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Coming-of-Age-Serie mit Autorennen - und Schwächen
"Motorheads" ist neu auf Amazon Prime Video: Lohnt sich die Coming of Age-Serie?
TV-Kritik/Review: "Motorheads": Auf die Plätze, fertig, los! Teenie-Drama startet auf Amazon durch

Illegale Straßenrennen, verliebte Teenager und jede Menge Familiendrama - seit 20. Mai gibt  "Motorheads" bei Amazon Prime Video Vollgas. Die neue Coming-of-Age-Serie fliegt (oder fährt) bislang eher unter dem Radar. Dabei hat sie überraschend viel zu bieten - aber auch genug, um eine ganze Staffel über das Tempo zu halten?

Es gibt zwei Typen Menschen auf dieser Welt: Die, die auf die Bremse treten und die, die Gas geben, erklärt eine Nebenfigur zu Beginn der zweiten Episode von "Motorheads". Die Aussage wirkt zunächst eher platt, doch gewinnt durch die jugendlichen Protagonist:innen der Serie, die ihren Platz und ihren Weg im Leben noch finden müssen, schnell an Bedeutung. Und damit fasst sie perfekt Setting, Atmosphäre und Konflikte der neusten Teenie-Drama-Serie zusammen.

Schauspieler Ryan Phillippe spielt Caitlyn und Zacs Onkel Logan.
Schauspieler Ryan Phillippe spielt Caitlyn und Zacs Onkel Logan. © 2024 Amazon Content Services LLC

In "Motorheads" geht es um eine Gruppe Jugendliche, die inmitten von illegalen Straßenrennen ihren Familiengeheimnissen auf die Spur gehen. Den Ball ins Rollen bringen die Zwillinge Zac (Michael Cimino) und Caitlyn (Melissa Collazo), als sie mit ihrer Mutter Sam (Nathalie Kelley) in die Kleinstadt Ironwood ziehen. Sie kommen bei ihrem Onkel Logan (Ryan Phillippe), Besitzer einer Autowerkstatt, unter - zu Caitlyns großer Begeisterung. Denn die Jugendliche brennt für Autos und kann es kaum erwarten, sich die Hände schmutzig zu machen. Ihr Bruder Zac hingegen kann mit Vierrädern nicht viel anfangen, dafür aber mit Alicia (Mia Healey), die ausgerechnet an den besten Rennfahrer der Stadt vergeben ist - Harris Bowers (Josh Macqueen).

Caitlyn im Paradies: Die Jugendliche hat ein Händchen für Autos.
Caitlyn im Paradies: Die Jugendliche hat ein Händchen für Autos. © 2024 Amazon Content Services LLC

Nur ahnt niemand, dass Caitlyn und Zac das Rennfahren im Blut haben - und zwar nicht nur, weil ihr Onkel Logan ehemaliger NASCAR-Fahrer ist. Ihr Vater galt als Legende, bis er mit einer Beute in Millionenhöhe nach einer spektakulären Verfolgungsjagd spurlos verschwand. Das Auto, mit dem er einst jedes Straßenrennen gewann, wartet bloß darauf, von den Teenies wieder in Schuss gebracht zu werden. Dafür bekommen die Geschwister Hilfe vom gutherzigen Marcel (Nicolas Cantu) und zwielichtigen Curtis (Uriah Shelton). Dabei schweißt nicht nur der Plan, Harris endlich zu schlagen, die Freunde zusammen - sondern auch die Geheimnisse, die ihre Familien schon lange gut behüten.

Die Pilot-Folge startet direkt mit Street-Racing: Bei diesem Rennen steht aber mehr als nur die Ehre auf dem Spiel. Was genau, bleibt jedoch ungeklärt. Nach dem Adrenalin-gesteuerten Einstieg schaltet das Erzähltempo ein paar Gänge herunter: Zac und Caitlyn kommen in der Kleinstadt Ironwood in Pennsylvania an. Dass sie neu sind, trifft sich gut: So tauchen die Zuschauer:innen mit ihnen gemeinsam in die neue Welt ein. Wieso sie von New York in die Stadt ziehen, wird nicht weiter erklärt. Das ist gar nicht so schlimm: Offene Fragen, auch um das scheinbare Tabu-Thema um ihren Vater, bieten viel Raum zum Spekulieren - und somit Dranbleiben.

