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TV-Kritik/Review: "The Walking Dead": "Ein neuer Anfang" ist für eine Figur zugleich das Ende

von Jana Bärenwaldt
(08.10.2018)
Unser Recap zum neunten Staffelauftakt der Zombieserie (orig.: "A New Beginning")
Rick (Andrew Lincoln), Ezekiel (Khary Payton), Michonne (Danai Gurira), Daryl (Norman Reedus) und Carol (Melissa McBride) befördern vorsichtig eine antike Kutsche die Stufen des Museums hinab
AMC
TV-Kritik/Review: "The Walking Dead": "Ein neuer Anfang" ist für eine Figur zugleich das Ende/AMC

Der Krieg ist vorbei und alle Zeichen sind auf Neuanfang gestellt. Die verschiedenen Gemeinden organisieren sich untereinander und widmen ihre Energie nun dem Wiederaufbau. Aber nicht jeder kann vergessen, was passiert ist, und nicht alle sind einverstanden mit der Art und Weise, wie Rick Grimes (Andrew Lincoln) die neue Welt gestalten will. Und so lassen die ersten Konflikte nicht lange auf sich warten. Und bei all den Neuerungen innerhalb der Serie sowie hinter den Kulissen stellt sich zudem die Frage, ob das veränderte Konzept auch den erhofften Neuanfang für  "The Walking Dead" selbst bringen wird.

Bereits die veränderte Umgebung in Alexandria weist auf den Aufbruch in ein neues Zeitalter hin. Gemüsebeete wurden angelegt und vor den Häusern befinden sich Solarplatten und Windräder. Für die Menschen ist allmählich eine Art von Alltag eingekehrt. Rick und Michonne (Danai Gurira) verbringen viel Zeit mit Judith und genießen in vollen Zügen ihr schon beinahe friedliches Leben. Natürlich gibt es immer noch eine Menge zu tun, aber der Krieg ist endgültig vorüber. Es sieht zumindest von außen schon ähnlich aus wie in Carls (Chandler Riggs) Vision.

Die Neuausrichtung der Zombieserie wird auch an dem veränderten Intro deutlich, dass sich erstmals in einem völlig neuen Licht präsentiert. Das nun comicartige Intro greift die wichtigsten Themen und Motive der Staffel, wie den Wiederaufbau der Zivilisation, auf und skizziert diese anhand charakteristischer Handlungsorte. In der ersten Folge liegt der Fokus zunächst auf Alexandria, Hilltop und der Sanctuary.

Carol (Melissa McBride) und Ezekiel genießen ihr Glück
Carol (Melissa McBride) und Ezekiel genießen ihr Glück

Zwischen den Gemeinden gibt es Handel und eine übergreifende Organisation. Ein neues Alarmsystem, bestehend aus gemeinsamen Patrouillen und Wachtürmen, warnt frühzeitig vor Zombie-Herden und kann diese auch umleiten. Dabei wird vor allem ein wachsames Auge auf die Umgebung der einzelnen Communities und die verbindenden Straßen gelegt. Da Ressourcen wie Munition und Kraftstoff mittlerweile mehr denn je als Mangelware gelten, greifen die Menschen nun öfter auf Nahkampfwaffen wie Speere und Dolche zurück und die Fortbewegung findet häufig durch Pferde und Kutschen statt.

Allerdings läuft es nicht überall rund, vor allem die Lage in der Sanctuary ist merklich angespannt. Während in Alexandria und Hilltop alles wächst und gedeiht, ist der Boden der Sanctuary bedingt durch den Standort auf dem Fabrikgelände nicht gerade fruchtbar. Die Menschen können sich dementsprechend nicht selbst versorgen und sind immer noch auf Vorräte anderer Communities angewiesen. Das ruft bei einigen Gemeindemitgliedern Unmut hervor und auch Maggie (Lauren Cohan) ist nicht glücklich mit der Situation. Im Gegensatz zu Rick hält sie nichts von Spenden für die Saviors und verlangt für ihre Lebensmittel von der Sanctuary den Kraftstoff, welcher dort unter Anleitung von Eugene (Josh McDermitt) aus Mais gewonnen wird.

Und so manch einer kann die Vergangenheit einfach nicht hinter sich lassen. Daryl (Norman Reedus), der bisher das Kommando in der Sanctuary hatte, gibt seinen Posten an Carol (Melissa McBride) ab. Er sieht keine Zukunft mit den Saviors und teilweise scheinen die seine Meinung zu teilen. Es brauen sich immer wieder Widerstände zusammen. Manche Saviors benehmen sich nach wie vor sehr provokativ und jemand hat auf eine Wand der Sanctuary "Saviors save us! We are still Negan" ("Saviors rettet uns! Wir sind immer noch Negan") geschrieben. Für die meisten Arbeiter in der Sanctuary ist Rick allerdings eine Art Retter, der sie von dem diktatorischen Regime Negans (Jeffrey Dean Morgan) erlöst hat.

