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TV-Kritik/Review: "Fire Country": Das Feuer lodert nicht nur in der Großstadt

(11.09.2023)

CBS setzt gerne auf Bewährtes, nicht nur bei den Thematiken seiner Serien. Mitunter rekrutiert das US-Network auch gerne aus den eigenen Reihen - so auch im Fall von Max Thieriot. Der Schauspieler, der zahlreichen Serienfans noch als Norman Bates' charismatischer Bruder Dylan aus
"Fire Country" hat Thieriot selbst mitentwickelt, er fungiert hier auch als Serienschöpfer und Produzent. Zeitgleich schließt CBS mit dem neuen Format gewissermaßen eine Procedural-Lücke, denn NBC und ABC haben mit
Was "Fire Country" von Anfang an von der Konkurrenz abhebt, ist der Handlungsort. Die Serie spielt in der fiktiven nordkalifornischen Kleinstadt Edgewater, angesiedelt in einem Tal und umgeben von ausladenden Waldgebieten. Es handelt sich genau um jene Gegend, die in den letzten Jahren immer stärker von verheerenden Waldbränden heimgesucht wurde. Unweigerlich denkt man beim Anschauen an die Katastrophen der durch Feuer komplett zerstörten Stadt Paradise oder an das verheerende Glass Fire, welches 2020 das Touristen-Idyll der Weinanbaugebiete im Napa und Sonoma Valley heimsuchte. Max Thieriot wiederum sei durch seine eigene Jugend im Sonoma County zu "Fire Country" inspiriert worden.
Eine weitere reale Komponente ist ein Eckpfeiler der Serienhandlung: das sogenannte "Cal Fire"-Programm, in dem Häftlinge zu Feuerwehrleuten ausgebildet werden, um die örtlichen und staatlichen Feuerwehren zu unterstützen. Diese Häftlinge machen inzwischen mehr als 25 Prozent der Feuerwehrleute in Kalifornien aus.

In "Fire Country" schließt sich der Häftling Bode Donovan (Thieriot) dem Programm an, um seine Strafe zu verkürzen, nachdem sein Antrag für eine Entlassung auf Bewährung abgelehnt wurde. Gemeinsam mit seinem Kumpel Freddie Mills (W. Tré Davis) wird er in das "Cal Fire"-Camp nach Edgewater geschickt, um seine Ausbildung zu beginnen. Doch Bode ist von seinem Einsatzort alles andere als begeistert, verrät seinem neuen Kommandanten Manny Perez (Kevin Alejandro -
Auch die Feuerwehrleute Jake Crawford (Jordan Calloway -

Das Kleinstadt-Setting inmitten der Natur verleiht "Fire Country" den eigenständigen Look, der bei Procedural-erprobten (oder ermüdeten?) Zuschauern praktisch sofort das Gefühl der Abwechslung weckt. Durch das Familiengeflecht der Leones und die Implikation, dass auch bereits frühere Generationen der aktuellen Serienhelden hier gegen Großfeuer kämpften, orientiert sich die Serie auch inhaltlich weniger an der Konkurrenz bei den anderen Networks oder an CBS-Procedurals wie
Dem Pilot gelingt es dabei sehr gut, die Handlungsfäden zueinander zu führen, bis am Ende der ersten Folge ganz klar ist, wer wen kennt, wo einige Leichen begraben sind und welches Konfliktpotenzial in den nächsten Episoden zwischen welchen Figuren entzündet wird. Die Folgen 2 und 3 können dieses Level an Überraschungen zwar nicht fortführten, untermauern das Set-Up aber substanziell, indem sie den Figuren auch mehr Zeit zum Durchatmen lassen.