Zac tritt in die Fußstapfen seines Vaters - angefangen bei den Renn-Handschuhen.
Zac tritt in die Fußstapfen seines Vaters - angefangen bei den Renn-Handschuhen. © 2024 Amazon Content Services LLC

Klar ist: Sowohl die Stadt als auch ihre Bewohner:innen sind fasziniert von Autos. Es gibt kaum eine Szene, die nicht prominent ein Vier- oder Zweirad zeigt. Auch Logans Werkstatt ist ein so häufig genutzter Schauplatz, dass er sich schnell eher wie ein Hotspot anfühlt als eine kurz vor dem Ruin stehende Auto-Garage. Sogar in der High School werden Themen wie Reifenwechseln und die Bedeutung eines Anschnallgurts behandelt. Und natürlich findet an Zac und Caitlyns erstem Tag prompt ein Autorennen statt. Dass gerade in den ersten Folgen das Setting so extrem hervorgehoben wird, erlaubt es auch Nicht-Auto-Fans in die Serie einzutauchen - auf Dauer könnte der Fokus jedoch etwas zu überladen wirken.

Spannend wird es, als Zac und Caitlyns Familiengeheimnis auf einer Party vor den Augen ihrer neuen Mitschüler:innen ans Licht kommt: Sie sind die Kinder des berühmt berüchtigten Christian Maddox (Deacon Phillippe), der als Krimineller auf der Flucht ist und seit Jahren als verschollen gilt. Doch natürlich steckt weitaus mehr dahinter: Wie schon zu Beginn der zweiten Folge offenbart wird, war Christian nicht allein. Und der Kreis schließt sich, als zum Abschluss derselben Folge ein Hinweis auf sein mögliches Verbleiben gegeben wird - natürlich nur für die Zuschauer:innen. Das weckt große Neugierde, sodass man am liebsten mit Vollgas in die nächste Episode rasen will.

Ob Zac durch ein Straßenrennen das Herz von Alicia für sich gewinnt?
Ob Zac durch ein Straßenrennen das Herz von Alicia für sich gewinnt? © 2024 Amazon Content Services LLC

Dennoch gibt es auch ein paar Details, die die Begeisterung für die neue Coming-of-Age-Serie ausbremsen. Visuell gesehen, startet die Handlung mit Caitlyn. Die ersten Eindrücke der Stadt stammen vor allem aus ihrer Perspektive. Dies lässt einen glauben, dass sie auch die Protagonistin sei. Doch wie sich herausstellt, handelt es sich nicht nur um ein Ensemble, sondern Caitlyn rückt auch schnell in den Hintergrund. Denn die anderen Figuren sind viel interessanter als sie. Wieso? Weil Caitlyn viel zu zufrieden ist. 

Sie hat kein Problem mit dem Umzug, lernt neue Freunde kennen, geht in ihrer Mission, das Auto ihres Vaters zu reparieren, auf. Sie ist im Reinen mit sich selbst, was sogar eine Freundin in Folge zwei anmerkt. Einerseits bricht sie als begabte Nachwuchsmechanikerin mit dem Stereotyp, andererseits scheint das auch der einzige Grund zu sein, wieso es ihre Figur überhaupt gibt. Dass sie nicht einmal das legendäre Auto ihres Vaters selbst fahren will, wirkt irritierend und hinterlässt einen enttäuschenden Beigeschmack zum Ende der ersten Folge.

Die drei Jungs Zac (l.), Marcel (m.) und Curtis (r.) stehen im Mittelpunkt von "Motorheads".
Die drei Jungs Zac (l.), Marcel (m.) und Curtis (r.) stehen im Mittelpunkt von "Motorheads". © 2024 Amazon Content Services LLC

Dadurch tragen (wieder einmal) vorrangig männliche Figuren die Handlung. Da wäre Außenseiter Curtis, der zwischen zwei Stühlen steht: seinem kriminellen Bruder, der ihn immer wieder in Schwierigkeiten bringt, und seinen Sheriff-Vater, der jedoch gar nicht so gesetzestreu ist, wie er zunächst scheint. Auch Marcel, der vor allem durch seine liebenswürdige Art heraussticht und für viele humorvolle Momente sorgt, steht vor einer Herausforderung: Sich vor seinem herrischen Vater zu behaupten. Last but not least wäre da noch Zac, der eigentlich nichts mit Autos und seinem kriminellen Vater zu tun haben wollte. Bis sich ihm die Chance eröffnet, den "Bully" der Stadt zu schlagen und das Herz dessen Freundin für sich zu gewinnen - und dabei womöglich doch ein wenig seinem Erbe näherzukommen.