Nicht alle Saviors scheinen froh über Negans Gefangenschaft zu sein
Nicht alle Saviors scheinen froh über Negans Gefangenschaft zu sein

Um eine zukunftsträchtige Zivilisation aufzubauen, machen sich die Gemeinden die Errungenschaften der Vergangenheit zunutze. Rick, Michonne, Maggie, Daryl, Carol, Ezekiel (Khary Payton), Enid (Katelyn Nacon), Father Gabriel (Seth Gilliam), Anne aka Jadis (Pollyanna McIntosh), Siddiq (Avi Nash), Cyndie (Sydney Park) und ein paar neue Nebencharaktere wagen einen Trip in ein Geschichtsmuseum in Washington. Dort hoffen sie Materialien und Werkzeuge zu finden, die ihnen den Wiederaufbau erleichtern. Und sie werden fündig: neben einer Kutsche finden sie außerdem einen antiken Pflug und eine Menge neuer Samen.

Der Rückweg läuft allerdings nicht so glatt, denn die Untoten sind nach wie vor eine nicht zu unterschätzende Bedrohung. Ein junger Mann aus Hilltop namens Ken wird gebissen und erliegt kurz darauf seinen Verletzungen. In ihrer Trauer machen Earl (John Finn) und Tammy (Brett Butler), die Eltern von Ken, Maggie für den Tod ihres Sohnes verantwortlich. Earl ist der Schmied von Hilltop und zudem trockener Alkoholiker. Dieses Wissen und den Schmerz des Mannes nutzt Gregory (Xander Berkeley), um ihn für seine eigenen Pläne zu missbrauchen.

Maggie (Lauren Cohan) sieht sich gezwungen andere Seiten aufzuziehen
Maggie (Lauren Cohan) sieht sich gezwungen andere Seiten aufzuziehen

Gregory hatte in der Vergangenheit versucht, die Macht in Hilltop wieder zu übernahmen, unterlag Maggie jedoch bei einer demokratischen Wahl der Gemeinde. Da Gregory weiß, dass er Maggie niemals ebenbürtig sein wird, hat er beschlossen, sich ihrer auf andere Weise zu entledigen. Bevor der betrunkene Earl jedoch Gregorys Plan ausführen kann, wird Maggie von anderen Gemeindemitgliedern gerettet. Während Earl festgenommen wird, hat Gregory einmal zu viel seine Chancen bei Maggie verspielt. Sie statuiert ein Exempel für Hilltop, indem sie Gregory erhängen lässt.

Fazit

Mit dem angekündigten Zeitsprung präsentiert sich die Zombieserie nun in einem neuen Licht. Die direkten Nachwirkungen des Kriegsende werden nicht gezeigt, stattdessen wird die Entwicklung gut eineinhalb Jahre später aufgegriffen, was interessante erzählerische Perspektiven eröffnet. Endlich geht es um mehr, als nur um Krieg und das reine Überleben von Tag zu Tag, was der ganzen Handlung einen umfassenderen Sinn verleiht. Auch die einzelnen Figuren haben nun erstmals neue Perspektiven. Mit dem Wiederaufbau der Zivilisation eröffnen sich neue Aufgabenfelder und Positionen, die besetzt werden müssen. Auch bleibt nun erstmals genug Zeit für das Privatleben der Figuren, wodurch der Fokus wieder mehr auf die zwischenmenschlichen Beziehungen der einzelnen Charaktere gelegt werden kann.

Die erste Episode ist somit durchzogen von schönen und hoffnungsvollen Momenten, aber natürlich präsentiert sich hier noch immer keine heile Welt. Nur weil der Krieg vorbei ist, wird damit nicht zwangsläufig alles gut. Die Menschen haben herbe Verluste erlitten und vor allem den Mitgliedern der Saviors wird oft noch mit Widerwillen und Misstrauen begegnet. Zudem zeigt sich schon im Laufe der ersten neuen Folge, dass es übergreifende Regeln geben muss, um weiteren Konflikten vorzubeugen. Der erste Schritt in Richtung Demokratie wurde durch die Wahl zwischen Maggie und Gregory getan, ihr eigenmächtiges Verhängen der Todesstrafe zeigt aber einmal mehr, wie viel Macht einzelne Personen noch immer innehaben.

Auffällig ist zudem, dass die Frauen in der Serie nun mehr ins Zentrum rücken. Neben Maggie bekommen auch Michonne, Carol, Rosita (Christian Serratos), Tara (Alanna Masterson), Enid, Anne, Cyndie und die Savior Frauen mehr Screentime. Von Negan gab es bisher allerdings kein Zeichen. Es wurde nur angedeutet, dass seine Gefangenschaft in Alexandria der Grund ist, weshalb Maggie und Daryl die Gemeinde meiden. Die in Staffel 8 aufgebaute Kontroverse um das Überleben von Negan wird also auch in der neunten Staffel eine Rolle spielen. Die erste Episode zeichnet insgesamt ein neues und spannendes Bild von der Dramaserie, das Lust auf mehr macht. "Ein neuer Anfang" ist somit gerade nicht nur für die Figuren, sondern auch für "The Walking Dead" selbst in Sicht.

© Alle Bilder: AMC

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Leserkommentare

  • Stefan_G schrieb am 18.10.2018, 02.15 Uhr:
    " "Ein neuer Anfang" ist somit gerade nicht nur für die Figuren, sondern auch für "The Walking Dead" selbst in Sicht."
    Tja, nachdem ich die beiden ersten Folgenn gesehen habe, kann ich getrost darauf verzichten...