Die Zusammenstellung des Ensembles ist überaus gelungen, vor allem, was die Darstellerleistung betrifft, und doch ist die Serie ganz auf Max Thieriot als Bode zugeschnitten - leider zum Teil auf etwas übertriebene und unreflektierte Art und Weise. Er ist ein Häftling und man muss ihn liebhaben! Trotz bewaffnetem Raubüberfall, für den er sich aber natürlich gleich in den ersten Minuten bei der Anhörung zur Bewährung ordnungsgemäß entschuldigt. Doch sicher ist sicher, vorsichtshalber zeichnet Bode auch noch nachdenklich und sensibel in seinem kleinen Buch Portraits und Erinnerungsfragmente. Etwas mehr Gebrochenheit, mehr Ecken und Kanten hätten hier sicher gutgetan. Mit einem weniger kompetenten Schauspieler hätte Bode leicht zu einem deplatzierten Schwiegermamaliebling in Häftlingskluft verkommen können.
Auch bei der Darstellung des Häftlingsprogramms selbst gehen die
Abgesehen von Bodes Kumpel Freddy, der nach einem unglücklichen Zustammenstoß mit einem vermeintlichen Bären, der aber eine Ziege war, den Spitznamen "Goat" erhält, bleiben alle anderen Häftlinge charakterlose Statisten, die ihre Ausbildung und potenziell brandgefährliche Arbeit ohne Murren und Knurren erledigen. In der realen Welt hätten sie nach Verbüßung ihrer Haftstrafe die größten Probleme, trotz ihrer umfassenden Ausbildung weiter als Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau für den kalifornischen Staat arbeiten zu können. So wird hier bislang erzählerisches Potenzial verschenkt, das andererseits bei der Zeichnung der Einwohner von Edgewater und ihrer Einstellung zu der ständigen Bedrohung gut genutzt wird.

Vermutlich wäre es in den kanadischen Wäldern um Vancouver, wo "Fire Country" entsteht, gar nicht möglich, noch stärker die gezeigten Einsätze mit realem Feuern zu inszenieren oder es wäre schlichtweg zu teuer. So greift die Serie weitgehend auf computeranimierte Effekte zurück. Dies funktioniert je nach Sequenz allerdings unterschiedlich gut und mitunter bleibt die visuelle Darstellung der Brände erstaunlich flach, während sie in anderen Szenen durchaus funktioniert. In Sachen Beklemmung, Dramatik und dem Einbinden des Zuschauers in die Rettungsmissionen, ist die Konkurrenz "Fire Country" zumindest in den ersten Folgen noch ein klares Stück voraus.
Dennoch, die Figurenkonstellation und die Besetzung funktionieren und als Procedural-Fan erlebt man Handlungsorte und Komponenten eines bekannten Themas, das man so in serieller Form noch nicht gesehen hat. Sollte man Max Thieriot außerdem bereits durch seine vorherigen Serienrollen als Dylan Massett und Clay Spenser mögen, ist man im "Fire Country" bestens aufgehoben. Bei manchen Bestandteilen gibt es zwar Luft nach oben, doch bei einer Serie, die auf 22 Folgen pro Staffel ausgelegt ist, darf das am Anfang auch durchaus mal sein. Nach den ersten drei Episoden wirkt es jedenfalls nicht so, als würde dem Feuer in Edgewater so schnell die Luft ausgehen.
"Fire Country" startet am heutigen 11. September um 20.15 Uhr beim Pay-TV-Sender Universal TV mit einer Doppelfolge. Der Rest der ersten Staffel ist danach immer montags zur Primetime zu sehen. Parallel dazu sind die Folgen auch stets bei MagentaTV abrufbar.
Über den Autor
Leserkommentare
Spenser schrieb via tvforen.de am 12.09.2023, 06.02 Uhr:
Mir hatten die erstenm beiden Folgen sehr gut gefallen! Freue mich auf die weiteren.
nicky2910 schrieb am 12.09.2023, 00.07 Uhr:
Hm, also die grundlegend positive Bewertung kann ich nicht nachvollziehen - auch dass Bode so charismatisch sein soll... Thieriot kommt hölzern rüber, schauspielerisches Talent kann ich da wenig entdecken. Im Übrigen auch nicht bei den meisten anderen Hauptpersonen, die Elterngeneration mal ausgenommen.Ja, das Setting könnte interessant sein, wenn's etwas seriöser angegangen worden wäre und nicht das Soap Opera-Element klar im Vordergrund stünde.
Sentinel2003 schrieb am 11.09.2023, 18.00 Uhr:
Wegen dieser Serie hat er also das "Seal Team" verlassen! Kann ich noch immer null nachvollziehen! Und, mittlerweile häufen sich die Feuerwehr Serien, und, null Bedürfnis auch zu dieser!
streamingfan schrieb am 11.09.2023, 16.12 Uhr:
ich bin heute Abend auf jeden Fall mit dabei.
User 1523080 schrieb am 11.09.2023, 12.04 Uhr:
bin auf die serie sehr gespannt da mich bisher andere feuerwehr serien (station 19/chicago fire und mit gewissen abstrichen 911 notruf la, auch wenn es hier keine direkte feuerwehr serie ist) enttäuscht haben.
allein schon wegen Billy Burke und Max Thieriot
mag beide darsteller sehr gern....hoffen wir auf eine gute "feuerwehr" serie.....
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