Wer über das Ungleichgewicht in puncto Geschlechterrollen und -klischees sowie insgesamt mangelnder Diversity hinwegsehen kann, wird sicher großen Spaß an "Motorheads" finden. Aktuelle Songs aus den Charts wechseln sich mit Country-Musik ab und verleihen dem Kleinstadt-Feeling eine moderne, zeitgemäße Note. Auch filmisch haben sich die kreativen Köpfe etwas einfallen lassen, wie sich schon in Folge zwei zeigt: Beim Firefly Festival sind die Autos mit Knicklichtern und Neon-Lichtern dekoriert. Das sorgt für eindrucksvolle Bilder, bei dem einfach nur das Zusehen schon Spaß macht. So fühlen sich die fast einstündigen Episoden recht kurzweilig an. Insgesamt präsentiert sich "Motorheads" also als Typ Serie, die Gas gibt - und definitiv bereit ist, es mit actiongeladenen Coming-of-Age-Serien à la  "Outer Banks" aufzunehmen.

Die Wertung basiert auf die Sichtung der ersten zwei Episoden von "Motorheads".

Meine Wertung: 4.0/5

"Motorheads" feierte am 20. Mai bei Amazon Prime Video weltweit Premiere. Die erste Staffel umfasst zehn Folgen, die alle auf dem Streaming-Dienst verfügbar sind. Creator und Showrunner der Serie ist John A. Norris, der unter anderem für Serien wie  "All American",  "Bull" und  "Beauty and the Beast" bekannt ist.



 

Über die Autorin

  • R.L. Bonin
Originalität - das macht für R.L. Bonin eine Serie zu einem unvergesslichen Erlebnis. Schon als Kind entdeckte die Autorin ihre Leidenschaft für das Fernsehen. Über die Jahre eroberten unzählige Serien unterschiedlichster Genres Folge für Folge, Staffel für Staffel ihr Herz. Sie würde keine Sekunde zögern, mit Dr. Dr. Sheldon Cooper über den besten Superhelden im MCU zu diskutieren, an der Seite von Barry Allen um die Welt zu rennen oder in Hawkins Monster zu bekämpfen. Das inspirierte sie wohl auch, beruflich den Weg in Richtung Drehbuch und Text einzuschlagen. Seit 2023 unterstützt sie die Redaktion mit der Erstellung von Serienkritiken. Besonders Wert legt sie auf ausgeklügelte Dialoge, zeitgemäße Diversity und unvorhersehbare Charaktere.

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Leserkommentare

  • User 1810564 schrieb am 22.05.2025, 18.56 Uhr:
    Schöne Bilder, nette Musik, hübsche Menschen, schöne Autos. Die Produzenten der Serie scheinen noch nie eine Autowerkstatt von innen gesehen zu haben oder sich mit der Restaurierung von Autos beschäftigt zu haben. Die Kosten und der Zeitaufwand für eine Restaurierung sind enorm, davon ist in der Serie nichts zu sehen. Die jungen Leute tragen so gut wie jeden Tag andere Kleidung, finanzielle Probleme scheinen bei all ihren Eltern nicht zu geben. Junges Publikum ist die Zielgruppe dieser Serie, nur was will man denen mit dieser Serie vermitteln, wenn junge Menschen ohne Schutzkleidung ein Auto restaurieren? Etwas Realismus hätte hier sicher nicht geschadet. Ich habe die Serie bis zum Ende geschaut; das Kopfschütteln aufgrund der Story hat mich wachgehalten. Ich lese mir hier so gut wie jede Kritik zu Serien durch, bin meist derselben Meinung wie der Autor, aber dieses Mal bin ich weit davon entfernt, die Meinung zu teilen.
    Dies ist eine der Serien, die ich geschaut habe, ohne zu wissen, warum ich sie mir bis zum Schluss angesehen habe.
    Diese Serie aufgrund von nur zwei Folgen zu bewerten, halte ich für einen Fehler, sorry.
  • Platony schrieb am 22.05.2025, 20.19 Uhr:
    Diese Serie aufgrund von nur zwei Folgen zu bewerten, halte ich für einen Fehler, sorry.
    Das halte ich für einen grundsätzlichen Fehler. Unabhängig von der Serie.