, den Realitäten der Uamerikanischen Provinz im Jahr 1931 abgetrotzter Streik ab: Auf dem Land rund um das Städtchen Holden weigern sich die Farmer schon seit einiger Zeit, ihre Produkte noch zu Markte zu tragen, seit die Händler von raffgierigen Bankern angewiesen werden, die Preise so niedrig zu halten, dass die Bauern davon nicht mehr existieren können. Der Plan: Die Banker wollen deren Land. Den revolutionären Anheizer der Farer spielt ausgerechnet der neue Pfarrer: Seth Davenport (mit Thirties-Undercut: Killian Scott,

Zugestanden, das Konzept moralischer Graubereiche und abgründiger Antihelden ist in Film und Serie wahrlich nicht neu, und so ist es keine Überraschung, dass Davenport sehr bald ins Zwielicht gerückt wird. Überhaupt ist Tost fast etwas arg beflissen, so ziemlich jeder (männlichen) Figur einen doppelten Boden einzuziehen. Dass Davenport ein echter Pfarrer ist, darf nicht nur deshalb rasch angezweifelt werden, weil er äußerst geschickt mit der Pistole umgeht und diese auch zu nutzen versteht, wenn mal wieder die rassistischen Frömmler der Black Legion das Feuer auf seine Gemeinde eröffnen. Nein, schon zu Beginn ergeht sich Seth - der Ire Scott lässt ihn mit Kragen und Priestergewand wie eine jüngere Ausgabe von Aidan Gillens "Littlefinger" in

Neben der schlauen Prostituierten Bessie und der sarkastischen Agentin/Killerin Connie schält sich noch eine dritte starke Frau aus dem Depressions-Panorama heraus: Seths Frau Amelia, patent gespielt von Sarah Jones (
Das komplexe, durchweg stark besetzte Figurentableau kann jedenfalls nicht ganz darüber hinwegtäuschen, dass vieles ein wenig angestrengt daherkommt - fast wie eine Geschichtsstunde. Dieser leichten Drögheit gegenüber steht eine sehr beeindruckende Optik: Die ersten beiden Episoden inszenierte Adam Kane, im Hauptberuf ein versierter Kameramann. Seine schwelgerischen Aufnahmen des Mittleren Westens (gedoubelt vom kanadischen Alberta) folgen den klassischen Kadrierungen des Westerns. Überhaupt ist
Doch "Damnation" ist politischer, und der Aktualitätsbezug ist unverkennbar. Die Parallelen zum heutigen Amerika mit seiner stetig sich vergrößerenden Kluft zwischen Ärmsten und Superreichen werden deutlich, bisweilen überdeutlich herausgearbeitet - etwa bei einem Treffen von Rumple mit dem reichen Industriellen Eggers Hyde (Gabriel Mann aus
Dieser Text basiert auf der Sichtung der ersten beiden Episoden von "Damnation".
Gian-Philip Andreas
© Alle Bilder: USA Network
Die zehnteilige erste Staffel der Serie "Damnation" wird aktuell beim amerikanischen Kabelsender USA Network ausgestrahlt. Die Verwertungsrechte für Deutschland hat sich der Streamig-Dienst Netflix gesichert, ein Veröffentlichungsdatum wurde hier noch nicht verkündet.
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