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TV-Kritik/Review: "The Crowded Room": Eindringlicher Tom Holland in zwielichtiger Rolle kann Schwächen von Apple-Serie nicht kaschieren
(08.06.2023)

Es ist nicht das erste Mal, dass Spider-Man-Darsteller Tom Holland sein sympathisch-verlegenes Teenagerimage aufzubrechen versucht. Schon in
Zu sehen ist der hier mit einer gewöhnungsbedürftigen Zauselfrisur ausgestattete Holland in einem undurchsichtigen Part, den er überzeugend ausfüllt. Das, was um ihn herum passiert, hat hingegen so seine Tücken. Schon deshalb, weil sich die von Oscar-Preisträger Akiva Goldsman (

Zeit, um sich in der Welt der Serie zurechtzufinden, bekommt der Zuschauer nicht. "The Crowded Room" beginnt in medias res, wirft uns in eine unübersichtliche Szene im New York des Jahres 1979: Danny Sullivan (Tom Holland) und seine Begleiterin Ariana (mit viel Verve auftretend: Sasha Lane) fahren mit der U-Bahn bis zum Rockefeller Center und nehmen dort einen Mann ins Visier, dessen Gesicht wir nicht zu sehen kriegen. Ein merklich aufgeregter Danny richtet die mitgeführte Waffe auf den Ahnungslosen, ist jedoch völlig perplex, als sich dieser zu ihm umdreht. Da er nicht abdrücken kann, reißt Ariana die Pistole an sich und feuert wild drauflos. Schreie, Panik, Durcheinander. Anschließend eine hektische Flucht. Und ein paar Augenblicke später klicken schon die Handschellen.
Danny findet sich in einer Art Verhörsituation wieder und soll einer Frau namens Rya Goodwin (Amanda Seyfried) Rede und Antwort stehen. Denn manches an der Schießerei wirft Fragen auf. Was folgt, ist ein Gespräch, das in ausgedehnten Rückblenden in das bewegte Leben des jungen Mannes eintaucht, sein Dasein als Außenseiter in der Highschool, die Konflikte mit seinem Stiefvater Marlin Reid (Will Chase), die Begegnung mit Ariana und ihrem Bekannten Yitzhak (Lior Raz), die zusammen gleich um die Ecke von Danny ein heruntergekommenes Gebäude, das sogenannte Geisterhaus, beziehen. Einen Ort, an dem der Protagonist nach einer Auseinandersetzung mit Klassenkameraden unverhofft Zuflucht findet.
Was geht hier vor sich? In welcher Beziehung stehen die Figuren zueinander? Wie kommt es zu dem missglückten Anschlag, mit dem "The Crowded Room" beginnt? Wohin verschwinden Ariana und Yitzhak nach der Schießerei am Rockefeller Center? Was genau ist Dannys Zwillingsbruder widerfahren, über den er partout nicht sprechen will? Und was haben die kurzen, bruchstückhaften Flashs zu bedeuten, die ihn während der Befragungen heimsuchen? Vieles ist zunächst nebulös, weshalb sich Rya langsam vorzutasten versucht. Dass sie ihrem Gegenüber keineswegs über den Weg traut, wird sehr schnell klar. Immer wieder hakt sie ein, benennt Ungereimtheiten, Widersprüche und erstaunliche Zufälle, die auch den Betrachter stutzig machen, agiert also quasi als Agentin unseres Misstrauens. Danny ist alles andere als eine rundum zuverlässige Erzählinstanz, räumt mehrfach, aber nur widerwillig Erinnerungslücken ein und malt das Bild einer rätselhaften Verschwörung an die Wand, in die er hineingeraten sei.
Tom Holland changiert dabei gekonnt zwischen dem etwas unbeholfenen, haltsuchenden Jugendlichen, den eine scheiternde Romanze bis ins Mark erschüttert, und dem mysteriösen Attentäter, den eine Spur Düsternis und Verschlagenheit umgibt. Hier und da bricht Dannys bedrohliche Seite ganz plötzlich hervor. Trotz dieser Unberechenbarkeit entwickelt die Gesprächssituation nur wenig Intensität. Amanda Seyfrieds Rya ist in den ersten vier Kapiteln, die für diese Rezension gesichtet wurden, nicht viel mehr als eine Stichwortgeberin, die manche Dinge ständig wiederholt und nur schwer von der Stelle kommt. "Findest du es nicht auch komisch, dass...?" So oder ähnlich fangen zahlreiche Sätze der Fragestellerin an, über deren Beruf aus Spoiler-Gründen nichts verraten werden soll, den man eigentlich aber ganz gut eingrenzen kann.

Irritierend ist vor allem die Erkenntnis, dass Showrunner Akiva Goldsman die Serie als große Twist-Geschichte anlegt. Krampfhaft wird einerseits versucht, die zentrale Enthüllung so weit wie möglich hinauszuzögern. Gleichzeitig kündigt jedoch schon die in jede Episode eingewobene Titelsequenz den Dreh geradezu offenherzig an. Hübsch anzuschauen ist es zweifellos, wenn der Vorspann finster-surreale Bilder im Stil der von Danny auf Handlungsebene angefertigten Zeichnungen zu einem bedrückenden Comicstrip verbindet. Einzelne Impressionen lassen allerdings tief blicken.
Wer außerdem genau darauf achtet, wie der von Daniel Keyes' verfasste Tatsachenroman heißt, der als Inspirationsquelle für "The Crowded Room" diente, könnte sich ab der zweiten Folge ausmalen, was es mit den Widersprüchen und glücklichen Fügungen in Dannys Schilderungen auf sich hat. Ohne zu viel zu verraten: Die Streaming-Produktion greift auf ein Motiv zurück, das im Thriller-Umfeld, auch in sehr prominenten Genrevertretern, bereits des Öfteren zum Einsatz kam. Der ganz große Überraschungseffekt dürfte in diesem Fall aber ausbleiben.
Dieser Text basiert auf der Sichtung der ersten vier von insgesamt zehn Folgen der Serie "The Crowded Room".
Die ersten drei Episoden der Serie "The Crowded Room" sind ab dem 9. Juni bei Apple TV+ verfügbar. Neue Folgen werden anschließend im wöchentlichen Rhythmus veröffentlicht.
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